Sonntag, 26. Juni 2011

Gescheiterte Vorsätze

Romans VII: Interim result

Abgelegt unter: Geglaubtes — Haso @ 8:20


Was in Römer 7,14-25 bisher geschah: Mister “Ich”, der Christ der gescheiterten Vorsätze (V 15), macht Entdeckungen über sich selbst. Diese Entdeckungen sind Wahrheiten, die ihn Stück für Stück befreien. Zunächst befreien sie ihn von einigen Lügen, die er geglaubt hat.

Erste Lüge: Mister “Ich” ist ein schlechter Christ


Mister “Ich” ist ein völlig normaler Christ. Römer 7 ist nicht der Pranger, an den die Bibel gescheiterte Existenzen stellt. Römer 7 erklärt normalen Christen, warum sie erleiden, was sie erleiden.


Das Selbstbild von Mister “Ich” sieht nicht sehr rosig aus. Er fühlt sich immer wieder als christlicher Versager. Aber Gottes Wort sagt: Mister “Ich” “stimmt mit dem Willen Gottes überein” (Vers 16). In seinem Innern hat Mister “Ich” bereits eine große Veränderung erlebt. Er würde gern nach Gottes Willen leben, schafft es nur noch nicht. (Wie könnte jemand ein schlechter Christ sein, der jeden Tag Hasos Tafel liest, in der Hoffnung, hier einige Einsichten zu gewinnen, durch die er sein “Versagen” überwinden kann?)

Zweite Lüge: Mister “Ich” ist das Problem


Mister “Ich” meint, er selbst sei das Problem. Wenn er hingegebener, disziplinierter, entschiedener, frömmer oder wer weiß was wäre, wäre alles anders. Aber Gottes Wort sagt: Mister “Ich” ist nicht das Problem. Mister “Ich” hat lediglich ein Problem: die Sünde, die in ihm wohnt (V 17). Wenn in deinem Haus Ungeziefer wohnt, ist nicht dein Haus schlecht, sondern das Ungeziefer. Wenn in deinem Körper Viren wohnen, ist nicht dein Körper das Problem, sondern die Viren. Es fühlt sich so an, als sei dein Körper das Problem. Aber werde nur die Viren los, dann merkst du, er ist nicht das Problem. Er hat nur ein Problem.


Wenn in dir die Sünde wohnt, bist nicht du schlecht, sondern die Sünde, die in dir wohnt. Mister “Ich” ist kein Problemtyp, sondern ein ganz normaler Christ, der nur ein paar Sachen noch nicht herausgefunden hat. Lass ihn diese Sachen herausfinden und warte ab, was geschieht.

Dritte Lüge: Gott ist unzufrieden mit Mister “Ich”


Gott ist nicht böse auf Mister “Ich”. Gott ist böse auf die Sünde. Er hat die “Sünde im Fleisch” verurteilt (Römer 8,3), nicht den Mister “Ich”. Gott ist völlig auf seiner Seite und will ihm helfen. Gott hat keinen Stress mit Mister “Ich”.


An dieser Stelle taucht regelmäßig eine Besorgnis auf: ist das nicht zu viel Gnade? Was hindert dann die Menschen daran, einfach drauf los zu sündigen, wenn Gott nicht sauer ist und sie nur Opfer sind? Ja, was hindert sie wohl? Vielleicht das neue Leben in ihnen?


Ansonsten gebe ich diese Frage an Gott weiter. Ich habe das ganze Ding ja nicht erfunden. Die Aussage, dass nicht Mister “Ich” die bösen Dinge tut, sondern die Sünde, die in ihm wohnt (Vers 17), stammt ja nicht aus der Tafel des Haso, und auch nicht aus dem Brief des Paulus, sondern aus dem Wort des Herrn. Er hat dafür gesorgt, dass Römer 7,14-25 zuerst in den Römerbrief und dann ins Neue Testament kommt.


Gott wollte dir nämlich vom Himmel herab sagen: “Wenn du als Christ gerne meinen Willen tun möchtest, es aber nicht schaffst, dann erkläre ich, dein Vater im Himmel, dir: Nicht du tust es, sondern die Sünde, die in dir wohnt. In meinen Augen bist du nicht Täter, sondern Opfer. Wie könnte ich da anders als für dich sein, mein Kind. Schenk mir einfach weiter deine Aufmerksamkeit, und ich werde dich lehren, was dir hilft (Jesaja 48,17)”.


Keine Kommentare: