Freitag, 30. Oktober 2009

Das Geschenk der Buße

Ich möchte gerne bevor ich eigene Gedanken schreibe einen Artikel von haso posten, indem er persönliches berichtet.

Echte Sündenerkenntnis kommt in der Gegenwart unseres Papas.




2006

Was meinen wir, wenn wir sagen, etwas sei Sünde 4

Teil 4 meiner Reihe (hier Teil 1, 2 und 3 ) habe ich etwas vor mir hergeschoben. Ich finde es nicht leicht, meine heutigen Gedanken verständlich zu machen. Nun gebe ich mir endlich den Ruck, den ich brauche, und schreibe.

Wie erkennt man Sünde?

“Sünde” ist nicht bloß eine juristische, moralische, ethische, theologische oder rationale Kategorie. Deshalb weiß, wer eine “zutreffende” Definition von “Sünde” hat und “richtig” identifizieren kann, was an bestimmten Haltungen und Verhaltensweisen “sündig” ist, noch lange nicht, worum es wirklich geht. Sünde ist eine “existentielle” und eine “geistliche” Kategorie, was bedeutet, dass man Sünde letztlich nur mit dem “Herzen” und durch “Offenbarung” erkennen kann. (Die zahlreichen Anführungszeichen signalisieren, dass jeder dieser Begriffe schon unterschiedlich verstanden werden kann, was meine heutige Aufgabe nicht erleichtert.)

Ein Beispiel kann verdeutlichen, was ich meine. In der Regel glauben Christen, dass Gott uns Menschen liebt. Zumindest glauben sie es mit dem Kopf. Aber viele haben festgestellt, wie weit der Weg vom Kopf zum Herzen ist. Zu wissen, dass Gott uns liebt, und eine Definition von Liebe zu haben, bedeutet noch lange nicht, dass unser Herz wirklich von der Liebe Gottes berührt ist. Immer wieder habe ich beobachtet (bei mir selbst und bei vielen anderen), wie sich das Leben von Menschen verändert hat, wenn die Liebe Gottes zu einer Erfahrung wurde. Auf einmal merken sie, dass sie Gott(es Liebe) nur vom Hörensagen kannten, aber nun hat ihr Herz ihn (und seine Liebe) gesehen (nach Hiob 42,5). Vor solchen Erfahrungen weiß man nicht wirklich, was Gottes Liebe ist, und es kann einem auch keiner erklären.

Ähnlich ist es mit Sünde. Man kann darüber reden und schreiben, soviel man will, doch eigentlich kann kein Mensch verstehen, was Sünde wirklich ist, solange er nicht eine Gottesbegegnung oder Gottesberührung (also eine “Offenbarung”) hat, in der ihm die Sünde gezeigt wurde. Paulus drückt das so aus:

Denn die Betrübnis nach Gottes Sinn bewirkt eine nie zu bereuende Buße zum Heil; die Betrübnis der Welt aber bewirkt den Tod. (2. Korinther 7,10)

Es gibt viele “tödliche” Erfahrung mit “Sünde”:

  • bedrückende Schuldgefühle;

  • erfolglose Besserungsversuche und gute Vorsätze;

  • moralische Verurteilung und Ausgrenzung.

Wenn diese und änliche Haltungen bei denen, die “gesündigt” haben, oder denen, die ihnen ihre “Sünde” vorhalten, entstehen, ist “Betrübnis nach Gottes Sinn” und damit echtes Verständnis von Sünde sehr weit entfernt.

Wenn hingegen Gott uns unsere Sünde “zeigt”, entsteht eine andere Art von Traurigkeit. Plötzlich ist uns sonnenklar, was an unserem Verhalten das eigentlich “Hässliche” ist. Wir sehnen uns danach, anders zu sein. Und selbst wenn solch eine Erfahrung vorübergehend bitter ist, wird sie für uns zu einem Schatz, den wir nicht mehr missen möchten - sie “bewirkt eine nie zu bereuende Umkehr zum Heil”.

Zwei persönliche Erfahrungen. Als ich Christ wurde, lagen Jahre hinter mir, die man auch nach toleranten Gesichtspunkten als recht “sündig” bezeichnen würde. Ich hatte Menschen nachhaltig und teilweise unwiderruflich verletzt und geschädigt. Vom Kopf her wusste ich, wie schlimm mein Verhalten gewesen war. Aber für mein Empfinden waren es “gefühlte Bagatelldelikte”.

Ich war damals zu traumatisiert, um mich der Tragweite meiner Vergangenheit stellen zu können. Und Gott verschonte mich damit - bis er einige Monate nach meiner Bekehrung anfing, mich mit ihr zu konfrontieren. Dazu wählte er eine Situation, in der meine Mutter kräftemäßig am Ende war. Plötzlich “erkannte” ich, wie sehr ich sie in all den Jahren belastet hatte. Von einem Moment zum anderen wuchs der Maulwurfhügel meiner Schuld zu einem riesigen Berg.

Bemerkenswerterweise war diese Erfahrung frei von aller Verdammnis und Härte. Ich fühlte mich gleichzeitig von Gott geliebt und wusste, dass mir alles vergeben war. Aber ich wusste auf einmal auch, wie gravierend das war, was mir vergeben worden war. Ich war auf eine Weise zutiefst erschüttert, für die ich noch heute dankbar bin. Dieser Tag hat mich verändert und etwas in mein Leben gebracht, dass ich nicht wieder hergeben möchte.

Jahre später war ich junger Pastor. Manchmal, wenn ich mit gleichaltrigen Freunden zusammen war, zogen wir über andere Leute her. Sachlich war manche Kritik vielleicht berechtigt. Aber es war eine Dosis Verachtung und Spott dabei, wenn wir unsere Sprüche machten. God was not amused.

Eines Morgens “erwischte” der Heilige Geist mich in meinem Büro. Plötzlich standen meine Bemerkungen vor mir, und ich wurde von einer großen Traurigkeit erfüllt. Eine halbe Stunde heulte ich Rotz und Wasser über meine Worte. Auch diese Erfahrung ist für mich etwas Kostbares. Sie hat mich weiter verändert. Es gibt eine feine Grenze zwischen Kritik und Widerstand (die oft berechtigt und manchmal geboten sind) und sündhafter Verurteilung oder Verachtung. Manchmal überschreite ich diese Grenze noch, aber generell spüre ich, dass ich auch die Menschen respektiere und achte, gegen die ich Position beziehe(n muss).

Von Herz zu Herz

Wenn also Sünde nur mit dem Herzen richtig erkannt werden kann, dann ist eine notwendige Voraussetzung, über Sünde zu sprechen, dass man das Herz des anderen erreicht.

  • Es ist (sofern man es nicht zum Schutz Schwächerer tun muss) meist falsch, jemanden auf Sünde anzusprechen, dessen Herz man noch nicht gewonnen hat - der noch nicht eine “Erfahrung” von Gottes Liebe und von unserer Liebe gemacht hat.

  • Wir selbst brauchen ein reines Herz, d.h. wir müssen sicher sein, dass wir wirklich um des anderen willen handeln. (Wer ein abstraktes Heiligkeitsprinzip aufrechterhalten will, wer sich über das Verhalten eines anderen aufregt und ihn “auf Vordermann” bringen will, wer aggressive oder moralische Untertöne hat, wer religiös drauf ist, wer nach “mehr Buße” schreit, ist höchst ungeeignet, jemanden auf Sünde anzusprechen.)

  • Es muss in einem Kontext geschehen, indem das Herz des anderen berührt werden kann.

Paulus ist ein gutes Beispiel für den letzten Punkt. Oft wird er in frommen Kreisen als der kompromisslose Vertreter von Wahrheit und Heiligkeit angesehen. Man weist darauf hin, wie er die Galater zusammengeschissen hat, und plädiert für ähnliche Klarheit und Eindeutigkeit. Wer Paulus so einseitig interpretiert (hier bin auch ich für Ausgewogenheit), hat ihn nicht verstanden. An die Korinther schreibt Paulus:

Habe ich nun, indem ich mir dieses vornahm, etwa leichtfertig gehandelt? Oder was ich mir vornehme, nehme ich mir das nach dem Fleisch vor, damit bei mir das Ja-ja und das Nein-nein gleichzeitig wären? (2. Korinther 1,17)

Paulus hatte eine Reise nach Korinth angekündigt, dann aber nicht unternommen. Man warf ihm Wortbrüchigkeit vor. Was war der Grund für seine Reisestornierung?

Ich aber rufe Gott zum Zeugen an gegen meine Seele, daß ich, um euch zu schonen, noch nicht nach Korinth gekommen bin. (2. Korinther 1,23)

In Korinth liefen einige Dinge nicht rund. Man könnte das Sünde nennen. Paulus wusste, diese Dinge würden auf die Tagesordnung kommen, wenn er nach Korinth käme. Und er wusste, dass die Situation der Korinther und ihre Beziehung zu ihm gerade so war, dass er nicht ihr Herz erreichen (und sie zu der göttlichen Traurigkeit, von der eben die Rede war) bringen könnte, wenn er jetzt zu ihnen ginge.

Paulus war also eher bereit, sein Wort nicht zu halten und seine eigene Integrität in Zweifel ziehen zu lassen, als Leute in einer Situation auf Sünde anzusprechen, die nicht produktiv sein konnte. Er ließ lieber einen Schatten auf sich fallen, als einen auf andere zu werfen.

Mich bedrückt Sünde mehr, als der Leser meiner heiteren Blogeinträge vermuten mag. Ich meine zu sehen, wieviel Verletzungen sie anrichtet, wieviel Gutes sie verhindert. Und ich meine immer wieder zu sehen, dass es Bereiche von Sünde gibt, die ich Leuten nicht zeigen kann. Entweder würden sie gar nichts dabei finden; oder sie würden in die “Traurigkeit der Welt” verfallen, von der auch schon die Rede war, und sich selbst verurteilen; oder sie würden sich von mir verurteilt fühlen. Also halte ich die Klappe und liebe sie.

Aber ich sehne mich danach, dass der Heilige Geist in einer ganz neuen Tiefenwirkung als der “Überführende” tätig wird; dass Leute so tief erschüttert werden, wie noch nie zuvor in ihrem Leben; und dass sie sich gleichzeitig so tief geliebt fühlen, wie noch nie in ihrem Leben. Erst dann kann man eigentlich wissen, worüber man redet, wenn man sagt, etwas sei Sünde.

Zur Vertiefung: Hiob 42,1-6; Jesaja 6,1-8; Lukas 5,1-11; Lukas 22,61-62; Apostelgeschichte 2,37

Donnerstag, 29. Oktober 2009

Die Verheißung

Warun kam Jesus auf diese Welt?

Hier eine Antwort:

[Lk 1,67] Und Zacharias, sein Vater, wurde mit Heiligem Geist erfüllt und weissagte und sprach:

[Lk 1,68] Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels, daß er sein Volk angesehen und Erlösung geschaffen hat.
[Lk 1,69] Er hat uns ein Horn des Heils aufgerichtet im Hause Davids, seines Knechtes,

[Lk 1,70] wie er geredet hat durch den Mund seiner heiligen Propheten von Ewigkeit her: [Lk 1,71] Rettung von unseren Feinden und von der Hand aller, die uns hassen;

[Lk 1,72] um Barmherzigkeit zu üben an unseren Vätern und seines heiligen Bundes zu gedenken,
[Lk 1,73] des Eides, den er Abraham, unserem Vater, geschworen hat; uns zu geben,

[Lk 1,74] daß wir, gerettet aus der Hand unserer Feinde, ohne Furcht ihm dienen sollen

[Lk 1,75] in Heiligkeit und Gerechtigkeit vor ihm alle unsere Tage.

Ich glaube, daß ich mein größter Feind bin.
(Das ist übrigens auch die Erfahrung des Paulus.
[Röm 7,24] Ich elender Mensch! Wer wird mich retten von diesem Leibe des Todes? - )

Jesus hat mich errettet von mir selbst. Ich bin gekreuzigt.
[Röm 6,6] da wir dies erkennen, daß unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde abgetan sei, daß wir der Sünde nicht mehr dienen.

Ich muß mich auch nicht mehr fürchten!
Der Schuldbrief der gegen mich stand (und der Furcht vor Strafe verbreitet, wurde ans Kreuz geheftet.
[Kol 2,14] Er hat den Schuldschein gegen uns gelöscht, in Satzungen , der gegen uns war, und ihn auch aus Mitte fortgeschafft, indem er ihn ans Kreuz nagelte;

Ich muß Gott nicht mehr aus Furcht vor Strafe Dienen.
Ich habe jetzt den Geist des Vaters in mir, der ständig ruft
Aba lieber Vater, (was kann ich für Dich tun)

Ich bin eine neue Schöpfung geworden
[2Kor 5,17] Daher, wenn jemand in Christus ist, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.

Heilig gemacht, gerecht gemacht kann ich Ihm jetzt dienen

Ist das bei mir im Praktischen Leben so?

Nein nicht immer, und nicht in jedem Bereich meines Lebens.
Aber ich glaube dem Gott, der an das glaubt, was er in mich hineingelegt hat, und der das Nicht-Seiende ruft, als ob es da währe.
Ich schaue nicht nur auf mein sichtbares Leben.




[Röm 4,16] Darum ist es aus Glauben, daß es nach Gnade , damit die Verheißung der ganzen Nachkommenschaft sicher sei, nicht allein der vom Gesetz, sondern auch der vom Glauben Abrahams, der unser aller Vater ist,
[Röm 4,17] - wie geschrieben steht: «Ich habe dich zum Vater vieler Nationen gesetzt» - vor dem Gott, dem er glaubte, der die Toten lebendig macht (Ich war ein Toter, der jetzt lebendig ist) und das Nichtseiende (und das Nichtseiende ist ein heiliger und gerechter Helmut, der den Vater vom ganzen Herzen liebt und Ihm dient) ruft, wie wenn es da wäre;
[Röm 4,18] der gegen Hoffnung auf Hoffnung hin geglaubt hat, damit er ein Vater vieler Nationen werde, nach dem, was gesagt ist: «So soll deine Nachkommenschaft sein.»
[Röm 4,19] Und nicht schwach im Glauben, sah er seinen eigenen, schon erstorbenen Leib an, ( Ich schaue nicht auf die Dinge die ich immer noch tue) da er fast hundert Jahre alt war, und das Absterben des Mutterleibes der Sara
[Röm 4,20] und zweifelte nicht durch Unglauben an der Verheißung Gottes, sondern wurde gestärkt im Glauben, weil er Gott die Ehre gab.
[Röm 4,21] Und er war der vollen Gewißheit, daß er, was er verheißen habe, auch zu tun vermöge. (Mein Vater wird in diesem Leben hevorkommen lassen, was er im Himmel schon gerufen hat)

(Welche Rolle spielt jetzt noch Buße und Umkehr)
Darüber ein anderes Mal. :-)


Dienstag, 27. Oktober 2009

Selbstgemacht oder Gottgewirkt

Ich veröffentliche hier einen Artikel von Watchman Nee.
Zur Zeit wird ja viel diskutiert über die Lehre von Geist- Seele-- Leib
Ich hörte die Lehre zu ersten mal von Watchman Nee.
Das Verständnis, daß es zweierlei Qellen für unser Verhalten gibt hat mein Leben sehr beeinflußt.



WATCHMAN NEE

Trennung von Seele und Geist




Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksamund schärfer als jedes zweischneidige Schwertund dringt durch bis zur Scheidung von Seeleund Geist, von Gelenken und Mark, und vermagdie Gedanken und Absichten des Herzens zu beurteilen“

(Hebr. 4:12).


Die Unterscheidung von Seele und Geist ist für das Wachstum des geistlichen Lebens eines Christen von äußerster Wichtigkeit.

Wie sonst kann er nach den Dingen des Geistes trachten und dadurch geistlich wachsen,wenn er Seele und Geist nicht voneinander zu unterscheiden vermag? Solange er den Unterschied zwischen Seele und Geist nicht kennt, wird er notgedrungen immer wieder Seelisches für geistlich halten, er wird alsoin seiner Seele bleiben und nicht imstande sein, zu den Dingen des Geistes durchzudringen.


Das Wort Gottes beschreibt uns an vielen Stellen die Verhaltensweisen sowohl unsererSeele als auch unseres Geistes:

Wir lesen von Menschen, die in ihrer Seele betrübt sind und auch von Menschen, die in ihremGeist betrübt sind, von Menschen, die sichin ihrer Seele freuen und von Menschen, die sich in ihrem Geist freuen.

Manche folgern nun aus solchen Versen, dass Seele und Geist sicherlich dasselbe seien. Aber das ist so, wie wenn man sagen würde: „Du kannst essen und ich kann auch essen – du bist also ich.“ Lesen wir deshalb noch einmal Hebräer4:12:

Denn das Wort Gottes ist lebendig undwirksam und schärfer als jedes zweischneidigeSchwert und dringt durch bis zur Scheidung vonSeele und Geist …“


Dieser Vers zeigt uns klar,dass Geist und Seele voneinander geschieden werden können und dass sie folglich nicht dasselbe sind – Seele ist Seele, und Geist ist Geist.


In 1. Mose 2 wird uns berichtet, wie Gott im Anfang den Menschen aus Erde schuf und den „Odem des Lebens“ in seine Nase blies. Sobald nun dieser Odem des Lebens mit seinem Leib in Berührung kam, war seine Seele geboren. Diese Seele ist die eigentliche Persönlichkeit des Menschen, der„Odem des Lebens“ aber ist der Geist des Menschen. Er stammt von Gott.

Der Geist besitzt ein unmittelbares Bewusstsein von Gott, er erkennt die Stimme Gottes und kann mit Gott direkt Gemeinschaft haben.

Als aber Adam fiel, ist damit sein Geist Gott gegenüber abgestorben und völlig unbrauchbar geworden. Er geriet derart unter die Herrschaft seiner Seele, dass Seele und Geist nicht mehr zu unterscheiden waren.

Dies war auch bei allen Nachkommen Adams der Fall. Sobald nun aber ein Mensch wiedergeboren wird, wird sein Geist Gott gegenüber wieder lebendig. Allerdings ist er nach wie vor mit der Seele vermischt und dies Letztere ist nun der Grund, warum wir das Wort Gottes so nötig brauchen, nämlich damit bei uns Seele und Geist wieder voneinander geschieden werden.


Zweierlei Ursprung: Seele oder Geist


Obwohl Seele und Geist von außen gesehen ähnliche Erscheinungsformen haben, gehören sie doch völlig verschiedenen Bereichen an, wie auch ihr Ursprung ein jeweils ganz anderer ist. Nehmen wir an, du bist heute freudiger Stimmung. Entstammt diese Freude deiner Seele oder deinem Geist?

Dies allein ist hier von Bedeutung. Es kommt nicht darauf an, ob du freudig bist, sondern darauf, woher deine Freude stammt.

Oder vielleicht bist du traurig – woher aber stammt nun diese Trauer? Kommt sie aus deiner

Seele oder aus deinem Geist?

Gott fragt immer nur danach, aus welcher Quelle etwas kommt. Betrachten wir ein Beispiel in der Schrift:

Gott hat Abraham einen Sohn verheißen zu einer Zeit, als er schon sehr alt war und nur noch wenig Hoffnung auf einen Nachkommen haben konnte. Nachdem nun Abraham lange gewartet hatte und die Verheißung Gottes immer noch nicht in Erfüllung gegangen war, gab ihm seine Frau den Rat, zu Hagar einzugehen:

Ismael wurde geboren. Die Verheißung Gottes dagegen sollte sich erst 14 Jahre später erfüllen: Sara gebar den Isaak. Was nun Ismael und Isaak eigentlich bedeuten, können wir aus den entsprechenden Kapiteln von 1. Mose (Kapitel 15, 16, 17 und 21) allein noch nicht erkennen,sondern erst das vierte Kapitel des Galaterbriefes zeigt uns, was es mit ihnen in Wirklichkeit auf sich hat:

Der eine, sagt Paulus dort, ist nach dem Fleisch geboren, der andere aber durch die Verheißung. Sind wir uns bewusst, was dieser Unterschied bedeutet?


Wir denken immer, es reiche schon, wenn wir überhaupt einen Sohn bekommen, aber Gott fragt, wie wir zu diesem Sohn gekommen sind. Wir sind schon zufrieden, wenn wir überhaupt einen Sohn haben, sei es nun ein Ismael oder ein Isaak;

aber Gott ist nicht zufrieden, denn sein Wort spricht von Ismael als von dem, der nach dem Fleisch ist, von Isaak dagegen als von dem, der nach dem Geist ist.

Ismael ist das, was ein Christ durch seine eigene Klugheit und seine eigene Kraft hervorbringt,

Isaak aber das, was Gott hervorbringt und was ihm selbst entstammt.


Was heißt nun also „nach dem Fleisch“ und was heißt „nach dem Geist“? Das Erstere bezeichnet das, was du aus dir selbst getan hast, das Letztere dagegen das, was Gott gewirkt hat. Hierin liegt der wesentliche Unterschied.


Das Eine kannst du selbstständig tun, völlig unabhängig von Gott und ohne auf ihn zu warten – nämlich wenn du seelisch bist und aus deiner Seele heraus handelst, das heißt nach dem Fleisch.

Es gibt jedoch auch eine andere Möglichkeit. Nur wenn Gott spricht, kann ich sprechen, nur

wenn Gott wirkt, vermag ich etwas zu tun – ich muss in allem auf ihn schauen und auf ihn warten, ich bin völlig abhängig von ihm.


Dies bedeutet geistlich, d.h. nach dem Geist sein. Wir müssen uns deshalb stets fragen: Tue ich dies jetzt im Geist oder nicht?


Dies ist die entscheidende Frage. Oft nämlich ist nach unser aller Erfahrung das, was wir getan

haben, richtig, und doch spüren wir, wie uns innerlich etwas verdammt – und das nicht etwa deshalb, weil wir es nicht gut gemacht hätten, sondern einfach weil Gott es nicht gemacht hat. Die Quelle war eine andere als der Heilige Geist.


Vom Menschen oder von Gott


In 1.Korinther 3 spricht Paulus vom Aufbau und nennt diesen „das Werk eines jeden“.

Manche, so sagt er, bauen mit Gold, Silber und Edelsteinen, andere dagegen mit Holz, Heu und Stroh.


Was ist nun der Unterschied zwischen einem Werk aus Gold, Silber und Edelsteinen und einem solchen aus Holz, Heu und Stroh? Im Worte Gottes bedeuten Gold, Silber und Edelsteine das, was von Gott kommt:

Gold stellt die Herrlichkeit Gottes des Vaters dar, Silber das Erlösungswerk des Sohnes, und Edelsteine schließlich – da sie in der Erde durch Umwandlung mittels Druck und Hitze entstanden sind – bedeuten das Umwandlungs- und Aufbauwerk des Heiligen Geistes.


Das Werk aus Gold, Silber und Edelsteinen entsteht also durch nichts anderes als allein durch die

ewige Herrlichkeit Gottes, durch das Kreuz des Sohnes und durch das Umwandlungs und Aufbauwerk des Heiligen Geistes.


Was bedeuten dann aber Holz, Heu und Stroh?

Holz, Heu und Stroh bezeichnen jeweils das, was vom Menschen selbst kommt: Die Herrlichkeit des Menschen ist wie Gras und seine Natur wie Holz und das, was er hervorbringt, wie Stroh. Gold, Silber und Edelsteinesind ein Bild für das, was von Gott kommt – Holz, Heu und Stroh hingegen ein Bild für das, was vom Menschen kommt.


Gold, Silber und Edelsteine finden sich nicht an der Oberfläche der Erde, sondern tief in ihrem Inneren, und so muss man auch tief graben, um zu ihnen zu gelangen.


Holz, Heu und Stroh wachsen dagegen an der Oberfläche und sind leicht zu haben.

Was von tief innen heraus geboren und gewachsen ist, trägt das Merkmal göttlichen Wirkens; alles aber, was nach dem Fleisch getan wird, stammt vom Menschen selbst und ist wertlos.

Was so leicht und gekonnt getan werden kann, hat selten geistlichen Wert, denn meist ist es nur etwas Äußerliches.

Nur was von tief innen herauskommt, besitzt geistlichen Wert. Auf diesen Unterschied müssen wir sehr achten – ob wir predigen oder evangelisieren oder was immer wir tun.


Manche müssen, bevor sie das Evangelium predigen können, auf Gott warten, und voller Vertrauen schauen sie auf ihn, bis sie von ihm eine Last bekommen, gleichsam, als ob sie schwanger würden, und was sie dann gebären, ist ein Werk aus Gold, Silber und Edelsteinen.


Andere Leute predigen aber das Evangelium, weil sie einen klugen Kopf haben, gut reden können

und ein gutes Gedächtnis besitzen.

Deshalb können sie so leicht predigen und sind voller Aktivität. Aber vor Gott ist das alles Holz, Heu und Stroh, ohne jeden geistlichen Wert.

Ich kannte einen Bruder, dessen Predigten äußerlich beurteilt einen guten Eindruck machten und der also durchaus hätte zufrieden sein müssen. Aber seltsamerweise fühlte er sich, je länger er predigte, innerlich umso leerer. Äußerlich schien er mit viel Kraft das Wort auszurichten, aber innerlich wurde er immer hungriger, trockener und leerer.

Nach der Predigt musste er vor Gott seine Sünde bekennen, dass er alles das aus sich selbst getan hatte.

Es kommt also nicht darauf an, wie das Werk äußerlich aussieht, sondern wer es getan hat. Dieser Unterschied liegt nicht in den Worten einer Predigt, auch nicht in ihrem äußeren Ergebnis, sondern vielmehr in ihrer Quelle.

Daher kann es geschehen, dass, wenn zwei das selbe predigen und auch durchweg dieselben

Worte benutzen, doch die Zuhörer bei dem einen das Gefühl haben, lediglich einen klugen Menschen vor sich zu sehen, bei dem anderen hingegen einen Menschen, der Gott kennt.


Bei manchen, denen wir begegnen, müssen wir mit Ehrfurcht bekennen: „Gott ist hier“. Bei anderen hingegen können wir nur sagen, dass sie klug und redebegabt sind. Nur wenn du selbst Gott berührt hast, kannst du auch andere mit ihm in Berührung bringen. Wenn du aber lediglich

deine Seele berührt hast, kannst du die Menschen auch nur mit diesem deinem Selbst in Berührung bringen. Dieser Unterschied ist wirklich von entscheidender Bedeutung.


Selbstgemacht oder von Gott gewirkt


Was eben gesagt wurde, gilt durchaus nicht nur in unserem ausdrücklichen Dienst für den Herrn, sondern ebenso in allen anderen Bereichen unseres täglichen Lebens. Ein Bruder, der einmal einer Aussprache wegen zu einem Diener Gottes kam, hatte große Angst, von diesem kritisiert zu werden; er gab sich die größte Mühe, die ganze Zeit über, während er mit ihm sprach, Demut zu beweisen.

Seine Haltung, seine Worte – alles an ihm war Demut, aber während er sich so sehr bemühte, konnte doch sein Zuhörer nur Mitleid für ihn empfinden.

Wenn jemand wirklich demütig ist, braucht er sich nicht so große Mühe zu geben. Dieser

Bruder hatte Demut vorgespielt, und deswegen war es auch so anstrengend für ihn gewesen.


Es nahm sich zwar alles bei ihm sehr demütig aus und eine gewisse Demut war wohl auch in der Tat vorhanden, aber es war eine gekünstelte Demut, etwas Seelisches.

Wenn dagegen Gott in einem Menschen Demut wirkt – welch ein Unterschied! Ein solcher Mensch ist dann wahrlich demütig, und zwar ohne dass er sich dessen überhaupt bewusst wäre; wer aber

mit ihm umgeht, wird das Werk Gottes an ihm erkennen.

Einer, der sich schminkt, muss ständig in den Spiegel schauen, um sich zu vergewissern, dass nichts verschmiert ist.

Mose aber, als sein Angesicht leuchtete, war sich dessen überhaupt nicht bewusst.

Was Gott in einem Menschen wirkt, das ist dieser dann auch – und das ist geistlich. Was einer dagegen aus sich selbst heraus fabriziert, ist seelisch; und weil ihn dies Selbermachen stets viel Mühe kostet, ist es denn auch kein Wunder, dass er das Christsein höchst anstrengend findet – er hat nicht erkannt, dass ein Christ sich überhaupt nicht anzustrengen braucht.

Wir meinen immer, mit einem äußerlich im Großen und Ganzen korrekten Verhalten Gott schon Genüge getan zu haben, doch Gott fragt einzig nur nach dem inneren Ursprung unseres Verhaltens:

Ist es von Gott gewirkt oder haben wir es mit der Energie unseres Fleisches selbst fabriziert?


So viele, und man muss fast Mitleid mit ihnen empfinden – mühen sich z.B. ab, geduldig zu

sein, während andere, ohne sich dessen bewusst zu sein, einfach geduldig sind – geduldig

aber, wie wir mit Ehrfurcht bekennen müssen, weil Gott ein entsprechendes Werk an ihnen getan hat.


Das eine Mal ist der Ursprung der Mensch selbst, das andereMal aber Gott, und hierin allein – nicht in dem äußeren Ergebnis – liegt der ganze Unterschied.



Natürliche oder geistgewirkte Eigenschaft


Aber auch wenn dich Eigenschaften wie Geduld keine Anstrengung kosten, so braucht dies doch noch lange nicht zu bedeuten, dass sie aus deinem Geist kommen – vielmehr mögen sie dir einfach deswegen so leicht fallen, weil sie deinem natürlichen Wesen entsprechen.

Manche z. B. sind von Natur aus sanftmütig; aber eines Tages werden sie plötzlich erkennen, dass ihre angeborene Sanftmut mit der, die der Herr in sie einwirken will, überhaupt nichts zu tun hat.


Andere, die eine natürliche Menschenliebe besitzen, werden früher oder später herausfinden, dass ihre angeborene Liebe von der des Herrn völlig verschieden ist.

Und wieder andere, die ihrem ganzen Wesen nach sehr demütig sind, werden eines Tages entdecken, dass die Demut, die der Herr in ihnen wirken will, ganz anders ist als ihre eigene, natürliche Demut.


Es ist offensichtlich, dass eine solche angeborene Veranlagung noch sehr viel leichter zu einem Ersatz für ihre jeweilige geistliche Entsprechung werden kann als etwas Fabriziertes oder Nachgemachtes.


Und in der Tat verwechseln wir Menschen sehr oft unsere gute natürliche Veranlagung mit dem, was Gott erst noch in uns wirken muss.

Deshalb sollten wir uns stets der Tatsache bewusst bleiben, dass nichts, was von uns selbst bzw. von unserer Seele kommt, mit Gott irgend etwas zu tun hat. Nur was von unserem Geist kommt, hat mit Gott zu tun.

Auch der von Natur aus sanftmütigste Mensch wird eines Tages erleben müssen, wie die Versuchung zum Zorn seine natürliche Sanftmut beiseite fegt.

Jeder ist mit seiner natürlichen Sanftmut einmal am Ende, und desgleichen gelangt auch seine Geduld über kurz oder lang an ihre Grenze.

So geht es grundsätzlich mit aller guten natürlichen Veranlagung. Menschliche Kraft aber, die uns von Gott gegeben ist, ist anders, sie ist von Grund auf von jener verschieden.


Was der Herr zu tun vermag, ist mir aus eigner Kraft zu tun nicht gegeben; wenn ich nun doch etwas vermochte, z.B. in irgendeiner Sache geduldig zu bleiben, so war nicht ich der Geduldige, sondern es geschah vielmehr von dem Herrn, der in mir wirkt.


Hinterher frage ich mich erstaunt, wie das nur zuging, und wer eigentlich hier geduldig war, und dann kann ich dem Herrn nur mit Dank und Lob bekennen:

Herr, ich selbst habe überhaupt keine Geduld, aber ich lobe dich und danke dir, dass du meine Geduld bist! Du bist der Geduldige in mir!“

Nur was der Herr wirkt, nur was aus unserem Geist kommt, nur das ist geistlich.


Seele und Geist unterscheiden


Wie aber können wir erkennen, was nun seelisch ist und was geistlich? Von der äußeren Erscheinungsform her, darüber müssen wir uns im Klaren sein, vermögen wir es jedenfalls nicht so leicht zu unterscheiden, nicht einmal bei uns selbst.

Aber auch wenn ich mich – um es wenigstens bei mir selbst herauszufinden – ständig mit der

Frage beschäftige, ob das, was ich gerade tue, vom Geist ist oder von der Seele, so werde ich doch dadurch zu keiner Klarheit kommen.


Solch dauerndes Sich-Befragen und In-Sich-Hineinhorchen ist ohne jeden geistlichen Wert, selbst wenn wir es bis zur peinlichsten Selbstanalyse treiben wollten.

Im Gegenteil, es führt nicht nur zu nichts, sondern es lähmt auch unser geistliches Leben, ja, es macht uns regelrecht krank.

Wir müssen sehen, dass sich uns die Dinge des Geistes durch solches Fragen und Forschen und Analysieren niemals aufschließen werden und wir sie so auch niemals richtig werden sehen können.


Wirkliches Sehen kommt vielmehr allein von Gottes Erleuchtung. Wenn sein Licht auf uns fällt, sehen wir automatisch.

Deswegen sollen wir uns nicht länger herumquälen mit unserem Fragen, ob unser Tun nun geistlich oder ob es seelisch ist, sondern wir sollen einfach nur Gott bitten, dass sein Wort wirklich in uns hineinkommt und uns erleuchtet.

Dieses Wort ist lebendig und wirksam und schärfer als ein zweischneidiges Schwert, so scharf, dass es durchdringt, bis es Seele und Geist, Bein und Mark scheidet.


Sobald nur dieses Wort wirklich in dich hineingelangt, wirst du sehen, was vom Geist ist und was von der Seele, ja, noch mehr, es wird sogar in dir zu jemandem werden, der dich beurteilt und dessen Urteil schwerer wiegt als alles Urteilen der Menschen.

Du fängst z. B. an, irgendeine Arbeit zu tun, da sagt etwas in dir: „Das ist nicht richtig“; bei einer anderen Gelegenheit ist da aufs Neue diese innere Stimme: „Das ist nicht tief genug“, oder während du noch mitten in einem Gespräch bist, mahnt etwas in dir: „Sage dies nicht“, usw.


Diese hier unterscheidende Kraft wirkt von innen her, völlig unbeeinflusst von außen. Wenn du innerlich siehst, siehst du wirklich.

Nehmen wir einmal an, jemand gibt dir zu bedenken, dass, wenn du dies und jenes tun wirst, es

vielleicht von dir selber stammen könnte, und dann überlegst du und kommst am Ende selbst zu dem Schluss, dass es wohl inder Tat so ist.

Aber dieses Urteil ist nicht unbedingt von Bedeutung. Was allein ausschlaggebend und von Bedeutung ist, ist dein inneres Sehen.

Möge der Herr uns Gnade geben, dass wir dieses innere Licht bekommen und innerlich sehen und unterscheiden können.

Die Grundvoraussetzung dafür, dass ein Christ fähig wird zu unterscheiden, ist die Scheidung von Seele und Geist.

Zu dieser Scheidung und damit dann auch zu jenem Unterscheidungsvermögen kommt man nicht durch das Lernen des Wortes, sondern allein durch innere Erleuchtung.


Wir hoffen vor Gott, dass sein Wort in uns eindringt, dass es in uns leuchtet und uns klar zeigt, was in unseren Werken und in unserem Leben von unserer Seele kommt und was von ihm.


Montag, 26. Oktober 2009

Keine Forderungen mehr

Es geht noch weiter mit Haso

Wenn wir das was jetzt folgt verstehen und in unser Leben einbauen, wird es unser Leben verändern.
Bei mir hat dieser Prozess viele Jahre gedauert.


Romans VII: The Word

Freiheit ist ein hohes Gut. “Zur Freiheit hat uns Christus befreit! So steht nun fest und lasst euch nicht wieder das Joch der Knechtschaft auflegen!” (Galater 5,1). Es hat Jesus etwas gekostet, uns von religiöser Pflichterfüllung zu befreien. Nur in Freiheit ist Liebe und Nachfolge möglich. Davon war in den letzten Tagen genug die Rede, und dem einen oder der anderen scheint es gut getan zu haben.

Diese Freiheit gilt es, sich nicht wieder rauben zu lassen. “Steht fest”, schreibt Paulus. Offensichtlich gibt es Kräfte, die uns die Freiheit streitig machen wollen. Hier wird sich der weitere Weg von Mister “Ich” entscheiden. Wird er den Mut haben, sich keine frommen Lasten mehr aufladen zu lassen? Oder ist diese Freiheit nicht doch zu schön bzw. zu “einfach”, um wahr zu sein?

“Kann es wirklich sein”, mag Mister “Ich” sich fragen, “dass Gott mich zu nichts mehr verpflichtet? Dass ich völlig frei bin? Warum stehen dann so viele Anweisungen in der Bibel? Warum möchte Jesus, das wir seine Gebote halten? Warum höre ich in so vielen Predigten Aufforderungen, wie ich als Christ zu leben habe?” Gute Fragen. Es gibt darauf gute Antworten.

Eine Schlüsselaussage im Neuen Testament lautet:

Er hat den Schuldschein, der gegen uns sprach, durchgestrichen und seine Forderungen, die uns anklagten, aufgehoben. Er hat ihn dadurch getilgt, daß er ihn an das Kreuz geheftet hat. (Kolosser 2,14)

Jesus hat durch sein Kreuz in jedem Bereich unseres Lebens neue Tatsachen geschaffen. Das Kreuz legt sogar neu fest, was die Bibel ist. “Vor Christus” war sie (soweit es sie schon gab) ein Buch voller “Forderungen”. Diese Forderungen verpflichteten den Menschen und klagten ihn an, wenn er sie nicht einhielt. Damit ist jetzt Schluss. Die Bibel ist seit Christus nicht länger ein Gesetzbuch. “Was muss ich tun? Was darf ich tun?”, sind keine angemessenen Fragen mehr.



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Sonntag, 25. Oktober 2009

Ich bin ein guter Christ

Hier wieder einmal Haso

Romans VII: The new man

Seit einiger Zeit begleiten wir Mister “Ich” durch Römer 7,14-25 (heute übrigens die viertletzte Folge). Mister “Ich” ist ein Christ, der von einer Niederlage zur anderen geht. Er schafft es nicht, seine guten Vorsätze einzuhalten. Ständig hat er das Gefühl, er solle und brauche “mehr”: mehr Disziplin, mehr Hingabe, mehr Gebet, mehr Bibellesen, mehr evangelistischen Eifer, mehr Herzenserforschung, mehr Mitarbeit, mehr soziales Engagement, mehr Fair Trade, mehr Intimität mit Jesus, mehr Verzicht, mehr Stille, mehr Einsatz, mehr Glauben, mehr Kreuz, mehr Selbstverleugnung, mehr Liebe, mehr, mehr, mehr … Dann wäre er ein guter Christ.

Gott sieht das anders:

Denn die Sünde wird nicht über euch herrschen, denn ihr seid nicht unter Gesetz, sondern unter Gnade. (Römer 6,14)


Gott meint: (1) Mister “Ich” ist bereits ein guter Christ, denn es gibt keine anderen Christen als gute. (2) Mister “Ich” muss von all diesen gutgemeinten Pflichten erlöst und befreit werden. Er braucht nicht “mehr”, sondern “gar nichts” von all diesen Pflichten. Erst wenn er erkennt, wie bedingungslos Gott ihn liebt und für ihn ist, wird er aus dem Kreislauf der Niederlagen heraustreten.



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Samstag, 24. Oktober 2009

Nochmal über das Denken

Hier ist eine Seite, die mir zu einer bestimmten Zeit meines Lebens sehr geholfen hat.
In meinem jetzigen Lebensabschnitt sehe ich manches aus einem anderen Blickwinkel, aber ich finde es trotzdem eine sehr gute Seite.

In bezug auf unsere Denkweise, möchte ich besonders auf dieses Manuskript verweisen.

Es lohnt sich damit auseinaderzusetzen.


Wer so etwas mag, natürlich ;-)

Freitag, 23. Oktober 2009

Über den Umgang mit unserem Verstand

Hier ein älterer Artikel von mir


Verstand abschalten?

In unseren Breitengraden würde jetzt jeder rufen;
Nein das dürfen wir nicht. !!!!
Wir würden uns jeder geistlichen Macht öffnen!!!!!
Der Teufel hätte Zutritt in unser Leben.
Das ist wahr!!!!!!!!!!!!
Zum Teil!!!!!!!!!!

Aber Teilwahrheiten sind die gefährlichsten Lügen.

Welche Aufgabe hat der Verstand?
Ich möchte Ihn mit einem Vierenscanner und einem Firewall vergleichen.
Er schützt uns, und sorgt dafür, daß Türen geschlossenbleiben, die geschlossen sein sollen.

Aber wir wissen


Firewall sind nur so gut, wie Ihre Einstellung!!!!!!!!

Wer hat nicht schon mal mit dem Gedanken gespielt seinen Firewall zu deinstallieren? *g*

Sollte man nicht!!

Es ist besser den Umgang mit Ihm zu erlernen.
Vorübergehend können wir Ihn mal abstellen (mit der notwendigen Vorsicht)
Aber er ist auch ganz nützlich

Das Problem ist, daß er auch nützliche Verbindungen blockieren kann.

[2Kor 10,4] denn die Waffen unseres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig für Gott zur Zerstörung von Festungen; so zerstören wir Vernünfteleien [2Kor 10,5] und jede Höhe, die sich gegen die Erkenntnis Gottes erhebt, und nehmen jeden Gedanken gefangen unter den Gehorsam Christi

Es ist wichtig, daß wir unseren Verstand so arbeiten lassen, wie Gott es vorgesehen hat.





Und noch einer





Verstand abschalten, vorübergehend und vorsichtig!

Ich möchte zu Anfang eine Bibelstelle schreiben.

[Spr 3,5] Vertraue auf den HERRN von ganzem Herzen und verlaß dich nicht auf deinen Verstand;

Es heißt hier nicht: und gebrauche nicht Deinen Verstand.
Ich würde sagen es geht darum daß wir dem Verstand nicht so vertrauen als ob er unfehlbar währe.
Manchmal ist es gut, Ihn für eine Zeit zum Schweigen zu bringen.
Unser Verstand hat seine Grenzen.
Ich möchte 2 Wege beschreiben, die ich anwende um meinem Verstand zu lehren, daß er manchmal schweigen soll
Ein Weg ist das Sprachengebet.

[1Kor 14,14] Denn wenn ich in Zungen bete, so betet zwar mein Geist, aber mein Verstand ist ohne Frucht.

Ein anderer Weg ist. daß ich in einer bestimmten Art über das Wort Gottes nachsinne.

Ich nehme eine Bibelvers und murmle *g* ihn vor mich hin

Ich bin mit Christus gekreuzigt.
Nun lebe nicht mehr ich! Ich bete dabei in Sprachen.
In dieser Zeit erlaube ich meinem Verstand es nicht mir zu erklären.
Ich bin mit Ihm gestorben. Ich glaube, daß Gott tief in meinem Herzen wirkt.
Ich bin mit Ihm gestorben.
Ich lese die Bibelstelle, lerne sie auswendig, bete in Sprachen usw

Wenn man lernt ein paar Minuten in dieser Weise über das Wort nachzusinnen, lernen wir unseren Gott immer besser kennen.
Danach sollten wir unseren Verstand wieder normal weiterarbeiten lassen*g*
Ich möchte zu diesem Thema diesen Artikel empfehlen

Donnerstag, 22. Oktober 2009

Verschiedene Arten zu Denken

Im Zusammenhang von gestern möchte ich nochmals auf einen Artikel von Haso verweisen.

Mittwoch, 21. Oktober 2009

Denkst Du noch, oder lebst Du schon?

Solche oder ähnliche Sätze hörte man öfters in der Wort und Geist Bewegung.
Ist das richtig, oder ist das falsch? Ich glaube, das logische Denken, das in unseren Breitengraden von klein auf eingeübt wird hat seine Schattenseiten. Ich habe es nicht ganz verworfen, aber man sollte es auch nicht überschätzen.
Die Welt der Gedanken ist das Schachbrett, auf dem der Teufel seine Spiele spielt.
Durch Gedanken kann er uns zum Sorgen verführen.


[Mt 6,25] Deshalb sage ich euch: Seid nicht besorgt für euer Leben, was ihr essen und was ihr trinken sollt, noch für euren Leib, was ihr anziehen sollt. Ist nicht das Leben mehr als die Speise, und der Leib mehr als die Kleidung?

[Mt 6,26] Sehet hin auf die Vögel des Himmels, daß sie nicht säen noch ernten, noch in Scheunen sammeln, und euer himmlischer Vater ernährt sie. Seid ihr nicht viel vorzüglicher als sie? [Mt 6,27] Wer aber unter euch vermag mit Sorgen seiner Größe eine Elle zuzusetzen?

[Mt 6,28] Und warum seid ihr um Kleidung besorgt? Betrachtet die Lilien des Feldes, wie sie wachsen: sie mühen sich nicht, auch spinnen sie nicht.

[Mt 6,29] Ich sage euch aber, daß selbst nicht Salomon in all seiner Herrlichkeit bekleidet war wie eine von diesen.

[Mt 6,30] Wenn aber Gott das Gras des Feldes, das heute ist und morgen in den Ofen geworfen wird, also kleidet, nicht vielmehr euch, Kleingläubige?

In unseren Gedanken, kann der Feind Festungen bauen und Vernuftschlüsse installieren.

[2Kor 10,4] denn die Waffen unseres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern göttlich mächtig zur Zerstörung von Festungen;

[2Kor 10,5] indem wir Vernunftschlüsse zerstören und jede Höhe, die sich erhebt wider die Erkenntnis Gottes, und jeden Gedanken gefangen nehmen unter den Gehorsam des Christus,

Wir sollen uns nicht auf unsere Denkfähigkeit verlassen.

[Spr 3,5] Vertraue auf den HERRN mit deinem ganzen Herzen und stütze dich nicht auf deinen Verstand!

Wenn wir Gott nicht kennen ist unser Verstand verfinstert.

[Eph 4,17] Dies nun sage und bezeuge ich im Herrn, daß ihr nicht mehr wandeln sollt, wie auch die Nationen wandeln, in Nichtigkeit ihres Sinnes;

[Eph 4,18] verfinstert am Verstand, fremd dem Leben Gottes wegen der Unwissenheit, die in ihnen ist, wegen der Verstockung ihres Herzens;


Ich möchte nicht sagen wir sollen nicht denken.
Ich will nur das Vertrauen in unserere Fähigkeit, gottgemäß zu Denken, in Frage stellen und ein bisschen erschüttern.

Manchmal hält man sich für weise, und ist doch doof. :-)

[Röm 1,21] weil sie Gott kannten, ihn aber weder als Gott verherrlichten noch ihm Dank darbrachten, sondern in ihren Überlegungen in Torheit verfielen und ihr unverständiges Herz verfinstert wurde.

[Röm 1,22] Indem sie sich für Weise ausgaben, sind sie zu Narren geworden


Donnerstag, 15. Oktober 2009

Keine Fortsetzung sondern Link

Ich bin jetzt ein paar Tage weg.
Ich möchte auf die ganze Römer7 Serie von Haso hinweisen.
Sie ist hier zu finden.
Der Artikel gestern stammt aus der Römer7 Serie.
Ich glaube, wenn diese Wahrheiten im Herz verankert sind (bei mir hat das viele Jahre gedauert)fällt es uns leichter in Jesus verliebt zu bleiben und die Geschwister zu lieben. :-)

Mittwoch, 14. Oktober 2009

Und wieder mal Mr. Ich

Manche mag es nerfen, wenn ich immer wieder die selben Artikel Hineinsetzte.
Zuerst einmal niemand muß sie lesen, wenn er nicht will

Zum zweiten haben wir ja auch immer die gleichen Probleme.
ich persönlich glaube, daß manche sachen lange brauchen, bis sie in unser Herz fallen.

Also zu x. mal ein Artikel von Haso
:-)

Romans VII: The Blues

Abgelegt unter: Geglaubtes — Haso @ 10:31


Aus der Wetterkunde wissen wir: Gefühlte Temperatur ist nicht gleich gemessener Temperatur. Nur weil du frierst, muss es draußen nicht unter Null sein. Selbst im Hochsommer kannst du an Schüttelfrost leiden.


Aus Römer 7,14-25 erfahren wie: Gefühltes Befinden ist nicht gleich gemessenem Befinden. Es muss nicht schlecht um dich bestellt sein, nur weil du dich schlecht fühlst. Du solltest lieber nachmessen.


Solch einen Messvorgang beschreibt Paulus. Am Anfang steht die gefühlte Lebenstemperatur. Danach holt Paulus sein Thermometer heraus und steckt es Mister “Ich” unter die Zunge. Am Ende steht der tatsächliche Befund. Doch so weit sind wir noch nicht. Heute beschäftigt uns erst einmal die gefühlte Unheiligkeit.


Denn wir wissen, daß das Gesetz geistlich ist; ich aber bin fleischlich, unter die Sünde verkauft. Denn ich weiß nicht, was ich tue. Denn ich tue nicht, was ich will; sondern was ich hasse, das tue ich. (Vers 14-15)


Mister “Ich” leidet. Er leidet an sich selbst, an seiner Unfähigkeit, den Willen Gottes zu tun. Das an sich ist schon bemerkenswert. Unzufrieden ist so ziemlich jeder - mit den Verhältnissen, der Behörde, dem eigenen Einkommen oder Nachbars Hund, der den Gehweg für ein Klo hält. Mit sich selbst unzufrieden sind auch viele. Sie wären gern schöner, begabter, wohlhabender, beliebter oder erfolgreicher. Solche Regungen kennt Mister “Ich” sicher auch. Aber sie sind nicht der eigentliche Grund für seinen Blues. Er wäre gern einer, der Gottes Willen tut - und er schafft es einfach nicht.


Gottes Wille hat seine volle Zustimmung. Er kann sich vorstellen, wie schön eine Welt wäre, in der jeder nach der Bergpredigt lebt. Aber es gelingt ihm nicht, sein eigenes Leben in Übereinstimmung mit der Bergpredigt zu bringen.


Gottes Wille ist nämlich “geistlich”, er aber ist “fleischlich”. Ich verzichte auf eine genaue Erklärung dieser Begriffe. Für Mister “Ich” bedeuten sie: Wenn er sich zuerst die Bibel und dann sein eigenes Leben anschaut, stellt er nicht nur einen quantitativen Unterschied fest. (Dann wäre ja mit etwas mehr Anstrengung die Gehorsamslücke schließbar.) Der Unterschied ist qualitativ.


Deutlich spürt er das, wenn er an seine geistlichen Vorbilder denkt, deren Biographie ihn zuerst inspiriert, aber inzwischen entmutigt hat. Sie stehen nämlich nicht nur einige Tabellenplätze vor ihm, sie spielen in einer ganz anderen Liga. Und es würde mehr als einen Aufstieg erfordern, in dieser Liga anzukommen.


Wie ein Aufsteiger fühlt Mister “Ich” sich jedoch gerade nicht. Eher wie ein Absteiger. Enthält seine Statistik nicht Niederlage um Niederlage? Hat er nicht den ständigen Beweis für seine Unfähigkeit vor Augen? “Was ich will, tue ich nicht.” Wie viele seiner Vorsätze sind schon gescheitert. “Was ich hasse, das tue ich.” Er will nicht neidisch oder verbittert sein, aber bestimmte Leute müssen nur den Raum betreten, und schon kocht es in ihm. Er will nicht unehrlich sein, aber dann wird ihm eine unangenehme Frage gestellt, und schon ist es mit der Ehrlichkeit vorbei. Das ist doch nicht nur gefühlt, das ist Fakt - oder?


Am Ende steht die Verwirrung: “Ich weiß nicht, was ich tue.” Sicher stimmt etwas nicht mit ihm. Manchmal mag er sich fragen, ob er überhaupt (noch) ein Christ ist. So wird er eine leichte Beute reisender Bußprediger, die gerne mit ihren Aufrufen den Platz vor der Bühne füllen. Sie treffen zielsicher ins Zentrum seiner Schuldgefühle. Und schon ist er bußfreudig auf den Knien und spricht das dreiundsechzigste Hingabegebet nach.


Diesmal meint er es wirklich ernst. Jetzt wird alles anders. Aber es wird nicht alles anders - genauso wenig wie beim letzten, vorletzten oder siebenundzwanzigsten Mal. Am liebsten würde ich ihm zurufen: “Junge, entspann dich, bleib auf deinem Platz und lass den Scheiß.” Aber wenigstens kann ich es ihm heute schreiben. (Damit mich keiner missversteht: es gibt Situationen, wo Gott uns konkret überführt und eine Bußreaktion angemessen ist. Aber das sind dann keine Verzweiflungstaten, mit denen wir das Lebensgefühl des Losers hinter uns lassen wollen. Und manche Aufrufe, mit denen bestimmte Verkündiger bei Mister “Ich” im Trüben fischen, erregen meinen heiligen Zorn.)


Viel mehr als dieses Blues-Schema habe ich heute nicht zu bieten. Nur ein paar Gedanken sollten wir uns noch über die Ursachen von Mister “Ich”s Befindlichkeit machen. Ihm wurde seinerzeit ja versprochen, bei Jesus gäbe es Leben im Überfluss. Nun findet er sich in einem Leben weit unter Mittelmaß wieder. Wie konnte das passieren?


Der Gründe sind viele. Einige werden noch ans Licht kommen. Eine Erklärungen sei jetzt schon genannt. Die Tonart für diesen Blues gibt ein Missverständnis an. Mister “Ich” spricht nicht vom Willen Gottes, er spricht vom Gesetz Gottes. Für ihn ist der Wille Gottes eine Konglomerat von Forderungen, die an ihn herangetragen werden. “Follow the rules” ist sein Verständnis von Nachfolge. In seinem Inneren hat er eine Vorstellung, wie ein Christ sein sollte. Dieser Vorstellung hat er zu entsprechen versucht. Das konnte nur schiefgehen.


Nachfolge bedeutet nicht: “Follow the rules.” Nachfolge bedeutet: “Follow your heart.” In unser Herz hat Gott seinen Geist gegeben und sein Gesetz geschrieben. Söhne und Töchter Gottes werden nicht durch Regeln, Vorsätze und Appelle geleitet, sondern durch den Geist (Römer 8,14), der in ihren Herzen wohnt. Die Wurzel allen Scheiterns ist die Pflicht. Wo der Geist ist, da ist Freiheit. Wo die Regel ist, da ist Unfreiheit. Der Neue Bund bedeutet nicht Verpflichtung. Der neue Bund bedeutet Freisetzung. Das hat Mister “Ich” noch nicht entdeckt. (Ich weiß, diese plakative Darstellung kann missverständlich kann. Aber ich bin sicher, Mister “Ich” wird mich nicht missverstehen.)


Den Blues von Römer 7 erleidet der in voller Schärfe, der es besonders gut (ge)meint (hat). Christliche Minimalisten stecken ihre Unvollkommenheit leichter weg. Wer nach dem Motto lebt “Ich komme auch in der letzten Reihe in den Himmel”, mag ab und zu ein gewisses Unbehagen spüren. Er wird jedoch nicht empfinden: “Ich elender Mensch, wer wird mich erlösen?”


Der Blues von Mister “Ich” beweist, dass tief in seinem Herzen etwas Schönes und Kostbares steckt. “Der Mensch sieht, was vor Augen ist, aber Gott sieht das Herz an.” Auch Mister “Ich” sieht, was vor Augen ist - seine gebrochenen Gelübde, seine wiederholten Abstürze, seinen gebauter Mist. Darunter leidet er. Aber Gott sieht Mister “Ich”s Herz. Gott ist schon zu lange Vater, um vom Versagen seiner Kinder sonderlich beeindruckt zu sein. Er schaut tiefer und sieht bereits das Neue, wo Mister “Ich” nur am Alten leidet. Aber davon ein anderes Mal mehr.


Fortsetzung folgt.




Sonntag, 11. Oktober 2009

Ein guter Link

Ich möchte hier einen Link einfügen zu einer Predigt von Harald Sommerfeld über Erweckung.

Freitag, 9. Oktober 2009

Wir brauchen Gott!!

Noch einmal Torrey

Nun ist es das Werk des Heiligen Geistes, die Menschen von ihrer Sünde zu überführen, d. h. ihnen Erkenntnis über ihre Sündhaftigkeit und Verlorenheit und ihre große Schuld vor Gott zu schenken. Du und ich, wir können niemand von seiner Sünde überzeugen. Wie wir später sehen werden, gebraucht uns der Heilige Geist, dieses Werk zu tun, das heißt, Er tut es durch uns, aber wir von uns aus können es nicht. Er muß es tun. Das Herz des Menschen ist»arglistig, mehr als alles, und Verderbt«(Jer. 17, 9), und jeder von uns ist blind für seine eigene Sündhaftigkeit. Wir sind sehr scharfsichtig in bezug auf die Sünden und Fehler anderer, aber blind für unsere eigenen. Und die Welt ist so blind für ihre Sünde, daß niemand außer dem Heiligen Geist sie jemals von ihrer Sünde überführen und ihr die Augen dafür öffnen kann. Wie groß auch unsere natürliche Überzeugungskraft und Überredungskunst sein mag, so können wir doch mit all unseren Argumenten und ergreifenden Geschichtchen keine wirkliche Sündenerkenntnis bewirken. Wir können Menschen durch ergreifende Geschichten zu Tränen rühren (auch durch das Singen ergreifender Lieder). Aber lediglich Tränenvergießen über rührende Geschichten und ergreifende Lieder ist noch keine Sündenerkenntnis. Wahre Sündenerkenntnis kann nur durch den Heiligen Geist hervorgerufen werden!


An diesem Punkt begehen viele von uns den größten Fehler, sowohl im Predigen als auch in der Seelsorge. Wir versuchen, die Menschen von ihrer Sünde zu überführen. Wir versuchen, die Arbeit des Heiligen Geistes zu tun. Wir versuchen, zu tun, was nur Er tun kann, und natürlich versagen wir. Vor einigen Jahren erlebte ich eine sehr treffende Illustration dazu in unsrer eigenen Kirche in Chicago. Eines Abends kam eine unsrer besten Mitarbeiterinnen in der Nachversammlung zu mir und Sagte:»ich habe einen Mann hier, einen Lokomotivführer der Panhandle-Eisenbahn. Ich hätte gern, daß Sie mit ihm sprechen. Ich habe zwei Stunden lang mit ihm geredet und nichts erreicht. Möchten Sie nicht mit ihm sprechen?" Ich ging hin, und sie machte mich mit dem Mann bekannt. Ich setzte mich neben ihn und fing an, Gottes Wort reden zu lassen, damit er zur Sündenerkenntnis käme. Die ganze Zeit über schaute ich auf zum Heiligen Geist, daß Er doch Sein Wort bekräftigen möchte. Ich hatte noch keine zehn Minuten mit dem Mann gesprochen, da war er schon von seiner Sünde überführt und kniete nieder, um Gott um Gnade anzuflehen. Während ich mit ihm sprach, hatte diese Dame, die vorher zwei Stunden lang mit ihm geredet hatte, zugehört. In der Regel ist es sehr unklug, wenn ein Seelsorgehelfer zuhört, während ein anderer mit einem Suchenden spricht; denn die Menschen öffnen ihr Herz nicht und bekommen auch nicht die nötige Hilfe, wenn eine dritte Person zuhört. Aber diese Frau hatte einen Grund, weshalb sie es tat, und in diesem Fall war es in Ordnung. Als der Mann gegangen war, kam sie zu mir und Sagte:»Herr Torrey, das ist sehr Merkwürdig."»was ist merkwürdig?«fragte ich. Sie erwiderte: »Wissen Sie, daß Sie genau die gleichen Schriftstellen gebraucht haben wie ich? Zwei Stunden sprach ich mit ihm, ohne etwas zu erreichen, und Sie sprachen nicht länger als zehn Minuten mit ihm, da war er schon von seiner Sünde überführt und rief Gott um Gnade an."


Nun, eigentlich war gar nichts Mysteriöses, Seltsames an der Sache. Wie konnte man das erklären? Ich glaube, es lag daran, daß diese Mitarbeiterin hier einen Fehler begangen hatte, den sie selten machte, nämlich, daß sie versuchte, die Arbeit des Heiligen Geistes zu tun, den Mann von seiner Sünde zu überführen. Und als sie zu mir kam und Sagte:»ich habe zwei Stunden lang mit diesem Mann gesprochen und nichts erreicht«, dachte ich Gleich:»wenn Fräulein W., eine meiner besten Mitarbeiterinnen, zwei Stunden mit diesem Mann gesprochen und nichts erreicht hat, was für einen Zweck hat es dann, wenn ich es Versuche?«und in dem Bewußtsein völliger Hilflosigkeit hatte ich mich auf Gott, auf den Heiligen Geist verlassen, daß Er das Werk tun würde, und Er hat es getan. Laßt uns nie vergessen, daß es uns unmöglich ist, irgendeinen Menschen von seiner Sünde zu überführen. Möchten wir uns in all unserem Predigen und in all unserer Seelsorgearbeit ständig auf den Heiligen Geist verlassen, daß Er durch uns wirkt. Dabei sollten wir auch gewiß sein, daß wir so vor Gott stehen, daß der Heilige Geist Sein Werk durch uns tun kann.


Während wir die Menschen nicht von ihrer Sünde überführen können, während uns das völlig unmöglich ist, dürfen wir Gott danken, daß der Heilige Geist es tun kann. Und wenn wir uns dem Heiligen Geist zur Verfügung stellen würden, damit Er uns nach Seinem Willen gebrauchen kann, wenn wir uns auf den Heiligen Geist verlassen würden, daß Er durch uns Menschen von ihrer Sünde überführt, und wenn wir mehr darauf bedacht wären, so vor Gott zu stehen, daß der Heilige Geist durch uns wirken kann, würden wir weit mehr Sündenerkenntnis sehen als jetzt.

Donnerstag, 8. Oktober 2009

Gott braucht uns, wirklich!!!!!!!!!



Wieder aus dem Buch von Torrey


Ich las einmal von einem jungen Mädchen, das in New York starb. Ein reformierter Pastor wurde gebeten, die Beerdigungsfeier zu halten. Er war nicht ihr eigener Pfarrer. Ich weiß nicht, warum man diesen nicht einlud. Der Pastor, der die Feier hielt, ging zuerst zu ihrem eigenen Pastor und Fragte:»war Mary eine Christin?«ihr Pastor Erwiderte:»ich weiß nicht. Vor drei Wochen hatte ich sehr stark den Eindruck, daß ich mit Mary über ihre Seele sprechen sollte, aber ich schob es auf. Ich sagte mir, Mary ist jeden Sonntag in meiner Gemeinde, und ich kann immer noch mit ihr reden, wann ich will. So schob ich es auf. Nun ist Mary tot, und ich weiß nicht, ob Sie gläubig war oder Nicht.«als nächstes suchte er ihren Sonntagsschullehrer auf und fragte Ihn:»war Mary Gläubig?«der Sonntagsschullehrer Erwiderte:»ich weiß nicht. Vor zwei Wochen hatte ich den bestimmten Eindruck, daß ich mit Mary über ihre Seele sprechen sollte, aber ich schob es auf. Ich sagte mir: Mary ist jeden Sonntag in meiner Gruppe, und ich kann immer noch mit ihr sprechen, wann ich will. So schob ich es auf. Jetzt ist Mary tot, und ich weiß nicht, ob sie gläubig war oder Nicht.«dann ging der Pastor zu Marys Mutter und fragte Sie:»war Mary Gläubig?"»ich weiß nicht. Vor einer Woche hatte ich den bestimmten Eindruck, daß ich mit Mary über ihre Seele sprechen sollte, aber ich schob es auf. Ich sagte: Mary ist immer bei mir im Haus. Ich sehe sie dreimal am Tag bei Tisch. Ich kann immer noch mit ihr sprechen, wann ich will. So schob ich es auf. Nun ist Mary tot, und ich weiß nicht, ob sie gläubig war oder nicht."


Der Heilige Geist hatte versucht, drei Lippenpaare zu gebrauchen, Lippen von Menschen, von denen man denken würde, daß sie Ihm zur Verfügung stünden: die Lippen von Marys Pastor, von ihrem Sonntagsschullehrer und von ihrer Mutter. Doch keiner von den dreien war bereit, seine Lippen vom Heiligen Geist gebrauchen zu lassen, und Mary starb ungerettet. Als ich von einer Weltreise zurückkehrte und einen Monat bei meiner Gemeinde in Chicago verbrachte, erzählte ich eines Sonntagmorgens diesen Vorfall. Unter meinen Zuhörern befand sich eine junge Frau, die eine Mädchengruppe leitete. Ihre Mädchen waren 14 Jahre und darüber. Was ich sagte, beeindruckte sie tief, und als sie am Nachmittag vor ihrer Gruppe stand, sprach sie mit jedem Mädchen darüber, daß sie Christus annehmen sollten. Unter denen, die Christus aufnahmen, war ein vierzehnjähriges Mädchen, welches, soweit ich mich erinnern kann, völlig gesund und kräftig war. Noch ehe der nächste Sonntag herankam, lag der Körper dieses Mädchens auf dem Friedhof. Welch ein Segen, daß jene junge Frau an dem Morgen ihre Lippen dem Herrn Jesus Christus übergab. Hast du Ihm deine Lippen schon übergeben? Achtest du auf den Wink des Heiligen Geistes, der dir zeigt, zu wem du gehen sollst? Verläßt du dich auf den Heiligen Geist, daß Er durch dich wirkt? Bist du ein offener Kanal?




Ich möchte jeden einzelnen von euch ermahnen, der bekennt, ein Christ zu sein: Stelle heute deine Lippen dem Heiligen Geist zur Verfügung, damit Er durch dich von Sünde, von Gerechtigkeit und Gericht überführen kann, wen Er will. Vergewissere dich, ob du Gott völlig ausgeliefert bist und alles aus deinem Leben hinweggeräumt hast, was den Heiligen Geist daran hindert, durch dich zu wirken, ob du ein offener Kanal bist, durch den Er wirken kann, und lausche aufmerksam und genau auf die Anweisungen des Heiligen Geistes, zu wem du sprechen sollst.


Als Bruder Alexander und ich in der großen Kathedrale zu Brighton (England) predigten, geschah folgendes: Einer unserer Mitarbeiter ging nach der Nachmittagsversammlung in ein Restaurant zum Tee. Zur Abendversammlung wollte er wieder zurück sein. Als er dort in diesem Restaurant saß, hatte er den starken Eindruck, er solle mit dem Kellner, der ihn bediente, über seine Seele sprechen. Er schob den Gedanken jedoch beiseite, da es ihm zu merkwürdig war, mit einem Kellner über seine Entscheidung für Christus zu sprechen. Doch der Gedanke, daß er mit ihm sprechen sollte, ließ ihn nicht los. Nach Beendigung seiner Mahlzeit hielt er sich noch einige Zeit vor dem Restaurant auf und wartete auf den Kellner in der Absicht, dann mit ihm zu sprechen. Schließlich kam der Besitzer des Restaurants heraus und begann die Läden zu schließen. Er fragte den Mann, worauf er Warte.»ich warte auf den Kellner, der mich am Tisch bediente«, erwiderte dieser. Der Besitzer Sagte:»mit diesem Mann werden Sie nie mehr sprechen. Gleich nachdem er Sie bedient hatte, ging er auf sein Zimmer und hauchte seinen Geist aus." - Wir leben in einer tragischen Welt, und wir müssen aufpassen, wie wir wandeln. Wir müssen bereit sein, uns jeden Augenblick von Gott gebrauchen zu lassen und Seinem Ruf zu folgen. Nur der Heilige Geist kann Menschen von Sünde, Gerechtigkeit und Gericht überführen, aber er tut es durch uns - möchten wir das nie vergessen.



Dieses Buch war eines der 1. die ich nach meiner Bekehrung gelesen habe. das ist jetzt 30 Jahre her.

Es legte ein gutes Fundament für Sachen die der Herr mir später sagte.

um so besser man Verantwortung und Schuld versteht, um so besser kann man Gnade verstehen.

Obwohl ich in der Zwischenzeit ein tieferes Gnadenverständnis bekommen habe, bin ich sehr dankbar für daß, was der Herr durch die Schriften von Torrey bei mir bewirkt hat.




Mittwoch, 7. Oktober 2009

Gott braucht uns

Manche denken das ist eine Irrlehre.

Ich glaube das nicht

Hier noch einmal aus dem Buch von Torrey,


IV. Der Heilige Geist überführt die Welt nur durch Menschen, die an Jesus Christus glauben


Zusammenfassend möchte ich sagen: Es ist das Werk des Heiligen Geistes, die Menschen von ihrer Sünde, von der Gerechtigkeit und vom Gericht zu überführen. Es ist nicht unser, sondern Sein Werk. Aber beachten wir bitte genau: Obwohl der Heilige Geist die Menschen von ihrer Sünde, von der Gerechtigkeit und vom Gericht überführt, tut Er es doch durch uns, d. h. durch diejenigen, die bereits an Jesus Christus glauben. Dieser Gedanke kommt im siebten und achten Vers unseres Abschnittes zum Ausdruck:»aber ich sage euch die Wahrheit: es ist euch gut, daß ich hingehe. Denn wenn ich nicht hingehe, so kommt der Tröster nicht zu euch. Wenn ich aber gehe, will ich ihn zu euch (d. h., zu den Gläubigen) senden. Und wenn derselbe kommt (zu euch, zu den Gläubigen), wird er der Welt die Augen auftun über die Sünde und über die Gerechtigkeit und über das Gericht.«damit wird ausgedrückt, daß der Heilige Geist zu dem Gläubigen kommt und durch den Gläubigen, zu dem er kommt, die Ungläubigen überführt. Soweit uns in der Bibel berichtet wird, hat der Heilige Geist keine andere Möglichkeit, zu den Ungeretteten zu gelangen als durch den Kanal derer, die bereits gerettet sind. Er kommt zu dem Gläubigen und überführt durch den Gläubigen die Ungeretteten von ihrer Sünde. Welch ein ernster Gedanke ist das. Wenn wir erkennen würden, daß der Heilige Geist die Ungläubigen nur durch uns erreichen kann, durch uns, die wir bereits gerettet sind, wären wir dann nicht mehr darauf bedacht, dem Heiligen Geist einen offenen Kanal bereitzuhalten, durch den Er wirken kann?


Jede Bekehrung, von der uns in der Apostelgeschichte berichtet wird, geschah durch menschliche Mithilfe. Wir lesen von keiner einzigen Bekehrung, wobei nicht ein Mensch das Werkzeug gewesen wäre. Nehmen wir zum Beispiel die Bekehrung des Kornelius. Wenn es je eine mit Wundern verbundene Bekehrung gab, so war es diese. Im zehnten Kapitel der Apostelgeschichte wird uns berichtet, daß ein Engel dem Kornelius erschien und mit ihm sprach. Aber der Engel sagte Kornelius nicht, was er tun mußte, um gerettet zu werden. Im Gegenteil, der Engel sagte Ihm:»sende Männer gen Joppe und laß fordern den Simon, mit dem Zunamen Petrus; der wird dir Worte sagen, dadurch du selig werdest und dein ganzes Haus« (Apg. 11, 13-14). In anderen Worten, nicht einmal ein Engel konnte ihm den Weg des Lebens zeigen; es mußte ein geretteter Mitmensch sein, und ein geisterfüllter Mitmensch.


Oder nehmen wir die Bekehrung des Saulus von Tarsus. Wenn es je eine Wunderbekehrung gab, war es gewiß diese: Als der auferstandene und erhöhte Herr Jesus ihm persönlich erschien, sah er tatsächlich Jesus in der Herrlichkeit. Doch der Herr Jesus sagte ihm nicht, was er tun mußte, um gerettet zu werden. Paulus Rief:»Herr, was soll ich Tun?"(Apg. 22, 10). Und der Herr antwortete Ihm:»stehe auf und gehe gen Damaskus; da wird man dir sagen von allem, was dir zu tun verordnet Ist.«ein gewisser Mann»mit Namen Ananias« mußte zuerst in Erscheinung treten, und Ananias sagte ihm dann, was er tun Sollte:»stehe auf und laß dich taufen und abwaschen deine Sünden und rufe an den Namen des Herrn« (Apg. 9, 10; 22, 16).


Soweit Gott uns in Seinem Wort sagt, hat der Heilige Geist keine Möglichkeit, die ungläubige Welt zu erreichen, außer durch uns, die wir bereits gerettet sind. Das ist überaus ernst. Wenn wir das nur erkennen würden, wären wir dann nicht mehr darauf bedacht, dem Heiligen Geist einen offenen Kanal bereitzuhalten, durch den Er wirken kann?! Geht dir das ein? Bist auch du damit gemeint?

Ihr Frauen, die ihr ungläubige Männer habt, ihr betet für ihre Bekehrung. Ihr betet, daß Gott Seinen Heiligen Geist sendet, um sie von ihrer Sünde zu überführen und ihnen zu zeigen, daß sie Christus brauchen. Aber der Heilige Geist kann sie nur durch einen gläubigen Menschen erreichen, und sehr wahrscheinlich nur durch euch, denn ihr seid ihnen die Nächsten. Und viele, viele Männer sind verloren, weil ihre Frauen solch verstopfte Kanäle sind, daß der Heilige Geist nicht durch sie wirken kann, und auf diese Weise sind die Männer für immer verloren.


Als Moody in Philadelphia predigte, kam einmal eine Dame zu ihm und bat ihn, für ihren Mann zu beten. Er erwiderte: »Nein, ich werde nicht für Ihren Mann Beten."»was!«sagte sie, »Sie wollen nicht für meinen Mann beten? Beten Sie nicht für die Ungläubigen?"»doch, aber ich werde nicht für Ihren Mann Beten."»warum nicht?«wollte sie wissen.

Moody antwortete: »Weil ich glaube, daß Sie selbst das größte Hindernis sind zur Bekehrung Ihres Mannes.«die Frau war eingeschnappt, ging nach Hause zu ihrem Mann und Sagte:»Herr Moody hat mich heute nachmittag Beleidigt."»wie bitte?" fragte der Mann, »Moody hat dich beleidigt?

Ich dachte, Moody sei ein Gentleman. Ich hätte nicht gedacht, daß er eine Dame beleidigen Würde."»doch«, erwiderte sie, »Herr Moody hat mich heute Beleidigt."»was sagte er denn zu dir?«fragte der Mann.»er sagte, ich sei das größte Hindernis zu deiner Bekehrung.

"»nun, stimmt das nicht?«fragte der Mann.



Dienstag, 6. Oktober 2009

Befreiung

Hier ein kleiner Ausschnitt aus dem Buch von Torry
Der heilige Geist sein Wesen und Wirken.

Dieses Buch kann man im Herold Verlag kaufen
Wem es interessiert, dem kann ich es auch als pdf schicken.




Wenn es jemals einen Mann gab, der durch sein natürliches Temperament zum Predigen gänzlich ungeeignet war, so war ich es. Ich war ein ungewöhnlich schüchterner Junge, und es kam kaum vor, daß ein Fremder mit mir sprach, ohne daß ich bis zu den Haarwurzeln errötete. Wenn ich mit anderen Familiengliedern auf Besuch ging, konnte ich mich bei Tisch nicht satt essen, da ich unter Fremden immer schüchtern war. Von allen Qualen, die ich in der Schule erduldete, war die größte das Vortragen eines Stückes. Ich konnte es fast nicht ertragen, auf dem Podium zu stehen, wo mich alle Schüler anstarrten. Und selbst wenn ich zu Hause vor Vater und Mutter das Stück vortragen sollte, ehe ich zur Schule ging, so konnte ich es einfach vor meinen eigenen Eltern nicht aufsagen. Stellt euch so einen Mann als Prediger vor. Sogar noch, als ich im Yale-College studierte und in den Ferien nach Hause kam, meine Mutter Besuch hatte und mich ins Zimmer rufen ließ, konnte ich kein Wort sagen. Wenn der Besuch dann weg war, fragte mich meine Mutter:" Archie, warum hast du nichts zu Frau 5. oder Frau D. Gesagt?«ich antwortete dann: »Mutter, ich habe doch etwas gesagt«, worauf sie erwiderte: »Du hast nicht einen Laut von dir Gegeben.«ich dachte, ich hätte gesprochen, aber das Wort blieb mir im Halse stecken. Ich war so schüchtern, daß ich nicht einmal in einer Gebetsstunde den Mund auftat, bis ich dann ins theologische Seminar eintrat. Dann dachte ich, wenn ich Prediger werden wollte, müßte ich wenigstens in meiner eigenen Kirche in der Gebetsstunde sprechen können. Ich entschloß mich, es zu tun. Ich lernte ein Stück auswendig. Aber ich glaube, ich vergaß einen Teil davon, als ich an jenem Abend aufstand, um zu sprechen. Sobald die Versammlung eröffnet wurde, hielt ich mich an dem Sitz vor mir fest, zog mich daran hoch und klammerte mich daran, um nicht umzufallen. Ein Schauer nach dem andern überlief mich, und ich zitierte zitternd so viel von meinem kleinen Vers, wie ich davon behalten hatte, und ließ mich dann auf meinen Sitz fallen. Nach der Versammlung kam ein liebes altes Fräulein zu mir und sagte:»0 Herr Torrey, ich möchte Ihnen danken für das, was Sie heute abend sagten. Es tat mir so gut. Sie sprachen mit so viel Gefühl.«Gefühl? Das einzige Gefühl, das ich hatte, war dies, daß ich mich beinahe zu Tode fürchtete. Stellt euch solch einen Mann als Prediger vor.


Meine ersten Jahre im Amt waren eine Qual. Ich predigte dreimal an einem Tag. Ich lernte meine Predigten auswendig, stand auf und drehte so lange am obersten Knopf meines Jacketts, bis ich die Predigt herausgedreht hatte. Nach der dritten Predigt sank ich mit großer Erleichterung auf den Roßhaarsitz hinter dem Podium zurück, froh, daß das wieder für eine Woche überstanden war. Aber dann kam sofort der schreckliche Gedanke:»nun, morgen mußt du wieder mit der Vorbereitung für nächsten Sonntag anfangen.«welch eine Qual war das Leben!



Doch es kam ein glücklicher Tag, ein Tag, an dem der Gedanke, den ich euch klarzumachen versuche, Besitz von mir ergriff. Nämlich dies: Wenn ich aufstehe, um zu predigen, steht ein anderer bei mir, den die Leute nicht sehen. Er steht neben mir, und alle Verantwortung trägt Er, und ich brauche nur so weit wie möglich zurückzutreten und Ihn predigen zu lassen. Von diesem Tage an war das Predigen die Freude meines Lebens. Ich würde lieber predigen als essen. Manchmal, wenn ich zum Predigen aufstehe, ist mein Herz, ehe ich noch ein Wort sage, so erfüllt von dem Gedanken, daß Er bei mir steht, fähig und bereit, die ganze Versammlung in die Hand zu nehmen und zu tun, was getan werden muß, daß ich es kaum unterlassen kann, laut zu jubeln.


Torry lebte vor ca. 100Jahren Er war gegen das "Zungenreden" war aber trotz dieser theologischen Schwäche ein großartiger Mann Gottes.