Mittwoch, 31. August 2011

Über unsere Autorität

Hier wieder ein alter Artilkel von Harald Sommerfeld.

Vielleicht denkt sich jetzt einer
"Das hab ich hier schon 100mal gefunden."
Ich persönlich brauche diese Grundwahrheiten immer wieder.
Also:
Nicht böse sein!!! :-)

Harald Sommerfeld: Der Schiedsrichter Teil 1 - wie wir unsere Vollmacht erkennen

Die wahren (und meist verkannten) Helden des Fußballspiels sind die Schiedsrichter. Manch junger Spieler kommt mit einem Millionärs-Gesichtsausdruck auf den Platz, aus dem man ablesen kann: Ich bekomme mein Geld, auch wenn ich nicht viel tue. Der Schiedsrichter kommt auf den Platz, um etwas zu entscheiden.


Er hat auch eine schier unvorstellbare Autorität. Auf dem Fußballplatz passiert nichts, ohne dass der Mann in Schwarz das zulässt oder will. Der Ball kann zwanzig Mal im Netz landen - so lange der Schiedsrichter nicht das Tor anerkennt, zählt es nicht. Er entscheidet auch, wann das Spiel zu Ende ist - manchmal zum großen Verdruss der einen oder anderen Seite. Der Schiedsrichter hat auch die Autorität jemanden vom Platz zu schicken, bevor das Spiel zu Ende ist. Gleichzeitig ist er jemand, der Anfechtungen überwindet. Er kann sich mit einem einzigen Pfiff 50.000 Menschen zu Todfeinden machen. Manchmal wollen auch eine Menge Spieler mit ihm diskutieren - wehe dem Schiedsrichter, der dann nachgibt.
Der Schiedsrichter hat Autorität auf dem Platz. Er hat die Ausrüstung, die er benötigt - Pfeife, rote und gelbe Karte, Uniform - und er hat den gesamten Deutschen Fußballbund beziehungsweise die Fifa hinter sich.

Unser Leben kann man ja in mancher Hinsicht mit einem Fußballspiel vergleichen. Wenn mancher so auf sein Leben zurückschaut, bevor er Jesus begegnet ist, dann könnte er folgende Bilanz ziehen: "Ich habe mir echt Mühe gegeben, aber irgendwie ist nicht viel herausgekommen. Dann gab es ein paar Mal Unaufmerksamkeiten - und gnadenlos habe ich die Folgen zu spüren bekommen." Mancher, der zu Jesus kommt, bringt eine Menge blauer Flecke mit, weil er viel gefoult worden ist.
Nach der Bekehrung zu Jesus denkt sich mancher von uns: "Jetzt bin ich ein besserer Spieler und gebe mir auch mehr Mühe - und jetzt habe ich endlich einen guten Schiedsrichter der darauf aufpasst, dass ich nicht mehr so viel gefoult werde. Gott ist der Schiedsrichter, ich bin der Spieler."
Nach einiger Zeit merkst du dann, dass diese Pfiffe ausbleiben. Die Enttäuschung macht sich breit: "Warum greift Gott nicht ein, wenn mir so offensichtlich übel mitgespielt wird?"

Es ist ein Trugschluss, dass du der Spieler und Gott der Schiedsrichter ist.

Stattdessen ist - um beim Bild des Fußballs zu bleiben - Gott der Deutsche Fußballbund und du bist der Schiedsrichter. Du bist der, der auf dem Platz die Autorität delegiert bekommen hat. Du hast von Gott Autorität für den Platz dieses Lebens bekommen.
Psalm 115, 16: Die Himmel sind die Himmel des Herrn. Die Erde aber hat er den Menschen gegeben.

Der Fußballbund entscheidet über vieles, was um die Spiele herum, zu ihrer Vorbereitung und auch danach wichtig ist. Aber die 90 Minuten auf dem Fußballplatz hat er die komplette Autorität an diesen einen Mann delegiert.
So ist der Himmel der Himmel des Herrn. Gott hat sämtliche Rahmenbedingungen festgelegt, die Menschen geschaffen, die Erde geformt, uns Regeln gegeben... Gott hat viele Dinge bestimmt, und dann hat er die Erde dem Menschen gegeben.
Matthäus 18, 18: Wahrlich, ich sage euch: Alles, was ihr auf Erden binden werdet, wird im Himmel gebunden sein; alles, was ihr auf der Erde löst, wird im Himmel gelöst sein.
Wahrlich - das deutet immer auf etwas Entscheidendes hin. Jesus sagt hier etwas, was sich die Jünger kaum vorstellen konnten: "Wenn ihr auf Erden etwas bindet, steht der ganze Himmel dahinter!"
So, wie der Fußballbund dahinter steht, wenn der Schiedsrichter jemanden vom Platz stellt - und das weiß der Schiedsrichter - genau so steht der Himmel hinter unseren Entscheidungen. Das macht Jesus seinen Jüngern hier so eindringlich deutlich. "Wenn Ihr auf Erden etwas bindet, zum Beispiel Dämonen, dann sind sie gebunden. Aber wenn Ihr sie nicht bindet, dann spielen sie mit bis zum Ende. Und wenn ihr auf Erden etwas lösen werdet, zum Beispiel Menschen, die gebunden sind, dann steht der ganze Himmel dahinter und sie werden gelöst sein."

Der Befehl

Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Das beten wir als Christen regelmäßig im Vaterunser. Das ist im Griechischen noch etwas deutlicher, da gibt es so eine Art Befehlsform in der dritten Person: "Geschehe, Wille Gottes, hier auf Erden - so, wie du im Himmel geschiehst."
In der Zentrale des Fußballbundes geschieht der Wille des DFB. Da setzen sich die Eminenzen zusammen und beschließen. Dort wurden auch die Regeln festgelegt und beschlossen.
Aber im Fußballstadion muss ein Schiedsrichter auftreten und sagen: "Hier geschehe der Wille des Deutschen Fußballbundes. Seine Regeln gelten." Und dann setzt er das durch.

Und so sagt Jesus: "Im Himmel geschieht der Wille des Vaters. Aber auf der Erde geschieht er nur, wenn Menschen in eine Situation hineingehen und sagen: Hier geschehe jetzt der Wille Gottes, hier komme jetzt das Reich Gottes in diese Situation hinein." Wenn Menschen diese Autorität erkennen und begreifen und den Willen Gottes in eine Situation hinein befehlen, dann geschieht er in irdischen Situationen.
Das geschieht nicht nur, aber auch und vorrangig durch Gebet.

Weil das so ist, ist es wichtig zu sehen, was Jesus über das Gebet gesagt hat. Zum Beispiel in Markus 11, 22-25: Und Jesus hob an und sprach zu ihnen: Habt Glauben an Gott! Denn wahrlich, ich sage euch, wenn jemand zu diesem Berge spräche: Hebe dich und wirf dich ins Meer, und in seinem Herzen nicht zweifelte, sondern glaubte, dass das, was er sagt, geschieht, so wird es ihm zuteil werden. Darum sage ich euch: Alles, was ihr im Gebet verlangt, glaubet, dass ihr es empfangen habt, so wird es euch zuteil werden! Und wenn ihr steht und betet, so vergebet, wenn ihr etwas wider jemand habt, damit auch euer Vater im Himmel euch eure Fehler vergebe.
Für uns aufgeklärte Mitteleuropäer ist es etwas schwer, mit diesen Vorstellungen umzugehen. Zum Beispiel, dass man zu Bergen spricht. Aber Jesus sagt: "Wenn du betest, sprich das Problem an!" Jesus hatte hier zu einem Baum gesprochen - und der Baum hatte darauf gehört, er war über Nacht verdorrt (siehe Markus 11).
Jesus hat auch zum Wind gesprochen: "Wind, werde still!" Und der Wind musste gehorchen. Wir finden in der Bibel auch Befehle, die zu Sonne und Mond sprechen.
Jesus macht klar: "Wenn ihr etwas verändern wollt auf dieser Welt, dann fangt an, so zu beten. Gebt Anweisungen, wie ein Schiedsrichter." Der Schiedsrichter sagt, was zu geschehen hat und es geschieht. Und Jesus will, dass seine Jünger genau so beten, dass sie Anweisungen geben in Situationen hinein und dann passiert das, was sie befohlen haben.

Ein paar Beispiele, wo es gut ist, das anzufangen, wo man solche Kommandos gibt. Es ist zum Beispiel wichtig, dass du lernst, deiner Seele Kommandos zu geben. Dass du nicht darauf wartest, dass irgend ein Machtwort vom Himmel ertönt, sondern dass du deiner Seele sagst: "Jetzt ist es genug! Sei wieder zufrieden, meine Seele, denn der Herr tut dir gutes! Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott; denn ich werde ihm noch danken, dass er meines Angesichts Heil und mein Gott ist! Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan! Kehre wieder, meine Seele, zu deiner Ruhe; denn der HERR hat dir wohlgetan!" (Siehe Psalmen)
Sei der Schiedsrichter über deine Seele. Manchmal musst du sagen: "Stopp. Es reicht!" Du musst lernen, deinen Gedanken, deiner Seele, Befehle zu geben, wenn sie wieder in einer Spirale nach unten sind.

Eine zweite Richtung, in die wir Befehle zu geben haben, sind Dämonen. "Raus!" hat Jesus gesagt - und der Dämon ging. Wenn der Feind kommt, dann müssen wir ihm Widerstand leisten, denn wir haben die Autorität darüber. Der ganze Himmel steht hinter uns, der Himmel führt das aus, aber den Einsatzbefehl, den müssen wir geben. Da muss man den Mut haben, sich vor den Feind hinzustellen, der einen attackiert, und zu sagen: "Ich verwarne dich. Mit mir nicht noch mal! Ich verweise dich des Platzes!"

Vom Neuen Testament her ist es wichtig, dass wir auch lernen, Krankheiten auf diese Art zu befehlen, wenn wir Menschen heilen.
Weißt du, dass Jesus nie in dem Sinn für Kranke gebetet hat, wie wir das of tun? "Vater im Himmel, hilf Du diesem leidenden Menschen... Nein. Jesus ist hingegangen und hat gesagt: "Steh auf!" "Streckt deine Hand aus!" "Ich will, sei geheilt!"
Er sprach entweder zu der Person oder zu der Krankheit, zum Beispiel bei der Schwiegermutter des Petrus. Da hat er das Fieber bedroht - und es ist gegangen. Er hat Ohren geboten: "Tut euch auf!"
Jesus hat Schiedsrichteranweisungen gegeben, wenn er geheilt hat.

Ich weiß, dass es für manchen gewöhnungsbedürftig ist, vor allem die Vorstellung, dass auch wir genau das tun sollten. Aber Jesus sagt, dass es unsere Aufgabe ist. So haben die Apostel gewirkt und die erste Gemeinde. Wir sind Leute, die Kranken die Hände auflegen und es wird besser mit ihnen (Markus 16). Funktioniert das immer? Nein, aber immer öfter.
Seit ich mich, vor allem durch die Erfahrungen mit Benny Hinn und Helmuth Bauer neu festgelegt habe, nicht für die Kranken zu beten, sondern sie im Namen Jesu zu heilen, habe ich Dinge gesehen, die mir früher fremd und unvorstellbar waren. Ich habe noch nicht alles gesehen, was ich sehen will und sehen werde, da kommt noch eine gewaltige Fülle auf mich zu - aber ich habe verstanden, dass es nur so geht: Wir sind Menschen, die andere Menschen heilen.

In dieses Bewusstsein der Autorität wachsen wir hinein

Sicher können sich etliche Leserinnen und Leser überhaupt nichts darunter vorstellen. Du sagst: "Ich werde meinen eigenen Schnupfen nicht los - wie soll ich andere heilen? Aber du wirst staunen, was in zwei oder drei Jahren passiert, wie du da hineinwachsen wirst, weil Christus in dir ist und weil er dich an deinen Platz auf der Erde gesandt hat. So wie der Vater Christus gesandt hat, so schickt Christus dich aus. Und genau so steht er mit seiner Autorität hinter dir - das muss dir nur noch ganz bewusst werden. Es ist schon da, auch wenn du es noch nicht völlig verstanden hast; der Himmel steht schon jetzt hinter dir. Christus lebt schon jetzt in dir. Einige von uns werden Dinge erleben, über die wir selbst noch staunen werden.

Ein heikler Bereich unserer Autorität ist dieser: Wir haben die Autorität, Sünden zu erlassen. Jesus sagt das seinen Jüngern: "Wem ihr die Sünden erlasst, dem sind sie erlassen, wem ihr sie behaltet, dem sind sie behalten."
Das war ja schon eine große Debatte, als er auf der Erde war. Als die vier Männer ihren gelähmten Freund durch das Dach heruntergelassen hatten und Jesus ihren Glauben sah, sagte er: "Deine Sünden sind dir vergeben." Das führte zu großer Aufregung. Die Menschen schimpften: "Gotteslästerung! Das kann doch nur Gott!"
Jesus fragte, was denn leichter sei, zu sagen dass die Sünden vergeben seien oder zu sagen, dass der Mann aufstehen und gehen sollte. Und dann sagt Jesus: "Damit ihr seht, dass ich Vollmacht habe, Sünden zu vergeben, sollt ihr jetzt auch das andere sehen." Also befiehlt er dem Kranken, aufzustehen und zu gehen.
Und dann kommt ein Satz, den wir oft übersehen. Da heißt es in Matthäus 9, 8: "Die Menschen priesen Gott, der solche Vollmacht den Menschen gegeben hat." Das ist bewusst die Mehrzahl. Es betrifft nicht nur Jesus.
Man könnte viel darüber brüten und Bücher damit füllen, wann wir Sünden erlassen oder behalten können und sollen. Aber zwei Situationen will ich zumindest kurz nennen.

Die erste ist die, dass ein Mensch dir gegenüber eine Sünde bekennt oder beichtet. Dann hast du auf jeden Fall vollsten biblischen Rückhalt zu sagen: "Dir ist deine Sünde erlassen und vergeben." Tu das dann auch. Reagiere bitte nicht mit "Wir machen alle ja mal Fehler..." - "Das ist ja nicht so schlimm..." - oder ähnlichem.
Nein. Wenn ein Mensch zu dir kommt, um eine Sünde zu beichten, dann ist es ihm wichtig, dass er etwas loswird. Dann hat ihn das gedrückt und belastet. Dann hast du das Recht, im Namen Jesu zu sagen: "Dir sind deine Sünden vergeben." Tu das - es wird dem Menschen gut tun, ihn befreien und es ist dein Auftrag.
Es gibt einen zweiten Bereich, in dem du auf jeden Fall uneingeschränkte Autorität hast, Sünde zu vergeben: Wenn jemand an dir sündigt.

Ist dir schon mal bewusst geworden, was für eine Autorität du da hast? Du kannst jemandem, der dich beleidigt hat, einfach vergeben - und die Sünde ist weg! Du hast die Fähigkeit, Sünde auszuradieren. Ich würde an deiner Stelle viel Gebrauch davon machen. Solch eine Fähigkeit hat nicht jeder, das haben nur die Söhne und Töchter Gottes. Jesus empfiehlt ausdrücklich das zu tun. "Wenn ihr steht und betet, und ihr merkt, dass ihr etwas gegen jemanden habt, dann vergebt ihm, damit euch der Vater im Himmel auch vergibt." "Vergib uns unsere Schuld, wie wir vergeben unseren Schuldnern."
Das heißt, dass du im Vaterunser betest, dass Gott dich bezüglich deiner Schuld genau so behandeln möge, wie du mit anderen und ihrer Schuld an dir umgehst. Vergebung gehört zum Regelwerk Gottes, und wenn du daraus ausbrichst, ist die Autorität selbstverständlich zumindest gemindert - wenn nicht völlig dahin. Du kannst nicht davon ausgehen, dass es für dich ein spezielles Regelwerk geben wird, in dem es zulässig ist, jemandem nicht zu vergeben. Jesus macht klar, dass Gebet und Groll nicht zusammen gehen können.

Nicht viele Worte

Kurze, knappe Anweisungen - das ist unser Auftrag, so soll unser Dienst aussehen. Wir ordnen an, was zu geschehen hat.

Ein Schiedsrichter pfeift, zeigt auf den Punkt und wartet, bis die Spieler sich beruhigt haben. Die wiederum, weil sie die Autorität nicht haben, werden reden und fuchteln und diskutieren, um die Entscheidung dessen, der Autorität hat, zu verändern.
Der Schiedsrichter wird, wenn er seinen Job richtig macht, nicht diskutieren. Er kennt die Regeln, er wendet sie an und er bleibt fest in seiner Entscheidung. Wenn jemand weiß, dass er Autorität hat, dann trifft er eine Verfügung und dann passiert das, was er angeordnet hat.

Sollten wir vielleicht manchmal aufhören, wie Spieler zu beten und anfangen, wie Schiedsrichter zu handeln?
Wenn du vor einem Berg stehst, so wie Jesus das sagt, und du erklärst: "Lieber Berg, du störst mich schon lange, ich weiß, dass es dir im Meer vielleicht nicht so gut gefällt, aber irgendwie ist die Aussicht für mich besser, wenn du jetzt verschwindest, natürlich weiß ich nicht, ob es irgend einen unerforschlichen Ratschluss gibt, warum du doch gut bist für mich, aber, vielleicht, ich meine, wenn es dir gefällt, geh doch ins Meer." - dann ist der Berg am Ende ganz verwirrt. Er bleibt einfach stehen, wo er ist, weil er aus dir nicht schlau geworden ist.
Anders ist es so: "Ab ins Meer!" - da weiß der Berg, was er zu tun hat und hebt sich ins Meer. Klare und verständliche Kommandos. Fürchte dich doch nicht, Autorität zu haben. Fürchte dich doch nicht, im Namen Jesu in einer Situation zu handeln, wenn du den Willen des Herrn erforscht hast.
Nun könnte die Frage auftauchen: Darf ich entscheiden, was ich will in meinem Leben?

Ja.

Einige wittern schon den Haken, aber zunächst ist die Antwort einfach Ja. Und zwar, weil Jesus das gesagt hat: "Ihr werdet bitten, was ihr wollt - und es wird euch widerfahren."

Tatsachenentscheidungen des Schiedsrichters auf dem Platz zählen.

Es gibt allerdings einen Rahmen, in dem das gilt. Jesus sagt nämlich davor noch einen Konditionalsatz: "Wenn ihr in mir bleibt, und meine Worte in euch bleiben." Da geht es um die beiden Dinge, die in unserem Leben entwickelt werden müssen, damit wir gute Schiedsrichter sind.
Wir haben schon die Autorität, aber wir müssen ein Bewusstsein der Autorität entwickeln. Wir müssen begreifen, wer wir eigentlich in Jesus sind. Manch einer muss erst noch entdecken, wer er eigentlich jetzt als Christ ist, durch das neue Leben, das er empfangen hat.
Der Schiedsrichter weiß, dass er zum Spielbeginn nicht als Privatmann auf den Platz geht. Er weiß, wer ihn da hingestellt hat. So lange er im DFB bleibt, solange er da seine Rückbindung hat, solange er weiß, dass er nur im Namen des Deutschen Fußballbundes auf dem Platz steht, so lange kann er seine Autorität ausüben.

Er braucht ebenfalls Regelkenntnis. Der DFB sagt: "Solange du in uns bleibst und unsere Regeln in dir bleiben, kannst du entscheiden was du willst, es wird gültig sein." Eine der Regeln ist die, dass der Schiedsrichter nominiert sein muss für das entsprechende Spiel. Er kann nicht, obwohl er Schiedsrichter im DFB ist, auf irgendeinen Platz gehen und ein Spiel leiten wollen. Es muss wissen, wo er hingeschickt wurde.
Gottes Wort muss in uns bleiben, wir müssen die Bibel förmlich essen, damit sie in uns hinein kommt. Andernfalls wirst du wanken und unsicher werden, wenn auf einmal die 50.000 Zuschauer brüllen und alle gegen dich sind. Da musst du genau wissen, was das Wort Gottes sagt. Du brauchst Gewissheit, was Gottes Wille ist und du brauchst Gewissheit, dass der Himmel zu dir steht. Dann kannst du in Situationen hineingehen und sie umdrehen, dann kannst du Anweisungen geben im Namen Jesu. Und es wir geschehen, was du anweist.

- Ende von Teil 1

Dienstag, 30. August 2011

Buße und Glaube 3

Hier zum ganzen Artikel von Fritz Binde

Und ist die Buße die durch das Wort vermittelte, gottgeschenkte Fähigkeit, uns zu sehen, wie wir sind, so kann man nun sagen: der Glaube ist die ebenfalls durch das Wort vermittelte, gottgeschenkte Fähigkeit, Gott in Christus zu sehen, wie er ist.

Das biblische Glaubensleben ist tatsächlich ein Leben mit neuen Sinnen, und nur als solches bringt es uns erlösende Freiheit. In diesem Sinne ist das Geheimnis des Glaubens das Geheimnis, mit neuen Sinnen eine neue Welt wahrzunehmen.

Wer aus Gott geboren ist, bekommt nicht nur eine Erneuerung seines Sinns als neue Gesinnung (Röm. 12, 2), sondern auch neue Sinneswerkzeuge (Hebr. 5, 14), die der gottgeschenkten Fähigkeit, glauben zu können, entsprechen und im Dienste derselben gebraucht und geübt werden müssen. Es ist dies ein ganz neues inneres Sehen, Hören, Tasten, Schmecken und Wahrnehmen.

Ohne die Bildung und Ausbildung dieser geistlichen Sinneswerkzeuge gelingt kein Glaubensleben. Es sind die Glieder und Sinne des neuen, inneren Menschen in uns, eben des, der aus Gott geboren ist. Diese Seite des Glaubensgeheimnisses ist so vielen Gläubigen ganz fremd. Ihr Glaube hat keine brauchbaren Werkzeuge, durch die er wahrnehmen, prüfen und empfangen könnte.

Solche Gläubige sind den Organen des inneren Menschen nach Kindlein geblieben. Ihr Glaube hat weder ein geübtes Auge noch Ohr, weder Hand noch Fuß. Wegen mangelnder Übung sind die meisten geistlichen Sinneswerkzeuge verkümmert. So ist es leider selbstverständlich, daß solche Gläubige, die weder unterscheiden noch sich wehren können, wie in der Entwicklung zurückgebliebene Kindlein immer der äußeren Hilfe bedürfen und jedem knechtenden Betrug durch Menschen ausgesetzt sind. Wie sehr hat schon der Apostel Paulus diesen Jammer beklagt! (1. Kor. 3, 1; 14, 20 u. a. m.). Mangelnde Glaubensbetätigung ist die Ursache dieses Jammers.

Um so mehr äußert sich der lebendige Glaube als die gottgeschenkte Fähigkeit, ein neues geistliches Wahrnehmungsvermögen zu betätigen. Die Epheser, weil sie glaubten, wußten auch, daß sie versiegelt worden waren, das heißt, ihr Glaube war sogleich befähigt, das Zeugnis des Geistes wahrzunehmen (Eph. 1, 13 und Röm. 8, 16).

Und was sagte der Herr der Martha vor dem Grabe des Lazarus? Er sagte ihr: »Wenn du glauben würdest, du würdest die Herrlichkeit Gottes sehen! « (Joh. 11, 40). Was sah ihr äußeres Auge? Ein verschlossenes Grab. Was hörte ihr äußeres Ohr? Klage und Jammer. Was nahm ihr natürlicher Geruchsinn wahr? Einen stinkenden Leichnam.

Und was sollte sie wahrnehmen? Die Herrlichkeit Gottes! Sollte sie diese Herrlichkeit Gottes etwa erst wahrnehmen, wenn ihr äußeres Sinnenleben den auferstandenen Lazarus bemerkte? 0 nein; denn diese Wahrnehmung machten ja nachher alle Umstehenden trotz ihres Unglaubens. Nein, Martha sollte die Auferweckung ihres Bruders als Tatsache hinnehmen, bevor ihre äußeren Sinne sie wahrzunehmen vermochten. Eben das sollte das Wesen und die Tat ihres Glaubens sein.

Allem äußeren Sinnenleben zum Trotz sollte sie die Herrlichkeit Gottes als Herrschaft Christi über Tod und Grab für die allergewisseste Wirklichkeit halten. Das vermag allein der lebendige Glaube, dessen Leben eben darin besteht, daß er mit seinen tätigen inneren Sinnen bereits wahrnimmt und empfängt, was äußerlich noch gar nicht zu bemerken ist. Und eben das meint das Wort Hebräer 11, 1: »Es ist aber der Glaube ein Beharren auf dem, das man hofft, eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht sieht.« Und diese Erklärung des Glaubens führt uns so recht hinein ins Wesen des Glaubensgeheimnisses.

Paulus sagt: »Der natürliche, seelische Mensch nimmt nicht an (faßt nicht), was des Geistes Gottes ist; denn es ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht verstehen, weil es geistlich beurteilt werden muß« (1. Kor. 2, 14). Das will sagen: der nicht durch den Geist Gottes erneuerte Mensch bleibt versklavt an die Wahrnehmung durch die äußeren Sinne aufgrund seines irdischen Sinns. Dabei kann er vielerlei, ja sogar sehr vieles »auch glauben«, aber er kann und will doch immer nur glauben, was seiner Vernunft und seinen Sinnen »glaubhaft« erscheint.

Immer wieder macht er seine sinnenfällige Vernunft zum Maßstab aller Dinge. So bleibt er bei allem scheinbaren Aufflug seines Geistes unfrei und in der Welt seiner menschlichen Gedanken, Gefühle und Taten verankert. Mag er auch auffliegen wie ein Adler und sein Nest zwischen den Sternen machen: dennoch wird er von dannen wieder heruntergestürzt, hinab und hinein in den Bannkreis seines beschränkten Wesens (Obadja 4). Aus dem Fluch dieses Wesens befreit nur der biblische Glaube.

0 Wunder!: er befähigt uns, das Unsichtbare zu sehen, das Unhörbare zu hören, das Unfaßbare zu fassen. Er hebt uns über die Knechtschaft der Sinne hinaus und versetzt uns in das unsichtbare Königreich der Himmel, unter die befreiende Herrschaft des Geistes Gottes und Christi! Er ist ein durch das Wort Gottes eröffnetes heimliches Sehen, Hören, Tasten, Schmecken, Wahrnehmen und Wissen im Verborgensten des Menschenherzens. Und er ist damit die ureinzige Fähigkeit, das Unbegreifliche zu begreifen, und zwar so, wie es Gott über alles menschliche Denken hinaus in der Bibel offenbart hat.

Er ist die Befreiung vom Sichtbaren und die Verwirklichung des Unsichtbaren; denn er läßt die Welt und sieht und gewinnt das Himmelreich. Er ist der Sieg, der die Welt überwunden hat (1. Joh. 5, 4) und macht uns zu Bürgern des Himmels (Phil. 3, 20).

Montag, 29. August 2011

Glaube und Buße 2


Nun öffnet sich dir des schriftgemäßen Glaubens geheimnisvolle Tiefe, Höhe, Länge und Breite. Du glaubst! Welches Wunder! Du, der bisher Ungläubige, glaubst! Das dir solang durchaus Unmögliche ist nun deine einzige Möglichkeit geworden: du glaubst!
Eine neue Welt ist vor deinen neugewordenen Augen, ein neuer Boden unter deinen Füßen, eine neue nie gekannte Kraft regt sich in dir, hält, hebt und trägt dich. Das wunderbare Erleben deiner Buße und Bekehrung ist deinem logischen Begreifen weit voraus geeilt.
Nun fordert dein alter Verstand Rechenschaft: Was ist geschehen? Wie kam das alles? Sonderbar: du weißt es nicht! Du kannst einige äußerliche Vorgänge nennen, einen gewissen Her- und Zugang beschreiben, aber du weißt, es bleibt ein Rest, ein Rest, der gerade die Hauptsache, der gerade das Ureigentliche ist, und den kannst du nicht nennen und nicht erklären: es ist das Geheimnis des Glaubens!

Sonderbar: Nichts ist dir klarer als dies Unerklärliche! Nichts ist dir offenbarer als dies Geheimnisreiche! Nichts hat dich je so gewaltig gepackt wie das eben Erlebte, das beinahe ohne dich geworden zu sein scheint!
Du weißt nur eins: Gott, der lebendige Gott, hat in dein Leben eingegriffen! Das Schwert seines Geistes hat dein innerstes Mark durchbohrt, daß du aufschreien mußtest: Weh mir, ich vergehe! Der Boden schwand dir unter den Füßen, wie Binden fiel es von deinen Augen, du sankst, fielst hinab wie in einen schauerlichen Abgrund.
Als du so haltlos nach Hilfe schriest, wußtest du nur einen Retter: Jesus! Seitdem bist du als ein neues Geschöpf (2. Kor. 5, 17) mit ihm verbunden, inniger als ein Säugling mit seiner Mutter. Das ist das Geheimnis des Glaubens als Geheimnis der Wiedergeburt.
Weiß auch jemand, wie er geboren wurde? Du kannst wie Johannes die Stunde nennen, die dich an Jesus band, die dich deinem eigenen Leben entnahm, um dich fortan von seinem Leben leben zu heißen, aber wie es eigentlich zuging, das weißt du doch nicht. Darum ist es auch so unmöglich, dein Erlebnis anderen faßlich zu machen. Du weißt, wie unfähig du dir vorkommst, wenn du anderen deine Bekehrung klar machen willst. Wir können schließlich zeugen vom Glauben, aber erzeugen können wir den Glauben nicht. Die Erzeugung des Glaubenslebens im Menschen ist eine neuschöpferische Tat Gottes und darum ein noch höheres Geheimnis als die Erzeugung des irdischen Lebens. Gott wirkt, aber der Mensch muß bereit sein zum Empfang des Geheimnisses. Und diese Bereitschaft heißt, wie wir gesehen haben, Hören und Aufnehmen des Wortes Gottes, als unverderblichen Samen der Wiedergeburt (1. Petr. 1, 23 und Jak. 1, 18), und durch die Kraft des Wortes Gottes bewirkte Buße, als Selbsterkenntnis, Selbstbeschämung und Selbstverwerfung zur Abkehr von uns und Hinkehr zu Gott im Mittler Jesus Christus, dem Bringer des neuen Lebens, eben des Glaubenslebens.

Sonntag, 28. August 2011

Glaube und Buße 1

Aus einer alten Schrift von Fritz Binde


Ohne Zweifel haben die meisten, die sich für »gläubig« halten, diesen ichstürzenden Bußgang gar nicht wirklich erlebt.

Es ist ihnen gar nie eingefallen, sich so grundstürzend zu vereinen, so ihr Eigenleben auf- und preiszugeben. Nie haben sie dies eigene Leben wirklich gehaßt, um es zu verwerfen (Luk. 14, 26).

Wohl haben sie vielleicht diese oder jene äußere Lebensgewohnheit aufgegeben, dieses oder jenes vom eigenen Lebensgut dran- und hingegeben, aber sich selbst haben sie nie auf- noch drangegeben, noch nicht einmal theoretisch-grundsätzlich!

Nein, fest und ichverliebt, ehrfürchtig und ichempfindlich sind sie eins geblieben mit sich selber! Und dennoch geben sie an zu glauben!

Ihr Glaube ist aber auch danach. Höre, so tief wie deine Buße geht, so hoch geht dein Glaube. So weit du noch mit dir rechnest, so weit bist du noch ferne davon, mit Gott zu rechnen. So weit du noch deiner Eigenweisheit vertraust, so fern bist du noch der Erlangung der Gottesweisheit. So sehr du noch eins bist mit den windigen, gefühlsseligen oder gefühlsunseligen Stimmungen, Begehren und Launen deines eigenen Herzens, so weit bist du noch entzweit mit dem unwandelbaren Erbarmen der Güte des Herzens Gottes.

So viel du noch im eigenen Können und Tun wurzelst, so wenig ist noch Raum in dir für das Tun Gottes, und so wenig kann noch Christus wurzeln durch den Glauben in deinem Herzen. Sitze in allen sogenannten Gottesdiensten, beteilige dich mit Einsetzung all deiner religiösen Ichkräfte an aller sogenannten Reichsgottesarbeit, weise hin auf all die erfolgreichen Taten deiner frommen Ichentfaltung, du wirst durch alles dieses nur deinen Glauben an dich selber betätigen und bestätigen, aber das Geheimnis des Glaubens, von dem der Apostel redet, wohnt nicht in dir; denn du bist nie durch die enge Pforte der ichstürzenden, biblischen Buße hindurchgegangen. Und wenn du dich gleich an alles Mögliche hingegeben hast, so hast du doch nie dein Leben dabei verloren.

Wo aber die rechtschaffene Frucht der biblischen Buße offenbar wird, da ist diese bereits eingehüllt in das Geheimnis des Glaubens. Wer in solcher echten Buße aufhört an sich zu glauben, kann dies nur, weil er bereits insgeheim den neuen und unvergleichlich größeren Glaubenshalt an Gott in Christus gewonnen hat. Biblische Selbstverneinung schließt allemal in sich ein die biblische Gottes- und Christusbejahung.

Wer wirklich an sich selber verzweifelt, muß entweder durch eigene Hand sein Leben als Selbstmörder wegwerfen oder es an Gott in Christus verlieren, um im Glauben das neue große Gottesleben zu gewinnen; ein entleertes Leben kann nicht mehr in sich selber stehen. In diesem Sinne ist die Bekehrung nichts anderes als die mit der Buße verbundene notgedrungene Abkehr von uns selbst und ebenso notgedrungene Hinkehr zu Gott in dem Mittler Jesus Christus. Dabei gibt es keine andere Möglichkeit mehr als die des Glaubens.

Montag, 22. August 2011

Das Geschenk des Kreuzes

Hier zum Orginal

Ist eine sehr gute Bibelarbeit über das Kreuz