Montag, 7. April 2008

Fundamente

Lehrmäßige Grundlagen

1. Die Grundlage unseres Glaubens und unserer Lehre ist die gesamte Heilige Schrift Alten und Neuen Testaments. Wir glauben daran, dass „alle Schrift von Gott eingegeben und nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit ist, damit der Mensch Gottes richtig sei, für jedes gute Werk ausgerüstet“ (2Tim 3,16f).


2. Wir glauben gleichzeitig, dass dieses Wort Gottes „in gerader Richtung
geschnitten“ werden muss (2Tim 2,15), d.h., dass die gesamte Bibel von der
richtigen Perspektive her, dem Zentrum nämlich, gelesen und verstanden werden muss. Dieses Zentrum aber ist weder unsere menschliche Erfahrung (auch nicht im Leben als Christ!) noch sind es irgendwelche theologischen Konzepte oder kirchlichen Lehren sondern einzig und allein das Evangelium, die gute Nachricht (Mk 1,15: Jesus: „Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe gekommen. Kehrt um und glaubt an die gute Botschaft“; vgl. auch Röm 1,16f)!

Das Evangelium beinhaltet aus unserer Sicht im Wesentlichen 3 Aspekte:

a) Was Jesus in Seinem Tod und Seiner Auferstehung für uns vollbracht hat: Entmachtung des Teufels (siehe z.B. Kol 2,15), Befreiung von der Sünde (siehe z.B. Kol 2,14) und allen ihren Folgen (also auch Krankheit [s. Jes 53,3f; Mt 8,17; 1Petr 2,24], Gebundenheit [Gal 5,1], Armut [2Kor 8,9] usw.)

b) Was Gott, der Vater durch die Wiedergeburt in Christus aus uns, den Gläubigen gemacht hat: eine neue Schöpfung (2Kor 5,17.21; 2Petr 1,4 etc.).

c) Was der Heilige Geist jetzt durch uns als neue Schöpfungen hervorbringen will: Ein Leben im Geist, das immer mehr dem Leben Jesu Christi hier auf Erden gleicht (s. Joh 14,12; 1Joh 4,17; 2Kor 5,20 etc.)

Punkt a) und b) finden wir vielfach auch in den Briefen geoffenbart, Punkt c) v.a. in den Evangelien, wo wir das Leben Jesu studieren und meditieren können.

Von dieser guten Botschaft als Ganzes her muss stets die gesamte Bibel ausgelegt werden, um sowohl Gesetzlichkeit einerseits als auch Fleischlichkeit andererseits zu vermeiden. Genauso hat auch z.B. der Apostel Paulus „seine Bibel“ (= das Alte Testament, in wesentlichen Teilen ein Vorschatten auf den neuen Bund!) ausgelegt und für die Lehre in der Gemeinde fruchtbar gemacht.

Es spielt also letztlich nicht die entscheidende Rolle, ob das alte oder das neue Testament zitiert wird sondern wesentlich ist die Frage, aus welchem Geist heraus (bzw. aus welchem Bund heraus) das geschieht:
Aus einer Perspektive des Evangeliums heraus (d.h. aus einer inneren Position, die klar im Bewusstsein des Neuen Bundes liegt) entsteht Ermutigung und Befähigung mehr und mehr so wie Jesus zu leben,
aus einer Perspektive des Alten Bundes oder der Gesetzlichkeit heraus entsteht Druck,uns aus eigener Kraft noch heiliger und besser zu machen.

Der Alte Bund hat den Ansatz: Du musst, sonst…
Der Neue Bund hat den Ansatz: In Christus bist Du frei aber befähigt, deshalb kannst Du!

3. Die Botschaft des Evangeliums (zusammengefasst: „Jesus hat alles Notwendige bereits getan“) glauben wir als die Wahrheit unabhängig davon, welche Erfahrungen wir in diesem irdischen Leben gerade machen, oder durch was unsere Seele oder unser Körper im Natürlichen gerade „durchgeht“.

Wir haben uns dafür entschieden, im Glauben zu erwarten, dass sich unsere Erfahrungen dem Wort Gottes (= dem Evangelium) anpassen werden und widerstehen der Versuchung, die Botschaft des Wortes unseren Erfahrungen anzupassen (vgl. 2Kor 4,17f).
Wir wollen keine„Erfahrungstheologie“ sondern eine dem Evangelium entsprechende „Glaubens- und Worttheologie“.

Das Verhaftetbleiben im Sichtbaren hält uns auf der Ebene des Natürlichen, das Eintreten in den Bereich des Glaubens bringt uns auf die Ebene des Übernatürlichen (= des Geistes). Das aber ist das Ziel des Evangeliums, auch wenn dies für unser Fleisch manchmal herausfordernd sein mag (vgl. z.B. 1Kor 2,6-16).

Das Evangelium als „Kraft Gottes“ verliert in dem Moment seine Durchschlagskraft, wo wir (evt. mithilfe von Bibelstellen) unsere eigenen menschlichen (für Seele und Körper nicht immer positiven) Erfahrungen zu begründen und zu rechtfertigen versuchen (letztlich auch der Versuch, Antworten auf die sog. „W-Fragen“ zu geben).

Das Leben im Geist ist ein Leben des Glaubens, das die Diskrepanz zwischen den Verheißungen des Evangeliums und im Sichtbaren noch vorhandenen Realitäten aushält, ohne einerseits diese Realitäten zu verleugnen aber auch ohne andererseits Abstriche in der klaren Proklamation und im Glauben der guten Botschaft zu machen.

Zugleich glauben wir, dass die Anpassung unserer Lebensrealitäten an die Realitäten des Wortes Gottes ein lebenslanger Prozess ist, den Gott mit jedem
Gläubigen individuell geht (vgl. z.B. Röm 12,1-2; 2Kor 4,16).

Die Liebe verbietet und verhindert dabei jede Verurteilung von Gläubigen, in deren Leben
sich das Evangelium bisher in manchen Bereichen noch nicht als durchschlagend erwiesenhat (vgl. z.B. Röm 15,1ff). Vielmehr ermutigt/ermuntert die Liebe immer wieder mit Hilfe des Wortes zu Glauben und Vertrauen.

2 Kommentare:

mipu-mipu hat gesagt…

steht W&G eigendlich noch zu ihrem Fundament, es stammt ja aus einer Zeit wo ich ja auch noch offen war dafür bzw. ich war ja bis dieses jahr dabei und fand bis dahin vieles OK und erst mit der Stunde 0 und dem liebesfluss kamen die fragen

Helmut privat hat gesagt…

Weiß nicht ob sie dazu noch stehen.
Ich war nie bei Wort und Geist dabei.
Gott hat mich Durch frühere Predigten von Wort und Geist an vieles erinnert und der Vater hat mich richtig freigesetzt.
Ich habe die Erlaubnis von Rörenbach bekommen, die Fundamente leicht an meine Situation angepasst zu veröffentlichen.
Ich war nur einmal in einem Gottesdienst in Rörenbach dabei und hatte viele Fragen zum Stiel.
Ich hörte viele frühere Predigten von Michael Trenkel, die mir sehr geholfen haben.
Von dem was zur Zeit gelehrt wird distanziere ich mich.
Die Lehre von Wort und Geist ist zum größten Teil Glaubenslehre, die es seit ca. 100 Jahren im Leib Christi gibt.
Die Fundamente beschreiben die Glaubenslehre, wie ich sie verstehe.