Mittwoch, 30. Juni 2010

Heiligung

Ein älterer Post von mir.



[Ps 46,2] Gott ist unsre Zuversicht und Stärke. Eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben.
[Ps 46,3] Darum fürchten wir uns nicht, wenngleich die Welt unterginge und die Berge mitten ins Meer sänken,
[Ps 46,4] wenngleich das Meer wütete und wallte und von seinem Ungestüm die Berge einfielen. (Sela.)
[Ps 46,5] Dennoch soll die Stadt Gottes fein lustig bleiben mit ihren Brünnlein, da die heiligen Wohnungen des Höchsten sind.
[Ps 46,6] Gott ist bei ihr drinnen, darum wird sie fest bleiben; Gott hilft ihr früh am Morgen.

Jesus hat mich gerecht gemacht,
Ich fürchte mich nicht,
Die Trennung von Gott ist aufgehoben.
Jesus ist jetzt der neue Bauleiter, Architekt, und ausführende Firma der "Heiligungsbaustelle Helmut" *g*.
Ich schaue nicht auf die Baustelle, nicht auf dem Bauschutt, sondern auf meinen Jesus,
Bauleiter, Architekt, und ausführende Firma.
Ich bleibe "fein lustig" *g*
Ich bin ein Teil des Leibes Jesu!!!
Dort sind kleine Brünnlein aus denen Lebenswasser hervorkommt.

Auch wenn auf der alten Baustelle Dinge weggesprengt werden;

Ich fürchte mich nicht
Ich bleibe fein lustig! *g*




[Hebr 13,20] Der Gott des Friedens aber, der den großen Hirten der Schafe aus den Toten heraufgeführt hat durch das Blut eines ewigen Bundes, unseren Herrn Jesus,

[Hebr 13,21] vollende euch in allem Guten, damit ihr seinen Willen tut, indem er in uns schafft, was vor ihm wohlgefällig ist, durch Jesus Christus, dem die Herrlichkeit sei von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.

Samstag, 26. Juni 2010

Unser Erbe

Ein gute Predigt von Hans Peter Grabe
Ich kenne Ihn seit meiner Bekehrung.

Donnerstag, 24. Juni 2010

Ermutigt oder Entmutigt

Hier ist ein Rundbrief von Andrew Wommack


Positiv in einer negativen Welt bleiben


Wenn ihr noch nicht bemerkt habt, dass wir in einer negativen Welt leben, dann habt ihr nicht aufgepasst. Ich diene ständig Leuten, die entmutigt sind – nicht wegen ihrer persönlichen Probleme, sondern wegen der negativen Dinge, die in der Welt passieren.Ihnen ist selten die Wirkung bewusst, die ihre Umgebung und andere Leute auf sie haben.
Jesus sah ganz klar die Macht einer negativen Umgebung. Wenn er Leute von den Toten auferweckte, suchte er immer die Abgeschiedenheit. Er schmiss alle Ungläubigen raus, weil er wusste, dass ihr Unglaube das Ergebnis beeinflussen konnte. Im 6.Kapitel des Markusevangeliums lesen wir, dass nicht einmal Jesus Wunderwerke in seiner Heimatstadt tun konnte – wegen ihres Unglaubens. Jesus handelte immer im Glauben.


Wie kann man also positiv in einer negativen Welt bleiben? Lasst mich anfangen, indem ich diese Verse von Josua zitiere:

„Niemand soll vor dir bestehen dein Leben lang! Wie ich mit Mose gewesen bin, so will ich auch mit dir sein; ich will dich nicht aufgeben und dich nicht verlassen. Sei stark und mutig! Denn du sollst diesem Volk das Land als Erbe austeilen, von dem ich ihren Vätern geschworen habe, dass ich es ihnen gebe. Sei du nur stark und sehr mutig, und achte darauf, dass du nach dem ganzen Gesetz handelst, das dir mein Knecht Mose befohlen hat. Weiche nicht davon ab, weder zur Rechten noch zur Linken, damit du weise handelst überall, wo du hingehst!“ (Jos 1,5-7).


Der Herr spricht hier zu Josua, der die Führung nach Mose übernahm – keine leichte Aufgabe. Der Herr sagte ihm, „Moses ist tot. Jetzt geh du!“ Dann trug er Josua auf, stark und mutig zu sein und nicht ängstlich oder verzagt. Dies sind gegensätzliche Kräfte. Wenn du ängstlich und niedergeschlagen bist, dann bist du nicht stark und mutig. –Diese Kräfte wirken einander entgegen. Also musst du zwei Dinge tun und zwei Dingen widerstehen.


„Niemand soll vor dir bestehen dein Leben lang! Wie ich mit Mose gewesen bin, so will ich auch mit dir sein.“ Indem er das betonte, versprach Gott Josua, dass wenn er stark und mutig sein würde, dann würde Gottes Willen in Josuas Leben erfüllt werden – und nichts könnte dies verhindern.


Der Herr macht nicht automatisch Dinge für dich – er fließt durch dich, aber wenn du entmutigt oder niedergeschlagen bist, dann stoppst du diesen Prozess.


Dienstag, 22. Juni 2010

Sinn erneuern; Wie geht das?

Wie erneuern wir unseren Sinn?

Viele Glauben, daß Sinnerneuerung bedeutet, daß wir uns entscheiden anders zu denken.
So funktioniert das nicht.
Das ist so, wie wenn ich ein Programm von meinem Computer entfernen will, und einfach den Ordner der das Progamm enthält, lösche.

(Einen Virus- der sich in meinen Computer eingeschlichen hat- zu entfernen, ist noch schwieriger :-) )

Es befinden sich noch Spuren von dem Programm im ganzen System.

Als Laie brauche ich ein gutes Deinstallationsprogramm.

Gott bietet uns eines an.

Sein Wort!!!!!!!!!!
Wenn wir Gemeinschaft mit Ihm haben. wird uns immer wieder mal ein Wort lebendig werden.
Das ist das was Gott macht.
Er zeit uns ein Wort.
Dann kommt der Teil , den wir tun dürfen.
Wir halten unsere inneren Augen fest auf das Wort gerichtet, kauen es wieder, verstoffwechseln es, singen Lieder darüber, freuen uns über sein Wort wiederholen es immer wieder in staunender Ehrfrcht, (Ich bete dabei viel in Sprachen) während diese Prozesses lerne ich es ganz natürlich auswendig.

[Spr 4,20] Mein Sohn, auf meine Worte achte, meinen Reden neige dein Ohr zu!
[Spr 4,21] Laß sie nicht aus deinen Augen weichen, bewahre sie im Innern deines Herzens!
[Spr 4,22] Denn Leben sind sie denen, die sie finden, und Heilung für ihr ganzes Fleisch. -
[Spr 4,23] Mehr als alles, was man bewahrt, behüte dein Herz! Denn in ihm die Quelle des Lebens. -

Während dieses Prozesses erneuert Gott meinen Sinn von innen heraus.
Wir tun unseren Teil, und Gott macht seinen Teil.

Leseempfehlung

Montag, 21. Juni 2010

Wieviel lebst Du noch im Alten

Eine kleine Check-liste ;-)

Der unerneuerte alte gesetzliche Sinn sagt: Tu dies, so wirst Du leben.
Der erneuerte glaubensvolle Sinn sagt: Lebe, dann wirst Du tun.

Der unerneuerte alte gesetzliche Sinn sagt: Bezahle, was Du schuldig bist.
Der erneuerte glaubensvolle Sinn sagt: Gott vergibt Dir alles. Christus hat bezahlt.

Der unerneuerte alte gesetzliche Sinn sagt: Schaffe Dir ein neues Herz und einen neuen Geist.
Der erneuerte glaubensvolle Sinn sagt: Gott will Dir einen neues Herz und einen neuen Geist schenken.

Der unerneuerte alte gesetzliche Sinn sagt: Du sollst Gott lieben und ehren.
Der erneuerte glaubensvolle Sinn sagt: Darin besteht die Liebe – nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt hat und gesandt seinen Sohn zur Versöhnung für unsere Sünden.

Der unerneuerte alte gesetzliche Sinn sagt: Verflucht ist jeder, der nicht Gottes Gebote hält und danach lebt.
Der erneuerte glaubensvolle Sinn sagt: Wohl dem, dessen Übertretungen vergeben sind.

Der unerneuerte alte gesetzliche Sinn sagt: Der Tod ist der Sünde Lohn.
Der erneuerte glaubensvolle Sinn sagt: Die Gabe Gottes ist das ewige Leben durch Jesus Christus.

Der unerneuerte alte gesetzliche Sinn fordert Heiligkeit.
Der erneuerte glaubensvolle Sinn gibt Heiligkeit.

Der unerneuerte alte gesetzliche Sinn sagt: Tu.
Der erneuerte glaubensvolle Sinn sagt: Es ist getan.

Der unerneuerte alte gesetzliche Sinn erzwingt den Dienst eines Gebundenen.
Der erneuerte glaubensvolle Sinn bewirkt den liebenden Dienst eines freien Kindes Gottes.

Der unerneuerte alte gesetzliche Sinn gibt Segen als Folge des Gehorsams.
Der erneuerte glaubensvolle Sinn wirkt Gehorsam als Folge von Segen.

Unter dem Gesetz ist Erlösung ein Verdienst.
Unter dem Evangelium ist Erlösung eine Gabe (Gnade).

Der unerneuerte alte gesetzliche Sinn sagt: Wenn (du das und das tust, dann ...)
Der erneuerte glaubensvolle Sinn sagt: Weil (Gott dies und das getan hat, kannst und wirst du tun ...)

Das Gesetz dient der Einschränkung des alten natürlichen und sündigenden Menschen.
Das Evangelium wurde gegeben, um einem neuen Menschen wirkliche Freiheit zu bringen.

Freitag, 18. Juni 2010

In der Gegenwart Gottes leben

Ich habe einen Artikel gefunden aus dem Wörnersberger Anker.



Ankertext Nr. 38

Feuer, das von innen brennt


Günther Schaible

Zur Zeit begegnen mir viele Christen und Mitarbeiter, die sehr offen darüber reden, dass sie innerlich leer und ausgebrannt sind. Sie sind über den vielen Aufgaben, Anstrengungen und auch Krisen müde geworden. Manchmal geben sie es offen zu, dass sie resignieren. Dann begegnen mir wieder Christen und Mitarbeiter, die zwar auch Schwierigkeiten haben, die aber mit viel Schwung und Dynamik sich engagieren. In ihrem Alltag ist Freude drin, und sie haben eine mehr oder weniger große Ausstrahlungskraft.


Oft sind diese Christen in Gruppen und Gemeinschaften, die ebenfalls ausstrahlen, man kann sagen, dass bei diesen Christen und diesen christlichen Gruppen ein geistliches Feuer da ist, das von innen brennt.


Ich habe dieses Thema „Feuer, das von innen brennt“ vor Jahren bei Henry J. Nouwen als Buchtitel entdeckt (Herder Verlag). Mir scheint dieses Thema heute noch wichtiger zu sein als damals, denn viel Lähmung und Müdigkeit, viel Resignation findet man vor allem bei Christen und christlichen Gemeinschaften, die schon länger im Glauben stehen.

Meine Frage ist, wie kann es praktisch geschehen – bei mir und bei den verschiedenen Christen und Mitarbeitern – dass das Feuer der Liebe Jesu, das Feuer des Evangeliums in uns und durch uns wieder zum Brennen kommt, so dass es uns erwärmt (und begeistert) und dass dieses geistliche Feuer auch andere in unserer Umgebung und darüber hinaus erfasst.


Jesus hat einmal gesagt, dass er gekommen ist, ein Feuer auf Erden anzuzünden und dass es ihm am liebsten wäre, wenn es schon brennen würde (Lk.12,49). Im Buch Jesaja wird gesagt, dass der Knecht Gottes (Jes. 42) nicht gekommen ist, den vielleicht nur

noch glimmenden Docht vollends zum Erlöschen zu bringen, sondern dass er daran interessiert ist, dass das Licht wieder zum Brennen kommt. Wie kann dieses Licht, dieses Feuer in uns brennen und zum Leuchten kommen?


Wie kann dieses Feuer in mir, durch mich zur Flamme werden und auf andere ausstrahlen, so dass andere dadurch entzündet werden? Und welches ist das rechte „Brennmaterial“ dafür? Ich möchte da von mir ausgehen, von meiner geistlichen Lebenspraxis und von der Erfahrung, die ich mit mir und auch mit vielen, vor allem jungen Menschen, gemacht habe. Ich möchte dafür sechs Wege vorschlagen, die man gehen kann. Dabei ist es wichtig, dass ich diese Wege nicht nur theoretisch kenne und sie weiß – denn ich sage hier bestimmt nichts Neues -,sondern dass ich diese Wege immer wieder selbst neu gehe.


Geistliches Leben muss ich kennen lernen, einüben, und dann in meinem Lebensalltag praktizieren. Nur so wird dieses Feuer von innen entfacht und dann zum Brennen gelangen. Denn Feuer, das nicht geschürt wird, wird nicht lange brennen.

1. Weg: Sich Zeit nehmen, um eine Liebesbeziehung zu Gott zu pflegen

Das größte Wunder des Glaubens ist, dass der dreieinige Gott sich nicht zu gut ist, mit uns Menschen eine Liebesbeziehung einzugehen und das er diese Beziehung pflegen möchte (Joh. 3,16). Der Mensch wird von Gott so hoch geachtet, dass er zu einem Du für Gott wird. Gott liebt den Menschen so, dass er sich um jeden einzelnen kümmert und sein Leben entfalten möchte.


Und der Mensch nimmt diese Liebe an und lässt sie dankbar gelten. Zu einer wirklichen Liebesbeziehung, die auf Gegenseitigkeit beruht, kommt es aber erst dann, wenn der Mensch auch Gott gegenüber seine Liebe erklärt: „Ich lieb dich, Herr, keiner ist wie du, anbetend neigt sich mein Herz dir zu ...“


Bei einer intakten Liebesbeziehung ist es immer so, dass Freude freigesetzt und Leben entfaltet wird. Dass Hoffnung und Kreativität entwickelt wird und dass Liebe an andere weitergegeben wird. Das geschieht auch bei der Liebesbeziehung zwischen dem lebendigen Gott und uns.

So möchte ich mir jeden Tag Zeit nehmen, um diese Liebe zu meinem Herrn zu pflegen. Täglich 10, 20 oder 30 Minuten mich hinsetzen und mich in die bergenden Arme des himmlischen Vaters flüchten und seine Liebe genießen. Im schweigenden Gebet vor ihm anwesend zu sein, ausruhen in ihm und ihn anbeten. So darf ich mich neu ausfüllen lassen durch seine Liebe. Dann habe ich genug für mich und meinen Lebensalltag, ich habe genug Liebe für die Umstände und Menschen, denen ich begegne, dann wird Römer 5,5 zu einer praktischen Realität: „Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben wurde“.


2. Weg: Meine Lasten abgeben

Es gehört viel Demut dazu, die Lasten, Probleme, Schwierigkeiten, den Ärger und Frust, die Verletzungen herzugeben und unter dem Kreuz abzuladen. Für mich ist es logisch: Wenn ich und mein ganzes Leben Jesus Christus gehören, dann gehören meine Sorgen, Probleme auch ihm; dann soll er sie auch haben und immer wieder neu erhalten, damit er darüber verfügen kann. Damit er mit seiner Kraft und Hilfe etwas Gutes daraus machen kann. Jesus soll doch nicht umsonst gesagt haben: „Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken“ (Matt. 11,28). Ich praktiziere dieses Abladen so, dass ich so ca. einmal pro Woche mir Zeit nehme und mir meine Lasten erst einmal bewusst mache, sie für Gott aufschreibe und ihm so (schriftlich) abgebe. „Aufatmen und frei sein“ – diese Worte Jesu sollen Worte meines Lebensstiles sein.



3. Weg: Ich möchte ein Leben voll Heiligen Geistes führen

Paulus schreibt über das Geheimnis des Glaubens in Kol. 21, 22 ff, dass Christus in uns Wohnung genommen hat, und dass er (Paulus) in der Kraft Jesu Christi sein Leben führen und seinen Dienst tun möchte. Wenn Christus in mir anwesend ist, dann ist auch der Vater und der Heilige Geist in mir anwesend.


Diese drei Personen der Gottheit gehören zusammen, deshalb kann der Apostel in Eph. 5,18 uns auch ermahnen, damit wir voll Heiligen Geistes werden. Und so möchte ich immer wieder neu darum bitten, dass ich voll Heiligen Geistes bin (Lk. 11,13), damit auch in aller Schwachheit und Angefochtenheit (2. Kor. 12,9) die Gegenwart und die Kraft Jesu in mir anwesend ist. Ich nehme dann im Glauben an, dass Jesus durch seinen Heiligen Geist in mir Wohnung genommen hat und freue mich über die Gegenwart des Herrn in

meinem Leben.

Bei unseren Morgenandachten im Wörnersberger Anker sagen wir am Schluss zusammen den Satz: „Und wohin wir gehen, dahin kommt nun auch der Herr!“. Mit diesem Bewusstsein möchte ich in meinen Alltag gehen und handeln, und unser Herr ist in allen Lebenslagen anwesend. Unser Herr ist in uns Menschen mit seiner Kraft und Hilfe bei uns und möchte durch uns hindurch wirken.


4. Weg: Mit Gott im Dialog sein

Wir anerkennen den Satz, dass Gott reden kann, dochpraktizieren wir diese Wahrheit nur in wenigen Situationen unseres Lebens. Doch unser Herr möchte inunserem Alltag mit uns reden und uns leiten und führen:im Beruf und in der Nachbarschaft, im Haushalt und inder Gemeinde usw..


In Joh. 10,27 sagt Jesus: „Meine Schafe hören meine Stimme ...“ – das heißt, das wir es lernen können, auf die Stimme des guten Hirten in unserem Alltag zu hören. Lernen wir doch den Dialog mit Gott im Alltag zu führen, legen wir doch Gott unsere Fragen vor, unsere Probleme, unsere Termine, unsere Ratlosigkeiten, Menschen mit denen wir zusammen sind ... – und fragen Gott um seine Meinung, um seine Weisung, um seine Gedanken, seine Erkenntnisse. Bleiben wir im betenden Hören über diesen Dingen und erwarten, dass Gott zu uns auf die unterschiedlichste Art und Weise redet. Das Christsein wird einfacher und interessanter, wenn unser Herr uns in unserem Alltag anreden darf und wir im Dialog mit ihm sind.


5. Weg: Lernen, sich vom Wort Gottes recht zu ernähren

Viele Christen leiden unter geistlicher Unterernährung. Sie kennen noch nicht die rechte geistliche Nahrung oder sie ernähren sich noch nicht richtig damit. Das Wort Gottes ist die rechte „geistliche Speise“ für unser christliches Leben (Jer. 15,16 und andere Stellen). Deshalb ist es wichtig, dass wir nach und nach lernen, dass dieses Wort zur geistlichen Nahrung für unser Leben wird.


Wie kann das geschehen? Einmal dadurch, das wir ein persönliches Bibelstudium für uns entwickeln, damit wir uns mit der Bibel besser auskennen. Doch das andere ist mir ebenso wichtig, dass wir lernen, ein bestimmtes Wort Gottes, eine Verheißung, ein Bibelwort in unser Leben mit hineinzunehmen und es zu meditieren. Ein Wort Gottes ins Leben hereinnehmen und es 8 Tage oder besser noch mehrere Wochen lang immer wieder wiederholen. Kreisend es zu umdenken, es zu meditieren. Dieses Wort wird dann nach und nach vom Kopf in unser Herz rutschen und in uns lebendig werden. Es wird Farbe bekommen, mich bereichern, zu mir reden, an mir handeln und es wird dann zu einer beglückenden geistlichen Speise werden. Wir werden entdecken, dass Jesus selber in uns reden und zu handeln beginnt.

So kann man auch einer bestimmen Problemsituation des Alltags eine für die Situation passende Verheißung der Bibel entgegensetzen. Man wird mit der Zeit erstaunt feststellen, dass das Wort Gottes eine Kraft ist, die zu enormen Auswirkungen fähig ist.


6. Weg: Beten heißt, mit Gott im Alltag wirken

So hat J. Christian Oetinger Gebet beschrieben: „Wenn wir uns bewusst gemacht haben, dass Gott im Alltag anwesend ist und wir mit seiner Gegenwart rechnen, dann gehören wir nicht mehr zu dem grauen Heer der Resignierten“. Mit „Immanuel“ „Gott ist mit uns“ kann jetzt der Alltag ganz anders gestaltet werden. - Da werden es Zeichen der Liebe sein, die wir jetzt sehr kreativ und sehr konkret an bestimmte Menschen weitergeben können. - Da werden wir in Jesu Namen mithelfen, dass Freude und Humor verbreitet wird und das sich das Betriebsklima zum Frieden hin verändert.


- Dann werden wir nicht mehr von unseren müden Gruppen, Mitarbeiterteams und Hauskreisen reden, sondern davon, dass diese christliche Gruppe Gott gehört und dass wir erwarten, dass Gott hilft und die Dinge verändert. - Wir werden für uns und für andere Menschen, Gottes Gaben erbitten und sie empfangen und diese Gaben Gottes auch an andere Menschen weitergeben. - Wir werden den Segen Gottes und die Liebe Gottes auf unsere Familien und unsere Kinder legen, auf unsere Nachbarn und Freunde, auf die Arbeitskollegen und die Menschen in unserer Gemeinde. - Wir werden uns engagieren und Verantwortung übernehmen für bestimmte Aufgaben und in der Gemeinde und Gesellschaft und hierin Gottes Gegenwart zur Auswirkung kommen lassen.


Ströme lebendigen Wassers werden von uns ausgehen (Joh. 7,38) – manchmal so, dass wir es gar nicht merken, weil wir uns so schwach fühlen. Und manchmal werden wir erstaunt feststellen, dass Zeichen und Wunder in unserer Umgebung geschehen – und das trotz unserer Schwachheit. Und das Feuer der Liebe Gottes werden wir am Brennen erhalten, indem wir uns immer wieder neu seiner göttlichen Liebe und seiner Gegenwart aussetzen und von dieser Liebesbeziehung, von dieser Quelle der Kraft Gottes her unser Leben gestalten.


Günther Schaible, leitet gemeinsam mit seiner Frau den

Wörnersberger Anker



Freitag, 11. Juni 2010

Kirchenaustritt neu überdacht

Ich bin seit meiner Bekehrung vor 30 Jahren Freikirchler.
Es gibt inerhalb der Volkskirchen männer und Frauen, die ich sehr schätze und zu denen ich immer neu aufblicke.
Ich würde aber trotzdem heute immer noch aus der Kirche Austreten

Hier ein paar gute Gedanken von Wolfram Kopfermann

Mittwoch, 9. Juni 2010

echte Veränderung

Ein schon etwas älterer Artikel von mir.

Seelsorge ist so schwer, daß wir es uns ganz leicht machen müßen.

Ich denke in letzter Zeit viel darüber nach wie wir uns verändern. Das neue Testament spricht von Seele erretten.

Bei unserer Wiedergeburt, wurde unser Geist eine neue Schöpfung.

Unsere Aufgabe ist es jetzt unsere Seele zu erretten.

(Ich weiß übrigens daß das Wort Seele in der Bibel mehrere Bedeutungen hat).


[Jak 1,21] Darum leget allen Schmutz und Vorrat von Bosheit ab und nehmet mit Sanftmut das [euch] eingepflanzte Wort auf, welches eure Seelen retten kann!



[Hebr 10,39] Wir aber sind nicht von denen, die feige zurückweichen zum Verderben, sondern die da glauben zur Rettung der Seele.


[1Petr 1,22] Nachdem ihr eure Seelen durch Gehorsam gegen die Wahrheit gereinigt habt zu ungeheuchelter Bruderliebe, so liebet einander nachhaltig und von Herzen,


Unsere Seelen werden gerettet durch die Erneuerung unseres Sinnes.


Als unser Geist noch nicht wiedergeboren war, als wir noch ohne Gott lebten, als wir noch tot waren, in Übertretungen und Sünden, setzen sich in unserer Seele (Denken Wille Gefühl) viele Lügen fest.

Nicht nur oberflächlich, sondern bis in die tiefsten Schichten unserer Persönlichkeit.

Diese Lügen zu beseitigen ist das Ziel der Seelsorge.


Jetzt fängt das Problem an!!!!!!!!!!!!!!!


Viele denken sie hätten genug „Programmierkenntnisse“ um diese falschen Gedankeneinstellungen zu verändern.

Viele wollen dir helfen (mehr oder weniger professionell) diese Lügen aufzudecken und zu entfernen.

Unser Geist ist neu, voll von dem Leben Gottes, eins mit Jesus errettet geheiligt vollkommen.

Die Lügen in unserer Seele blockieren das Leben Gottes.

Sind wir verantwortlich diese Lügen selber zu finden, auch in den tiefsten Schichten unseres Seins???


Ich glaube nicht!


Ich möchte an einem kleinen Bild erklären, wie wir mithelfen können, diese Lügen zu entfernen.

Ich will in meinem Computer ein neues Programm installieren oder ein altes entfernen.

Des öfteren erscheint folgende Frage:

Expressinstallation (wird empfohlen)

oder wollen sie Einstellungen manuell vornehmen?

Bei der 1. Option, überlasse ich mich vollständig einem Programm, bei der 2. brauche ich detaillierte Kenntnisse.

Ich denke die Seelsorge ist eine Mischung aus beiden Möglichkeiten.

Es sind da 2 Gefahren, auf die wir achten sollten.

Die 1. ist, daß wir uns selber überschätzen, daß wir uns als „geübte Benutzer“ verstehen, und uns weigern ein vorgefertigtes Installationsprogramm zu benutzen.

Die 2. Gefahr ist, daß wir glauben, weil wir ein Spezialprogramm haben, daß wir niemand brauchen, und es nicht nötig haben mit der Herstellerfirma der Software eine Onlineverbindung zu haben.


Das Wort Gottes wirkt wie ein Installations-und Deinstallations-Programm..

Es baut tief in unser innerstes Gewissheiten ein.

Auserdem entfernt es tief innen drin, falsche Grundeinstellungen.

Kein Psychologe kennt unsere Seele so genau wie das Wort Gottes.




[Hebr 4,12] Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und durchdringend bis zur Scheidung von Seele und Geist, sowohl der Gelenke als auch des Markes, und ein Richter der Gedanken und Gesinnungen des Herzens; [Hebr 4,13] und kein Geschöpf ist vor ihm unsichtbar, sondern alles bloß und aufgedeckt vor den Augen dessen, mit dem wir es zu tun haben.


Ganz praktisch:

Ich habe ein Problem mit Gier, mit Habsucht. Ich weiß vom Wort her, das es Götzendienst ist. Götzendienst ist Sünde.

Welches Wort Gottes würde ich nehmen um diese Problem zu beseitigen?

Morgen kommt die Lösung. :-)


Errettung der Seele durch die Erneuerung des Sinnes


Als wir noch unsere alte Natur hatten, waren wir von unserem Wesen her unabhängig von Gott. Im Titusbrief wird das wunderbar beschrieben.



[Tit 3,3] Denn einst waren auch wir unverständig, ungehorsam, gingen in die Irre, dienten mancherlei Begierden und Lüsten, führten unser Leben in Bosheit und Neid, verhaßt, einander hassend.



[Eph 2,3] Unter diesen hatten auch {wir} einst alle unseren Verkehr in den Begierden unseres Fleisches, indem wir den Willen des Fleisches und der Gedanken taten und von Natur Kinder des Zorns waren wie auch die anderen.


Das war unsere alte Natur.


Wenn der Mensch die Gesetze Gottes nicht kennt, denkt er, daß er ganz in Ordnung ist.

Auf keinem Fall so schlimm wie die anderen.

Durch das Gesetz kommt die Erkenntnis „Ich bin ein Sünder, ich bin ungehorsam, gehe in die irre usw.“

Dann versucht man sich durch gute Vorsätze zu verändern.

Ich befürchte, daß viele denken, daß die Erneuerung des Sinnes darin besteht, seine Vorsätze zu verändern.

Dieser Weg führt direkt in Röm. 7

Viele Predigten die ich kenne führen in diese Richtung.

Die fromme Variante fügt dann noch hinzu:

Du kannst das nicht aus Dir selber aber Gott wird dich verändern.

Der unerneuerte Sinn der religiösen gesetzlichen Welt schreit nach Veränderung.


Wenn wir jetzt durch Gottes Wort und durch seinen Geist unseren Sinn erneuern, erkennen wir, daß unse alter Mensch gestorben ist. Gestorben und begraben.

Das Problem ist beseitigt!

Wenn wir das Gefühl haben, daß das Biest schwimmt, müßen wir uns dem Wort und dem Geist aussetzten und unseren Sinn erneuern.



Der unerneuerte Sinn ist Leistungsorientiert. Wenn ich richtig lebe, dann liebt mich Gott, dann kann ich Gemeinschaft mit Gott haben.

Das ist eine fromme Lüge. Sie kommt aus einem gesetzlichen Verständnis.


[Röm 10,5] Denn Mose beschreibt die Gerechtigkeit, die aus dem Gesetz ist: «Der Mensch, der diese Dinge getan hat, wird durch sie leben.»


Wenn wir jetzt durch Gottes Wort und durch seinen Geist unseren Sinn erneuern, erkennen wir,daß Gott uns liebt, daß wir aus Gnade mit Ihm Gemeinschaft haben dürfen, und daß die Veränderung aus dieser Gemeinschaft heraus wächst.

Ich möchte noch eine Bibelstelle schreiben, die uns als Therapeutikum- (Ich war bei Wolfhard in der Bibelschule *g*) -gegen Habsucht gegeben ist.


[Hebr 13,5] Der Wandel sei ohne Geldliebe; begnügt euch mit dem, was vorhanden ist! Denn {er} hat gesagt: «Ich will dich {nicht} aufgeben und dich {nicht} verlassen», [Hebr 13,6] so daß wir zuversichtlich sagen können: «Der Herr ist mein Helfer, ich will mich nicht fürchten. Was soll mir ein Mensch tun?»


Wir beschäftigen uns nicht mit uns, sondern mit seiner Liebe, mit seiner Kraft, mit seiner Gegenwart.

Wir geben dem Wort und dem Heiligen Geist Raum, die tiefsten Schichten unseres Seins zu durchdringen.

Das Wort Gottes wird unseren Sinn erneuern.


Ich will noch den neuen und den alten Sinn gegenüberstellen.



Der alte Sinn sagt: Tu dies, so wirst Du leben.
Der neue Sinn sagt: Lebe, dann wirst Du tun.
Der alte Sinn sagt: Bezahle, was Du schuldig bist.
Der neue Sinn sagt: Gott vergibt Dir alles. Christus hat bezahlt.
Der alte Sinn sagt: Schaffe Dir ein neues Herz und einen neuen Geist.
Der neue Sinn sagt: Gott will Dir einen neues Herz und einen neuen Geist schenken.
Der alte Sinn sagt: Du sollst Gott lieben und ehren.
Der neue Sinn sagt:

Darin besteht die Liebe – nicht dass wir Gott geliebt haben,

sondern dass er uns geliebt hat und gesandt seinen Sohn

zur Versöhnung für unsere Sünden.
Der alte Sinn sagt:

Verflucht ist jeder, der nicht Gottes Gebote hält und danach lebt.
Der neue Sinn sagt: Wohl dem, dessen Übertretungen vergeben sind.
Der alte Sinn sagt: Der Tod ist der Sünde Lohn.
Der neue Sinn sagt: Die Gabe Gottes ist das ewige Leben durch Jesus Christus.
Der alte Sinn fordert Heiligkeit.
Der neue Sinn gibt Heiligkeit.
Der alte Sinn sagt: Tu.
Der neue Sinn sagt: Es ist getan.
Der alte Sinn erzwingt den Dienst eines Gebundenen.
Der neue Sinn gewinnt den liebenden Dienst eines freien Kindes Gottes.
Der alte Sinn gibt Segen als Folge des Gehorsams.
Der neue Sinn wirkt Gehorsam als Folge von Segen.
Der alte Sinn sagt: Wenn (du das und das tust, dann ...)
Der neue Sinn sagt: Weil (Gott dies und das getan hat, kannst und wirst du tun ...)
Das Gesetz dient der Einschränkung

des alten natürlichen und sündigenden Menschen.
Das Evangelium wurde gegeben, um einem neuen

Menschen wirkliche Freiheit zu bringen.
Unter dem Gesetz ist Erlösung ein Verdienst.
Unter dem Evangelium ist Erlösung eine Gabe (Gnade).



Wenn Du merkst, daß da noch viel „alter Sinn“ in dir arbeitet,


dann verändere Dich



Nicht durch gute Vorsätze,

nicht durch Psychologie,


sondern dadurch, daß du dem Evangelium, der Frohen Botschaft, dem Wort Christi- (nicht das Wort des Gesetzes) Raum gibst, und dadurch deinen Sinn erneuerst.

Also

Verändere Dich durch die Erneuerung Deines Sinnes.

Oder besser Lass Dich verändern, durch die Erneuerung Deines Sinnes.

Montag, 7. Juni 2010

Die Bibel

Aus Hasos Römer 7





Romans VII: The Word

Abgelegt unter: RomansVII — Haso @ 11:20


Freiheit ist ein hohes Gut. “Zur Freiheit hat uns Christus befreit! So steht nun fest und lasst euch nicht wieder das Joch der Knechtschaft auflegen!” (Galater 5,1). Es hat Jesus etwas gekostet, uns von religiöser Pflichterfüllung zu befreien. Nur in Freiheit ist Liebe und Nachfolge möglich. Davon war in den letzten Tagen genug die Rede, und dem einen oder der anderen scheint es gut getan zu haben.


Diese Freiheit gilt es, sich nicht wieder rauben zu lassen. “Steht fest”, schreibt Paulus. Offensichtlich gibt es Kräfte, die uns die Freiheit streitig machen wollen. Hier wird sich der weitere Weg von Mister “Ich” entscheiden. Wird er den Mut haben, sich keine frommen Lasten mehr aufladen zu lassen? Oder ist diese Freiheit nicht doch zu schön bzw. zu “einfach”, um wahr zu sein?


Kann es wirklich sein”, mag Mister “Ich” sich fragen, “dass Gott mich zu nichts mehr verpflichtet? Dass ich völlig frei bin? Warum stehen dann so viele Anweisungen in der Bibel? Warum möchte Jesus, das wir seine Gebote halten? Warum höre ich in so vielen Predigten Aufforderungen, wie ich als Christ zu leben habe?” Gute Fragen. Es gibt darauf gute Antworten.


Eine Schlüsselaussage im Neuen Testament lautet:


Er hat den Schuldschein, der gegen uns sprach, durchgestrichen und seine Forderungen, die uns anklagten, aufgehoben. Er hat ihn dadurch getilgt, daß er ihn an das Kreuz geheftet hat. (Kolosser 2,14)


Jesus hat durch sein Kreuz in jedem Bereich unseres Lebens neue Tatsachen geschaffen. Das Kreuz legt sogar neu fest, was die Bibel ist. “Vor Christus” war sie (soweit es sie schon gab) ein Buch voller “Forderungen”. Diese Forderungen verpflichteten den Menschen und klagten ihn an, wenn er sie nicht einhielt. Damit ist jetzt Schluss. Die Bibel ist seit Christus nicht länger ein Gesetzbuch. “Was muss ich tun? Was darf ich tun?”, sind keine angemessenen Fragen mehr.


Wofür ist die Bibel dann da? Unter anderem für folgende drei Punkte:


1. Die Bibel führt uns (als Evangelium) in die Freiheit, zu der Jesus uns befreit hat.

2. Die Bibel ist der Same, der selber in uns Neues hervorbringt, anstatt Neues von uns zu fordern. Darüber habe ich unter dem Titel Ich lebe nicht nach der Bibel ausführlich geschrieben.

3. Wenn wir entdeckt haben, dass wir verändert werden wollen, hilft die Bibel uns dabei. Sie ist das Lehrbuch des neuen Lebens.


Den Unterschied zwischen der Bibel als Gesetzbuch und der Bibel als Lehrbuch macht folgender (hinkender) Vergleich deutlich. Mister “Ich” hat zwei Entscheidungen getroffen. Er will Auto fahren, und er will Klavier spielen. Beide Entscheidungen hat er freiwillig getroffen. Bei der ersten ist damit die Freiheit auch schon wieder beendet. Um Auto zu fahren, muss er zunächst den Führerschein machen. Er lernt die Straßenverkehrsordnung kennen, ein “Gesetzbuch”, dem er in Zukunft unterliegen wird. Jede einzelne zukünftige Fahrt wird durch eine Vielzahl von Ge- und Verboten geregelt sein.


Anders ist es mit dem Klavierspiel. Mister “Ich” kann sofort anfangen, und er darf spielen, was er will. Nicht alles hört sich gut an. Aber er lernt ja auch erst. Bald besorgt er sich ein Lehrbuch und sucht sich einen guten Lehrer. Er wird immer besser. Und es macht ihm Spaß, denn er lernt, weil er will.


Beide Bücher enthalten Anweisungen. In der Straßenverkehrsordnung sind sie verpflichtend. Im Lehrbuch nicht. Wenn man eine Vorschrift des Gesetzbuches nicht einhält, ist man ein Übertreter. (Ich bin noch nie für eine eingehaltene Geschwindigkeitsbegrenzung gelobt, aber schon manchmal für eine übertretene zur Kasse gebeten worden.) Durch jede Übung aus dem Lehrbuch, die man bewältigt, wird man hingegen “fortgeschrittener”. Man geht von einem Erfolgserlebnis zum anderen. Der Genuss nimmt zu.


Man wird nicht bestraft für Musikstücke, die man noch nicht spielen kann. Fehler beim Üben sind keine Übertretungen, sondern ein Hinweis darauf, dass man gerade neues Terrain einnimmt. Man muss nicht alles üben und spielen. Der eine liebt Klassik und ist ein Notist. Er wird sich bald an Sonaten versuchen. Der andere wird sich nach Erwerb einer gewissen Grundtechnik ans improvisierte Spiel wagen und ganz andere Sachen zum Klingen bringen. Beides ist in Ordnung.


Dafür, dass Mister “Ich” ein vernünftiger Autofahrer wird, sorgt der Zwang der Straßenverkehrsordnung. Was sorgt dafür, dass Mister “Ich” ein passabler Klavierspieler wird? Er ist begabt und gewillt. Das ist Garantie genug. (Wenn Eltern ihn in jungen Jahren ohne Begabung und Ehrgeiz gezwungen hätten, hätte aller Zwang aus ihm nur einen Schänder der Tasten gemacht.)


Die Bibel ist Mister “Ich”s Lehrbuch, nicht sein Gesetzbuch. Gott hat ihm die Musikalität und Willigkeit des Himmels ins Herz gelegt. (Jeder darüber hinausgehende Zwang hilft ihm nicht, sondern schadet ihm.) Nachdem Mister “Ich” den Drang zu einem neuen Leben in sich vorgefunden hat, erkennt er, dass ihm kostenlos ein Lehrbuch (die Bibel) und ein genialer Lehrer (der Heilige Geist) zur Verfügung stehen. Das, was religiöse Leute als fromme Verpflichtungen ansehen, die man anderen auferlegen muss, erkennt Mister “Ich” als Übungsaufgaben, die ihn zu dem befähigen, was er wirklich will.


Er ist nicht ein Übertreter, wenn er nicht alle diese Aufgaben gleich schafft. (Ich kenne keinen Menschen persönlich, der schon einen Toten auferweckt hat, obwohl das eine klare Anweisung der Schrift ist.) Er hat jedesmal ein Erfolgserlebnis, wenn ihm etwas gelungen ist, was er bis dahin nicht geschafft hat. Er muss sich nicht mit allem gleichzeitig befassen, was in der Bibel steht. Die eine Aufgabe, die sein Lehrer ihm für heute oder die nächsten Tage empfiehlt, wird ihn voranbringen.


So wie der Klavierspieler (Klassik oder Jazz-Improvisation) wird er sich vielleicht “spezialisieren”. Der eine wendet sich mit missionalem Lebensstil seiner Stadt zu, der andere wählt die Stille und Zurückgezogenheit, um dort Gott zu suchen. Beide haben das Recht, ihrem Herzen zu folgen. Keiner von beiden hat das Recht, diese Lebensweise dem anderen aufzudrängen - auch nicht mit Bibelstellen, die sich für beide Lebensentwürfe finden. Die Bibel ist eben kein Gesetzbuch, sondern ein Lehrbuch.


Es gibt keinen Zwang für Mister “Ich”. Er muss nur seinem Herzen folgen. Die Bibel und der Heilige Geist helfen ihm dabei. Das hat er jetzt verstanden. Wenn er in Zukunft in der Bibel eine Befehlsform findet oder Begriffe wie “Gebot” und “Gehorsam”, weiß er: Das sind Übungsaufgaben - manche für jetzt, manche für später, manche überhaupt nicht für mich. Sie stornieren nicht meine Freiheit. Ich folge Jesus nach, weil ich es will. Und ich bin dankbar für diese Aufgaben, weil sie mir dabei helfen.





Freitag, 4. Juni 2010

Sollen wir jetzt weiter sündigen teil 2

Hasos Römer 7


Romans VII: The new man

Abgelegt unter: RomansVII — Haso @ 6:39


Seit einiger Zeit begleiten wir Mister “Ich” durch Römer 7,14-25 (heute übrigens die viertletzte Folge). Mister “Ich” ist ein Christ, der von einer Niederlage zur anderen geht. Er schafft es nicht, seine guten Vorsätze einzuhalten. Ständig hat er das Gefühl, er solle und brauche “mehr”: mehr Disziplin, mehr Hingabe, mehr Gebet, mehr Bibellesen, mehr evangelistischen Eifer, mehr Herzenserforschung, mehr Mitarbeit, mehr soziales Engagement, mehr Fair Trade, mehr Intimität mit Jesus, mehr Verzicht, mehr Stille, mehr Einsatz, mehr Glauben, mehr Kreuz, mehr Selbstverleugnung, mehr Liebe, mehr, mehr, mehr … Dann wäre er ein guter Christ.


Gott sieht das anders:


Denn die Sünde wird nicht über euch herrschen, denn ihr seid nicht unter Gesetz, sondern unter Gnade. (Römer 6,14)


Gott meint: (1) Mister “Ich” ist bereits ein guter Christ, denn es gibt keine anderen Christen als gute. (2) Mister “Ich” muss von all diesen gutgemeinten Pflichten erlöst und befreit werden. Er braucht nicht “mehr”, sondern “gar nichts” von all diesen Pflichten. Erst wenn er erkennt, wie bedingungslos Gott ihn liebt und für ihn ist, wird er aus dem Kreislauf der Niederlagen heraustreten.


Woher zieht Gott diese Zuversicht? Zunächst einmal ist festzuhalten: Gott ist schon etwas länger im Job als wir. Gott hatte genug Zeit, herauszufinden, wohin ein Leben religiöser Verpflichtung führt. Er macht sich darüber nicht mehr die Illusionen, die wir uns gelegentlich darüber machen. (Um genau zu sein, er hat sich diese Illusionen nie gemacht.) Die Langzeitstudie “Alter Bund” (Forschungsthema: Wie verhalten sich Menschen unter der Bedingung religiöser Verpflichtung?) hat ein eindeutiges Resultat ergeben: “Sie sind nicht geblieben in meinem Bund.” Religiöse Verpflichtung wird nie verändern.


Deshalb sagte Gott sich: “Wenn die Menschen es nicht schaffen, ihr Herz zu verändern, dann mache ich das selbst.” Gott verlässt sich nicht mehr auf das, was Menschen tun können. Gott verlässt sich auf das, was er selbst in ihnen tut. Und so gilt seit Jesus ein “Neuer Bund”. Wenn ein Mensch an Jesus glaubt, geschieht viel mehr, als dass er nur an Jesus glaubt. In seinem innersten Wesen findet ein übernatürlicher Eingriff statt. Gott schafft ihn neu (2.Korinther 5,17).


Ich werde mein Gesetz (meinen Willen) in ihr Inneres legen und werde es auf ihr Herz schreiben” (Jeremia 31,33; Hebräer 8,10).


Und ich will ihnen ein anderes Herz geben und einen neuen Geist in sie geben” (Hesekiel 11,19).


Gott ist zuversichtlich für Mister “Ich”, weil er weiß, was er in Mister “Ich” bereits installiert hat. Damit dieses “Neue” zum Tragen kommt, muss jetzt nur noch eins geschehen: Mister “Ich” muss das Gesetz und alle religiösen Lasten weit hinter sich lassen.


Denn auch wenn Mister “Ich” ein neuer Mensch geworden ist, lebt er noch “im Fleisch”. Wie sein Leben praktisch aussehen wird, hängt davon ab, auf welcher Ebene er in Zukunft angesprochen wird. Wenn ihm fromme Pflichten auferlegt werden, wird an seine Entschlossenheit, seinen Gehorsam, seine Hingabe, seine Disziplin, seinen Willen appelliert - also an sein “Fleisch”. Dann geht er von einer Niederlage zur anderen. (Oder wenn er ein sehr disziplinierter Mensch ist, der das alles schafft, geht er von einer Selbstgerechtigkeit zur anderen.)


Die Erfahrung bedingungsloser Liebe hingegen erweckt und stärkt das innere Leben von Mister “Ich”. Gnade ist nie ein Appell an das Fleisch. Gnade ist tödlich für das Fleisch. (Für alle, die sich fragen, wo hier die Selbstverleugnung bleibt: es gibt keine größere Selbstverleugnung als den Entschluss, sich lieben zu lassen, ohne es verdient zu haben.) Gnade ist das Lebensmittel für den Geist.


Gott weiß: Wenn seine Liebe immer wieder neu das Herz von Mister “Ich” erreicht (besonders dann, wenn er wieder “versagt” hat), wird Mister “Ich”s Leben sich unaufhaltsam verändern (nicht über Nacht, nicht ohne Rückfälle, aber unaufhaltsam).


Am meisten Veränderung wird bei dem geschehen, der erlebt: Gott liebt mich und ist total für mich, auch wenn ich mich überhaupt nicht verändere. Wahre “Heiligung” findet auf diesem paradoxen Weg statt.







Mein Eintrag für heute ist nicht fertig geworden. Macht nichts. Morgen ist auch noch ein Tag. Ich unterliege als Blogschreiber ebenso wenig einer gesetzlichen Verpflichtung wie Mister “Ich” als Christ.


Dass eine solche Verpflichtung schadet, bestätigt übrigens Eugen Roth, der in vier Zeilen das frühere Schicksal von Mister “Ich” trefflich auf den Punkt gebracht hat:


Ein Mensch sagt - und ist stolz darauf -

er geh in seinen Pflichten auf.

Bald aber, nicht mehr ganz so munter,

geht er in seinen Pflichten unter.


Doch die Freiheit hat gewiss schon begonnen, Mister “Ich” wieder nach oben zu bringen.



Donnerstag, 3. Juni 2010

Sollen wir jetzt weiter sündigen teil1

Immer noch Hasos Römer 7



Romans VII: The Law (Does it work?)

Abgelegt unter: RomansVII — Haso @ 6:41


Wenn Gott dem Menschen solch eine Freiheit schenkt, wie ich sie gestern beschrieben habe - kann das gutgehen? In dieser Frage beobachte ich eine deutliche Meinungsverschiedenheit zwischen Gott und einem Großteil seines Bodenpersonals. Vielen Christen wird es ungemütlich, wenn man Gnade und Freiheit so radikal versteht. Sie sind augenblicklich besorgt, jederman werde diese Gnade als Freibrief missbrauchen. Wenn Gott seine Leute schon freigesprochen hat, bevor sie etwas anstellen - was soll sie dann am Sündigen hindern?


(Wenn man nachfragt, stellt man allerdings fest, dass die Besorgten nicht so sehr um sich selbst besorgt sind. Aber den Rest der Christenheit halten sie schon für ein extrem gefährdetes Völkchen. Wehe, man erlaubt ihm alles mögliche! Schon werden sie alles mögliche tun. Als stünden sie nur in den Startlöchern, um munter drauflos zu sündigen, sobald es nicht mehr strafbar ist.)


Schon zur Zeit des Paulus tauchten, wenn er über Gnade und Freiheit lehrte, regelmäßig bestimmte Fragen auf. “Was nun, sollen wir sündigen, weil wir nicht unter Gesetz, sondern unter Gnade sind?” (Römer 6,14). Wenn Gnade so radikal ist, wie Paulus sie beschrieben hat, gibt es dann noch einen guten Grund, sich der Sünde zu enthalten? Die vorherrschende Besorgnis lautet:


Wenn man die Gläubigen von jeder Christenpflicht befreit, treibt man sie der Sünde in die Arme.


Gott ist gegenteiliger Auffassung. Er lässt kurz und knapp behaupten: “Die Sünde wird nicht über euch herrschen, denn ihr seid nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade” (Römer 6,14). Erst wenn das Verbot aufgehoben ist, haben Christen eine Chance, bestimmte Dinge hinter sich zu lassen, denkt Gott. Erst wenn die Verpflichtung abgeschafft ist, sind die entscheidenden Veränderungen möglich. Gottes Meinung in dieser Sache lautet also:


Nur wenn die Gläubigen von aller Christenpflicht befreit sind, werden sie die Sünde überwinden (können).


Für heute verabschiede ich mich mit zwei Fragen von meinen Lesern:


1. Wer hat Recht - Gott oder seine besorgten Kinder?

2. Woher nimmt Gott seine Zuversicht?


Mittwoch, 2. Juni 2010

Schlampig instalieren

Zuerst muß ich sagen, daß ich mich nicht sehr gut auskenne mit Computer. Mein Einstig begann mit Window 95. Ein Freund von mir brachte mir das wichtigste bei. Die Fachleute unter meinen Lesern mögen mich entschuldigen, wenn manche meiner Darstellung etwas vereinfacht ist.

Damals lernte ich ein paar Sachen über die Registry. Sie ist der Teil in dem alle Installationen, und alle Grundeistellungen aufgezeichnet werden. Alle neue Systemveränderte Vorgänge müßen durch die Registry abgesegnet werden.

So weit So gut.

Wenn ich ein Programm deinstalliere, wird es oft nur oberflächlich entfernt. In der Registry bleiben immer noch Spuren zurück..
Wenn ich dann ein neues Programm installieren will kann es passieren, daß es von einem alten Progamm gestört wird, daß ich in Wirklichkeit schon lange entfernt habe.
Es ist nur noch in den Aufzeichnungen der Registry vorhanden.


So ähnlich geht es mit unserem Denken über Gott.
Wir versuchen Aussagen über Gott zu glauben und sind uns nicht bewußt, daß tief in unserem Inneren Einstellungen vorhanden sind, die das "neue Programm" nicht sauber laufen lassen.

Wie kann man diese Einstellungen entfernen?
All zu schnell hält man sich für einen Fachmann und pfuscht selber daran herum. Auch gibt es genug selbsternannte Fachleute, die sich an deiner Seele zu schaffen machen.

Doch Gott selber hat uns etwas in die Hand gegeben, was unsere Einstellungen in Ordnung bringt.
12 Das Wort Gottes ist lebendig und wirksam. Es ist schärfer als das schärfste Schwert und durchdringt unsere innersten Gedanken und Wünsche. Es deckt auf, wer wir wirklich sind, und macht unser Herz vor Gott offenbar.
13 Nichts in der ganzen Schöpfung ist vor ihm verborgen. Alles ist nackt und bloß vor den Augen Gottes, dem wir für alles Rechenschaft ablegen müssen.


Ich glaube, daß das Wort Gottes nicht nur oberflächliche Veränderung hervorbringt, sondern tief in unserem Inneren Einstellungen verändert.

Manchmal ist es wichtig, daß wir eine Botschaft monatelang auf unser Inneres einwirken lassen.
Wenn mich eine Botschaft (Ich weiß kein besseres Wort) anspricht , höre ich sie m ir immer wieder an.
Ich bete darüber, Ich les die Bibelstellen nach Ich trage sie im Herzen herum Ich höre sie auf dem Mp3-player, ich schreibe darüber im Blog.

und ganz wichtig:

Ich diskutiere nicht mit anderen darüber, die andere Programme laufen haben, ;-)

Viele Programme werden nur oberflächlich und schlampig installiert und wir wundern uns, warum sie nicht richtig laufen.
Man hört dann immer wieder:
Ich glaube doch. ;-)

Dienstag, 1. Juni 2010

Die Botschaft die uns ändert Teil 2

Bei Haso haben wir gesehen was uns nicht ändert, oder was unserer Änderung im Weg steht.
Gesetzlichkeit

Die Gestzlichkeit macht uns entweder verzweifelt, so wie Paulus in Römer 7, oder sie macht uns selbstgerecht wie die Pharisäer, oder sie macht uns lau und gleichgültig. wie die Menschen in Laodizea. Wenn die Menschen in Laodizea mit einer gesetzlichen Einstellung den Ruf zur Buße hören landen sie in Römer 7 oder in Selbstgerechtigkeit.

Ein Teufelskreislauf

Nocheinmal Haso


Römer 7

Romans VII: The Law (Liberty)

Abgelegt unter: RomansVII — Haso @ 5:30


Gott ist nicht an dem interessiert, was wir tun. Gott ist an dem interessiert, was wir gerne tun. Was einer tut, sagt noch nichts über ihn aus. Wenn ein Bankdirektor nachts Geld aus dem Tresor holt, kann es sein, dass er ein Dieb ist. Es kann aber auch sein, dass er ein Vater ist, dessen Kind in der Hand eines Geiselnehmers ist. Wenn ein bekannter Politiker sich um eine hilfebedürftige Familie kümmert, kann es sein, dass er ein Menschenfreund ist. Es kann aber auch sein, dass er nur vor laufender Kamera seine Wahlaussichten verbessern will.


Was einer gerne tut, lässt sich nicht befehlen. Mit etwas Strenge können Eltern erreichen, dass ihr Kind den Spinat isst. Sie können nicht erzwingen, dass der Spinat ihrem Kind schmeckt. Mit genügend Radarkontrollen kann die Polizei erreichen, dass ich auf einer nahegelegenen vierspurigen Straße nur 50 fahre. Mit nichts auf der Welt kann sie erreichen, dass diese Schleicherei mir Spaß macht.

Lieben kann man nicht müssen


Gott ist nicht an dem interessiert, was wir tun. Gott ist an dem interessiert, was wir aus Liebe tun. Zur Liebe kann man nicht verpflichtet oder gedrängt werden. Mit Manipulation, Selbstmorddrohung, Eifersuchtsszenen, Bettelei oder Magie gewinnt man nicht die Zuneigung seines Wunschpartners. Zur Liebe kann man nicht mit vorgehaltener Pistole gezwungen werden. Diese Art von “Liebe” nennen wir Vergewaltigung. Liebe kann man auch nicht mit Geld oder anderen Versprechungen kaufen. Solch eine “Liebe” nennen wir Prostitution. Gott ist weder ein Gewaltverbrecher noch ein Freier.


Gott ist nicht an unserem Verhalten interessiert. Gott ist an unserem Herzen interessiert. Deshalb hat er im Neuen Bund die Verpflichtung abgeschafft (Römer 10,4). Er hat lange genug mit ansehen müssen, wozu die Verpflichtung geführt hat: “Dieses Volk ehrt mich mit seinen Lippen, aber ihr Herz ist fern von mir” (Matthäus 15,8). Nun hat Jesus die Verpflichtung ein für allemal aufgehoben (Kolosser 2,14).


Gott ist nicht an unserem Verhalten interessiert. Gott ist an unserem Herzen interessiert. Deshalb hat er uns im Neuen Bund eine atemberaubende Freiheit geschenkt (Galater 5,1), die - so behaupte ich - vielen Christen noch gar nicht bewusst ist. Denn nur auf der Grundlage völliger Freiheit ist völlige Hingabe möglich. Nur wenn einer zu nichts mehr verpflichtet ist und außerdem keine nachteiligen Folgen zu befürchten hat, wird deutlich, wer er wirklich ist. Nur dann kann Liebe sich entfalten.





Gott ist an unserem Herzen interessiert. Wie unser Herz beschaffen ist, zeigt sich in dem, was wir gerne und freiwillig tun. Deshalb gibt Gott uns im “Neuen Bund” völlige Freiheit. (”Neuer Bund” bedeutet: Gott hat durch Jesus seine Beziehung zu uns auf eine völlig neue Grundlage gestellt, die völlig anders ist als alles, was wir sonst auf dieser Welt kennen.) Zu dieser Freiheit gehören zwei Voraussetzungen. (1) Wir sind nicht zu Wohlverhalten verpflichtet. (2) Wir werden nicht verurteilt, wenn wir uns nicht wohlverhalten. Wie man sich diese Freiheit vorstellen kann, zeigt der folgende Vergleich.


Unser Schulsystem ist ein gesetzliches System. Die Schulpflicht sorgt dafür, dass jeder hingeht. Die Zeugnisse sorgen dafür, dass die meisten sich mehr oder weniger Mühe geben. Damit lässt sich einiges erreichen. Aber nicht alles.


Wenn Millionen Kids jeden Morgen zur Schule gehen, bedeutet das nicht, dass Millionen Kids lernwillig und wissbegierig sind. Es bedeutet nicht, dass sie sich voller Begeisterung spannenden Forschungsgebieten zuwenden. Es bedeutet nicht, dass sie für Lehrer und Lehrbücher dankbar sind. Es bedeutet nicht, dass die Schule zu ihren Lieblingsplätzen gehört. Es bedeutet nur, dass sie sich fügen. Mehr lässt sich staatlicherseits nicht verordnen. Diese Verordnung hat ihre Schattenseiten: Lernstress, Prüfungsangst und persönliche Krisen derer, die scheitern.


Nun stellen wir uns folgendes Szenario vor. Am Beginn eines neuen Schuljahres tritt der Lehrer vor die Klasse und teilt den Schülern mit: “Wir haben unser Schulsystem völlig reformiert.” Das neue System sieht so aus: Die Schüler bekommen schon am ersten Tag ihr Zeugnis. In diesem Zeugnis steht eine Gesamtzensur: “Sehr gut.” Der Lehrer informiert: “Die Note ist endgültig. Sie wird euch nie wieder aberkannt werden. Ihr müsst auch nicht jeden Tag hier erscheinen. Es gibt keine Tests und Prüfungen. Ihr habt es bereits geschafft, bevor ihr angefangen habt. Nun liegt es an euch, was und wieviel ihr lernen wollt.”


Wie würde das in der Schule ausgehen? Einige würden vermutlich nie wieder ihre Klasse betreten. Andere würden es nicht glauben und ängstlich darauf warten, wo der Haken bei der Sache ist. Aber für diejenigen, die gerne lernen, wäre es das beste Jahr, das sie je hatten.


Genau solch eine Systemreform hat Gott mit dem Neuen Bund vollzogen. Der Alte Bund entsprach unserem gegenwärtigen Schulsystem. Die Menschen waren verpflichtet, das Gute zu tun. Am Ende stand der Test und das Zeugnis (Urteil). Der Neue Bund entspricht der eben beschriebenen utopischen Schulreform. Gott stellt dem, der zu Jesus kommt, bereits am ersten Tag das Zeugnis aus (oder fällt das Urteil): “Gerecht.” Das ist in seiner Welt die Entsprechung zu “Sehr gut”. Diese Note wird nie wieder zurückgenommen oder geändert werden. “Es gibt keine schlechte Zensur für die, die in Christus Jesus sind” (Römer 8,1). Kein Lernstress, keine Prüfungsangst, kein Durchfallen oder Sitzenbleiben.


Gottes Reich ist allem völlig entgegengesetzt, was du von dieser Welt kennst. Bei uns geschieht alles in dieser Reihenfolge: erst die Leistung, dann die positive Beurteilung. Bei Gott ist es entgegengesetzt: erst die positive Beurteilung, dann die Freiheit. Gott “spricht den Gottlosen gerecht” (Römer 4,5). Der “Gottlose” hat noch nichts Gutes getan, und ist doch schon völlig okay. Er hat noch nichts gelernt und doch schon sein Zeugnis in der Tasche. Die Gesamtnote über sein Leben steht bereits fest, wenn er mit Jesus an den Start geht.


Jetzt ist er frei. Er kann herausfinden, was er wirklich tun möchte. Jetzt kann sein Herz sich zeigen.


Fortsetzung folgt.