Samstag, 30. April 2011

Unsere Stellung in Christus



Hervorragende Predigt aus einer freien evangelischen Gemeinde.


Hier ein kleiner Ausschnitt aus der Predigt.


Paulus wußte, daß er vor seiner Begegnung mit Jesus eine andere Identität hatte als danach.


In Epheser 2,1-3 wird die Natur beschrieben, die wir alle hatten, bevor wir Jesus begegneten:
1 Auch ihr habt an diesem Leben teil. In der Vergangenheit wart ihr tot; denn ihr wart Gott ungehorsam und habt gesündigt. 2 Ihr habt nach der Art dieser Welt gelebt und euch jener Geistesmacht unterworfen, die ihr Reich zwischen Himmel und Erde hat und von dort her ihre Herrschaft über diese Welt ausübt. Sie wirkt noch jetzt als Geist der Verführung in den Menschen, die sich Gott nicht unterstellen.
3 So wie sie haben wir alle früher gelebt. Wir haben uns von unseren selbstsüchtigen Wünschen leiten lassen und getan, was unsere Triebe und Sinne verlangten. Darum waren wir wie alle anderen Menschen nach unserer ganzen Wesensart dem Strafgericht Gottes verfallen.“
Wir waren also "Kinder des Zorns von Natur", tot in unserer Sünde, Untertanen von Satans Macht, und lebten nur zur Erfüllung unserer eigenen Wünsche und Triebe. Das ist der Zustand aller Nichtchristen bis heute.


In 2. Petr. 1,3+4 beschreibt der Begriff unsere Natur, nachdem wir Christus in unser Leben aufgenommen haben: Ja, so ist es: Gott in seiner Macht hat uns alles geschenkt, was wir zu einem Leben in wahrer Frömmigkeit brauchen. Er hat es dadurch getan, dass er uns Jesus Christus erkennen ließ, ihn, der uns in seiner Herrlichkeit und Kraft berufen hat.
4 Durch ihn haben wir wertvolle, unüberbietbare Zusagen erhalten: Wir sollen der Vernichtung entrinnen, der diese Welt durch ihre Leidenschaften verfallen ist, und an der göttlichen Unsterblichkeit teilhaben."


Bei der Neugeburt oder Wiedergeburt (wobei Neugeburt besser das ausdrückt, was da passiert!) wurde nicht einfach eine neue Natur zu dem alten Ich dazugefügt; du wurdest eine neue Person! (Ungläubiges Köpfeschütteln?)


Errettung ist Verwandlung, nicht Hinzufügung. Errettung bedeutet nicht einfach, dass Gott deine Sünden vergibt und dir bei deinem Tod einen Paß für den Himmel ausstellt. Errettung bedeutet Erneuerung. Gott verwandelte dich aus Finsternis zum Licht, vom Sünder zum Heiligen. Etwas ist ganz neu an dir, das vorher nicht da war.

Freitag, 29. April 2011

Gerecht sein

Hier etwas aus einem katholischen Andachtsbuch.
Zuerst einmal möchte ich sagen daß ich sehr wenige Katholiken kenne, die über Ihre Stellung in Christus bescheid wissen.
Ich bin sehr dankbar für die Väter des Glaubens seit der Reformation.
Ich möchte noch einmal betonen, daß ich von ganzem Herzen evangelisch gesinnt bin.
Aber ich glaube, daß es katholische Christen gibt, die Jesus lieben, und von Ihnen lerne ich immer wieder viel gutes.

Hier etwas von Franz von Sales

    Gerecht und vernünftig sein.

    Wir sind Menschen nur durch die Vernunft, und doch gibt es selten wirklich vernünftige Menschen,1 weil die Eigenliebe gewöhnlich unsere Vernunft trübt und uns in tausenderlei kleine aber gefährliche Ungerechtigkeiten und Schlechtigkeiten hineintreibt, die wie die kleinen Füchse des Hohen Liedes den Weinberg verwüsten (vgl. Hld 2,15). Weil sie so klein sind, achtet man ihrer nicht, wegen ihrer großen Zahl aber richten sie viel Schaden an.

    Ist das etwa nicht schlecht und unvernünftig, was ich dir nun sagen werde? Den Nächsten klagen wir wegen des kleinsten Vergehens an, uns selbst aber entschuldigen wir auch bei schweren Verfehlungen; wir wollen recht teuer verkaufen und billig einkaufen; für die anderen soll die strenge Gerechtigkeit gelten, für uns aber Barmherzigkeit und Nachsicht; unsere Worte soll man stets gut aufnehmen, wir dagegen sind empfindlich gegen das kleinste Wort der anderen und regen uns darüber auf.

    Wir möchten, daß andere uns ihr Eigentum gegen Bezahlung überlassen. Haben sie nicht mehr Recht, ihr Eigentum zu behalten und wir unser Geld? Wir sind ihnen gram, daß sie sich nicht unseren Wünschen fügen; haben sie nicht mehr Recht, über uns ungehalten zu sein, daß wir sie belästigen?

    Neigen wir sehr zu einer Übung, dann achten wir alles andere für gering und kritisieren alles, was nicht nach unserem Geschmack ist. Können wir einen unserer Untergebenen nicht leiden oder haben wir irgendetwas gegen ihn, dann kann er uns nichts recht machen und wir finden alles schlecht, was er tut; wir finden kein Ende, ihn zu tadeln, und nörgeln immer an ihm herum. Haben wir aber an einem sinnliches Gefallen, dann mag er tun was immer, wir wissen es stets zu entschuldigen. Es gibt Eltern, die durchaus tugendhafte Kinder nur deshalb nicht ausstehen können, weil sie einen körperlichen Fehler haben; dagegen sind manchmal ungezogene Kinder die Lieblinge der Eltern nur wegen ihrer körperlichen Reize.

    Wir ziehen immer die Reichen den Armen vor, obwohl sie weder besser noch tugendhafter sind; ja wir bevorzugen jene, die besser gekleidet sind. Wir fordern schroff unser Recht, erwarten aber, daß die anderen höflich vorgehen, wenn sie zu ihrem Recht kommen wollen. Wir sind kleinlich auf unseren Rang bedacht, wollen aber, daß die anderen demütig und herablassend seien. Wir klagen gleich über den Nächsten, wollen aber nicht, daß man sich über uns beklage. Was wir für andere tun, scheint uns immer zu viel, was andere für uns tun, zählt in unseren Augen nicht. Mit einem Wort, wir gleichen den Wachteln von Paphlagonien, die zwei Herzen haben: wir haben ein mildes, nachsichtiges und höfliches Herz für uns, gegen die anderen aber ein hartes, strenges und unerbittliches.

    Wir haben zweierlei Gewicht: eines, um unsere eigenen Interessen möglichst vorteilhaft, und ein zweites, um jene des Nächsten möglichst unvorteilhaft zu bestimmen. ³Trügerische Lippen reden mit Herz und Herz'', sagt die Heilige Schrift (Ps 12,3); d. h. sie haben zwei Herzen. Zweierlei Gewicht haben, ein schweres beim Kaufen, ein leichtes beim Verkaufen, ist vor Gott ein Greuel (vgl. Dtn 25,13; Spr 20,10).

    Sei also gleichmäßig gerecht in all deinem Tun. Versetze dich immer in die Lage deines Mitmenschen und ihn an deine Stelle, dann wirst du richtig urteilen. Wenn du kaufst, stelle dir vor, du seist der Verkäufer, wenn du verkaufst, du seist der Käufer, dann wirst du immer gerecht kaufen und verkaufen. Ungerechtigkeiten dieser Art sind klein, sie verpflichten uns nicht zur Rückgabe, denn wir bestehen ja nur auf strenger Gerechtigkeit, soweit es für uns günstig ist. Wir sind aber doch verpflichtet, uns zu bessern, denn das sind große Fehler gegen die Vernunft und die Liebe. Schließlich täuscht man sich dabei selbst, denn man verliert nichts, wenn man hochherzig, freundlich und zuvorkommend ist.

    Prüfe darum oft dein Herz, ob es gegen den Nächsten so gesinnt ist, wie du es von ihm erwartest, wenn du an seiner Stelle wärest, dann handelst du gewiß vernünftig. Trajan wurde einmal von seinen Vertrauten getadelt, daß er als Kaiser nach ihrer Meinung mit jedermann zu vertraulich sei. ³Soll ich nicht als Kaiser gegen meine Untergebenen so sein'', antwortete er, ³wie ich ihn mir wünschte, wenn ich selbst Untergebener wäre?''

Mittwoch, 27. April 2011

Kirchengeschichte vor Luther

Was wissen wir evangelischen von der Kirche bevor Luther kam?
Ein sehr interresanter Vortrag aus dem Gebetshaus Augsburg.

Dienstag, 26. April 2011

Ein toller Vers

Hier etwas zum Nachsinnen und auf der Zunge zergehen zu lassen.

[Phil 4,4] Freuet euch im Herrn allezeit; und abermal sage ich: Freuet euch!
[Phil 4,5] Eure Sanftmut lasset alle Menschen erfahren! Der Herr ist nahe!
[Phil 4,6] Sorget um nichts; sondern in allem lasset durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden.
[Phil 4,7] Und der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und Sinne bewahren in Christus Jesus!
[Phil 4,8] Im übrigen, meine Brüder, was wahrhaftig, was ehrbar, was gerecht, was keusch, was liebenswert, was wohllautend, was irgend eine Tugend oder ein Lob ist, dem denket nach;

Samstag, 23. April 2011

Voll von Gott bleiben

Über das Thema diese Rundbriefes, gibt es eine Predigtreihe auf Deutsch mit ca. 7 Stunden.
Sehr empehlenswehrt

Hier der Rundbrief im pdf-Format



Rundbrief April 2008

Voll von Gott bleiben

Hast du in deiner Beziehung zu Gott schon einmal das Gefühl gehabt, dass ihr euch voneinander entfernt habt und dass die Liebe und die Freude, die du mit Ihm einmal erlebt hast, verblasst sind? Wenn das so ist, dann bist du nicht der Einzige. Die meisten Christen haben das Gefühl, dass die Erfahrungen, die sie mit Gott machen, mit der Zeit abflachen und dass sie eine neue Berührung brauchen. Aber sollte das so sein?

In der Bibel heißt es, dass Gott uns nicht versäumen noch verlassen wird (Hebr 13,5). Wenn das wahr ist, und es ist wahr, wer hat sich also dann von wem entfernt? Als wiedergeborene Gläubige sind wir alle in der Lage, jeden Tag unseres Lebens in der Fülle Gottes zu leben. Gott verströmt unablässig Seine Liebe, Seine Freude, seinen Frieden, Sein Offenbarungswissen und jeden anderen Segen. Aber wir können an einen Punkt kommen, wo wir nichts mehr empfangen und „uns so fühlen“, als habe Sich Gott ganz allmählich entfernt.

In Römer 1,21 heißt es:

„...weil sie Gott kannten, ihn aber weder als Gott verherrlichten noch ihm Dank darbrachten, sondern in ihren Überlegungen in Torheit verfielen und ihr unverständiges Herz verfinstert wurde.“

Diese Schriftstelle enthält vier verschiedene Elemente oder Schlüssel, die uns in die Fülle Gottes hineinführen und uns beständig in ihr operieren lassen können. Positiv ausgedrückt, sind es folgende Punkte: Verherrliche Gott, bringe Ihm Dank dar, erkenne die Kraft deiner Überlegungen und habe ein gutes Herz! Du hast die Macht, jeden dieser Bereiche in deinem Leben zu kontrollieren.

Verherrliche Gott

Das Wort „verherrlichen“ wird in vielen anderen Bibelstellen auch mit „erheben“ übersetzt. Deshalb können die Wörter „verherrlichen“ und „erheben“ miteinander ausgetauscht werden. „Erheben“ bedeutet „erhöhen“ oder „größer machen“.

Wusstest du schon, dass du Gott größer machen kannst?Formal betrachtet, ist Gott natürlich der, der Er ist, unabhängig davon, was du denkst; doch in deiner Wahrnehmung kann Er entweder groß oder klein sein. Du hast die Macht, Gott in deinem Leben entweder klein oder groß sein zu lassen.

Die meisten von uns sind Meister darin, unsere Probleme groß und Gott und Sein Wort klein zu machen. Ich erinnere mich noch gut an eine Frau, die glaubte, schwanger zu sein, aber dann feststellte, dass sie stattdessen Krebs hatte. Die Ärzte erklärten ihr, dass ihre Gebärmutter umgehend entfernt werden müsste, dass ihre Überlebenschancen nur fünfzig Prozent betrügen und sie ohne Operation nur noch zwei Wochen zu leben hätte.

Weinend kam sie zu mir und sagte: „Andrew, hast du gehört, was sie gesagt haben?“ Normalerweise antworte ich nicht immer so, wie ich es damals tat, aber ich glaube, dass Gott mich dazu inspirierte. Ich fing an zu lachen und meinte nur: „Krebs ist für Gott überhaupt kein Problem! Im Himmel werden die Lichter nicht gleich ausgehen, wenn der Herr Seine Macht gebraucht und dich heilt! Es ist nicht schwerer, von Krebs geheilt zu werden, als von einem Schnupfen!“

Ich begann, Gott zu erheben und zu verherrlichen. Ich machte den Herrn größer und den Krebs kleiner. Das Einzige, was den Krebs unüberwindbar machte, war der Wert, den die junge Frau den Aussagen der Ärzte noch beimaß. Sie hatten sie als dumm bezeichnet, weil sie eine Behandlung ablehnte, und Erklärungen unterschreiben lassen, mit denen die Frau, ,falls’ sie sterben sollte, die Ärzte von jeglicher Verantwortung entband. Doch sie hatte sich entschlossen, sich durchzusetzen und Gott zu glauben. Es ist nun schon bald zwanzig Jahre her, dass sie diese Operation ablehnte – und sie hat inzwischen mehrere Kinder bekommen.

Was ist für dich wertvoll? Was ist für dich groß? Du kannst den Herrn erheben und Ihn und Sein Wort größer machen als jedes Problem. Mach das dadurch, dass du Ihn verherrlichst, preist und Ihm dankst! Such dir in der Bibel eine Person, die mit einer ähnlichen Situation fertig wurde. Meditiere über das Wort und lass es realer für dich werden als das Problem. Du musst an einen Platz kommen, wo Gottes Wort wahr und Er größer ist als jede Situation.

„Dem Glaubenden ist alles möglich.“ (Markus 9,23)

Dankbarkeit

Paulus führt Undankbarkeit als eines der Kennzeichen für die Endzeit an und erwähnt sie im Zusammenhang mit Geldliebe, Hochmut, Lästerung und Unheiligkeit (2Tim 3,1-2). Kaum jemand würde bestreiten, dass wir in einer Gesellschaft undankbarer Menschen leben, und das, obwohl wir heute mehr Wohlstand und Chancen besitzen als jede andere Generation zuvor.

Der zweite Schlüssel, um voll von Gott zu bleiben, ist ein dankbares Herz. Gott zu verherrlichen, Ihn zu erheben und Ihm zu danken, hängen alle miteinander zusammen, aber um Gott zu verherrlichen, muss man dankbar sein. Wenn du Ihm dankst, rufst du dir das, was Er gesagt und getan hat, ins Gedächtnis, und das macht Gott groß.

„Preise den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht alle seine Wohltaten!“ (Psalm 103,2)

Dankbar zu sein, bezieht sowohl Demut als auch unsere Erinnerung mit ein. Demut ist das Verständnis, dass du Dinge nicht „allein“ zustande gebracht hast. Wenn du dich demütig an die guten Dinge erinnerst, die Er für dich getan hat, wird das immer Dankbarkeit hervorbringen. Es ist also wichtig, zurückzublicken und deine Siege Revue passieren zu lassen und dich daran zu erinnern, durch wessen Macht sie zustand kamen.

„Zieht ein in seine Tore mit Dank, in seine Vorhöfe mit Lobgesang! Preist ihn, dankt seinem Namen! Denn gut ist der Herr. Seine Gnade ist ewig und seine Treue von Geschlecht zu Geschlecht.“ (Psalm 100,4-5)

Widerstehe jedes Mal, wenn du in Versuchung gerätst, dich über ein Problem zu beklagen und beschweren. Zieh stattdessen in Gottes Gegenwart ein und bring zehn Minuten damit zu, Ihm für Seine Güte zu danken. Wenn du das machst, wirst du feststellen, dass das natürliche Verlangen, sich zu beschweren, nachlässt und dein Problem schrumpft, wenn du es aus der richtigen Perspektive betrachtest.

Überlegungen

Unsere Überlegungen, d.h. gedanklichen Vorstellungen, sind viel wichtiger, als den meisten Menschen bewusst ist. Das Hebräische Wort, das im Alten Testament mit „Überlegung“ übersetzt wird, bedeutet wörtlich unter anderem auch „Empfängnis“. Über Überlegungen oder gedankliche Vorstellungen empfangen wir neue Ideen. Ohne sie werden wir geistlich und schöpferisch unfruchtbar.

Vor einigen Jahren machte ich eine Reise nach Israel. Ich erinnere mich noch an einen Aufenthalt im Terebinthental. Ich verließ den Bus und ging zu dem kleinen Fluss hinab. Dort hob ich fünf glatte Steine auf, ganz so wie David damals. Ich stellte mir dann vor, wie David wohl empfunden haben musste, als er Goliath gegenüberstand. Dadurch wurde die Geschichte für mich lebendig.

Das Wort Gottes wird lebendig, wenn man sich das, worüber es spricht, vorstellen kann. Lass das Wort Gottes deine Vorstellungen kontrollieren, indem du über Schriftstellen nachdenkst, und du wirst Dinge in der Bibel sehen, die du mit deinen körperlichen Augen nicht wahrnehmen kannst. Du wirst sie in deinem Innern sehen...in deinen Gedankenvorstellungen – deiner Fantasie.

Wenn die Bibel davon spricht, dass du geheilt bist, musst du über diese Wahrheit solange meditieren, bis du dich selbst geheilt siehst. Die meisten Menschen erlauben ihren Überlegungen, in „Torheit zu verfallen“ und mehr mit den Bildern übereinzustimmen, die Mediziner sich ausmalen, als mit dem Wort Gottes. Ärzte erzählen ihnen, was geschehen wird, und sie stellen es sich dann als die Wahrheit vor.

Wenn wir es versäumen, Gott dankbar zu sein und Ihn zu verherrlichen, dann verfallen wir in unseren Überlegungen automatisch in Torheit, d.h. unsere gedanklichen Vorstellungen werden nichtig. Das bedeutet nicht, dass unsere Vorstellungen, nicht mehr arbeiten, sondern dass sie anfangen, gegen uns zu arbeiten. Ein Mensch mit törichten Überlegungen oder nichtigen Vorstellungen ist ein Pessimist, jemand, der sich Versagen statt Erfolg vorstellt. Wir müssen unsere Vorstellungskraft dazu benutzen, mit Gottes Wort übereinzustimmen und uns so zu sehen, wie Gott uns sieht: glücklich, gesund und wohlhabend.

Ein gutes Herz

Die Bibel macht sehr deutlich, dass deine Herzenshaltung wesentlich wichtiger ist als dein Handeln.

Jesus drückte es in Mt 23,25-26 folgendermaßen aus:

„Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! Denn ihr reinigt das Äußere des Bechers und der Schüssel, inwendig aber sind sie voller Raub und Unenthaltsamkeit! Blinder Pharisäer! Reinige zuerst das Inwendige des Bechers, damit auch sein Auswendiges rein werde.“

Der Herr ist mehr um dein Herz besorgt als um dein Handeln.

Matthäus 12,35, Markus 7,21-23 und Sprüche 23,7 machen es sogar noch deutlicher:

„Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz Gutes hervor, und der böse Mensch bringt aus dem bösen Schatz Böses hervor. (Mt 12,35)

„Denn von innen aus dem Herzen der Menschen kommen die bösen Gedanken hervor: Unzucht, Dieberei, Mord, Ehebruch, Habsucht, Bosheit, Arglist, Ausschweifung, Neid, Lästerung, Hochmut, Torheit; all diese bösen Dinge kommen von innen heraus und verunreinigen den Menschen.“ (Mk 7,21-23)

„Denn wie einer[, der] in seiner Seele berechnet, so ist er.“ (Spr 23,7; Fußnote „Elberfelder Bibel“; Klammern vom Übersetzer)

Dein Herz kontrolliert das, was du sagst, genauso wie das, was du tust. Jedes der oben erwähnten Phänomene ist ein Produkt unseres Herzens. Doch ihr Gegenteil kann genauso gut wahr sein. Liebe, Freude, Friede, Langmut und alles, was die Frucht des Geistes sonst noch ausmacht, sind ebenfalls Produkte dessen, was dein Herz glaubt. Der Grund, warum dein Herz negativ reagiert, liegt darin, dass du ihm gestattest, durch äußerliche oder materielle Dinge beeinflusst zu werden, statt durch das Wort Gottes.

Dann ist unser Verstand verfinstert, und wir werden für Gott unsensibel. Tatsächlich veranlassen wir selber unsere Herz dazu, sich zu verhärten. Das Wort „verhärten“ bedeutet laut Wörterbuch: „kalt, unsensibel, gefühllos und unnachgiebig werden“. Wenn sich unser Herz Gott gegenüber verhärtet oder unsensibel wird, dann wird es automatisch für unsere körperlichen Sinne sensibel, von ihnen beherrscht und kontrolliert.

Was tun die meisten Menschen, wenn sie begreifen, dass ihr Handeln, das ja von ihrem Herzen kontrolliert wird, für sie und andere Probleme verursacht? Sie greifen zur Verhaltensmodifikation und versuchen lediglich, ihre Handlungen und nicht ihr Herz zu verändern, und das funktioniert auf lange Sicht nie. Wenn du willst, dass sich dein Verhalten ändert, dann musst du dein Herz verändern. Stell deshalb sicher, dass das Wort der vorherrschende Einfluss für dich ist.

Wenn du diese vier Schlüssel in deinem Leben in die Praxis umsetzt, dann wirst du nie mehr derselbe sein. Es wird deine Denkweise in Bezug auf jeden und alles in deiner Umgebung verändern. Es wird dir eine „Gottes–Perspektive“ verleihen.

Was ich hier geschrieben habe, ist lediglich ein Auszug aus einer Lehrserie zu diesem Thema. Gerade ist mein neues Buch mit dem TitelDiscover the Keys to Staying Full of God erschienen. Dazu ergänzend habe ich ein begleitendes Studienbuch herausgegeben, das ein großartiges Hilfsmittel sowohl für ein individuelles als auch für ein Gruppenstudium darstellt. In den beiden Büchern vertiefe ich dieses Thema. Die Lehre ist ebenfalls auf Audiokassette, CD oder DVD erhältlich. Du kannst sie auf unserer Webseite www.awme.net, über unser Beratungstelefon unter der Nummer: +44(0)1922 473300 oder schriftlich unter nachstehender Adresse bestellen:Andrew Wommack Ministries Europe, P.O. Box 4392, Walsall, WS1 9AR, England

P.S. Ich lese beinahe täglich im „Guest Book“ auf unserer Webseite. Menschen aus aller Welt hinterlassen dort ihre Zeugnisse und Kommentare darüber, wie die Botschaft von Gottes bedingungsloser Liebe und Gnade ihr Leben verändert hat. Falls du diese persönlichen Berichte dort noch nie gelesen hast, nimm dir einmal die Zeit dazu. Diese veränderten Menschenleben sind das direkte Ergebnis deiner treuen Gaben. Im Namen dieser Menschen wollen Jamie und ich dir hier ausdrücklich danken!


Wir lieben euch,

Andrew und Jamie

Freitag, 22. April 2011

Ich bin erlöst

Hier ein Rundbrief von Andrew Wommack

Ich werde gleich zu Beginn dieses Briefes eine Bombe zünden: Sünde ist für Gott kein Thema mehr; wir sind erlöst!
Diese Feststellung wird bei dir entweder Jubel, einen Schock oder Verwirrung auslösen. Meine Aussage ist äußerst radikal, aber eins weiß ich sicher – ich kann sie mit dem Wort Gottes belegen.
Die meisten Menschen hören die Botschaft, dass Sünde unsere Beziehung zu Gott und unsere Gemeinschaft mit Ihm kaputt macht. Die strengste Variante besagter Lehre stellt fest, dass man jedes Mal, wenn man sündigt, seine Errettung verliert („abfällt“), und zwar so lange, bis man die Sünde bekannt hat. Andere wiederum glauben, dass unsere ewige Errettung, wenn wir sündigen, nach wie vor noch sicher ist, wir jedoch die Gemeinschaft mit Ihm einbüßen, und bei Ihm weder Erhörung für unsere Gebete finden, noch von Ihm gebraucht werden können.
Da wir alle sündigen, ist das wirklich keine gute Nachricht (Röm 3,23 und 1Jo 1,8).

Mittwoch, 20. April 2011

Was der Teufel von Jesus lernte

[Mt 4,5] Darauf nimmt der Teufel ihn mit in die heilige Stadt und stellte ihn auf die Zinne des Tempels
[Mt 4,6] und spricht zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so wirf dich hinab! Denn es steht geschrieben: «Er wird seinen Engeln über dir befehlen, und sie werden dich auf den Händen tragen, damit du nicht etwa deinen Fuß an einen Stein stößt.»
[Mt 4,7] Jesus sprach zu ihm: Wiederum steht geschrieben: «Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen.»

Man kann jede Verheißung abteiben mit dem Satz: wiederum steht geschrieben.

Was meine ich mit abtreiben?
Es gibt Lügenworte und Worte der Wahrheit.


[Jes 59,13] Brechen mit dem HERRN und verleugnen und zurückweichen von unserem Gott, reden von Unterdrückung und Abfall, mit Lügenworten schwanger werden und aus dem Herzen sprechen.

Wir können mit Lügenworte schwanger werden oder mit Worten der Wahrheit.

Immer wenn Gott der Vater eine Verheißung in unser Herz pflanzt kommt ein Bibelfachmann mit dem Wort:
Wiederum steht geschrieben.

Wie kann man denn erkennen, ob wir dem Teufel wiederstehen mit dem Wort: Wiederum steht geschrieben. oder ob der Teufel dabei ist eine Verheißung in unserem Herzen zu töten und abzutreiben?

Ich will da keine schnelle Antwort geben.

Wir müßen den Vater kennen.

[Jes 50,4] Der Herr, HERR, hat mir die Zunge eines Jüngers gegeben, damit ich erkenne, den Müden durch ein Wort aufzurichten. Er weckt Morgen für Morgen weckt er mir das Ohr, damit ich höre, wie Jünger .

Fortsetzung kommt



Dienstag, 19. April 2011

Über die Sakramente

Hier ein Lehrtraktat von der Heilsarmee über die Sakramente.

Stellungnahme der Heilsarmee zu den Sakramenten

- Auszug aus dem Lehrenbuch der Heilsarmee -

Die elf Glaubensartikel enthalten keinen Hinweis auf das Praktizieren der Taufe oder auf die Feier des Heiligen Abendmahls. Das Lehrenbuch befaßt sich jedoch eingehend mit der geistlichen Wirklichkeit, die jeweils hinter diesen symbolischen Handlungen steht. Es zeigt auch den einzig sicheren Weg, auf welchem diese Wirklichkeit persönlich erfahren werden kann.

1. Die Bedeutung der Sakramente

Wassertaufe und Feier des Abendmahls werden als Sakramente bezeichnet. Dieser Begriff wird gewöhnlich als "ein äußeres und sichtbares Zeichen der inneren und geistlichen Gnadengabe" definiert. Somit werden die Sakramente als äußerliche Handlungen verstanden, die der materiellen und sichtbaren Welt angehören, aber von einer inneren Erfahrung der geistlichen Wirklichkeit begleitet werden.

Das griechische Wort für "Taufe" bedeutet "In Wasser tauchen". Als religiöser Ritus stellt die Taufe den Gedanken des Abwaschens von Verunreinigung dar. Sie gewinnt jedoch eine tiefere und auffallendere Bedeutung, weil sie das Sterben des alten und das Auferstehen des neuen Menschen versinnbildlicht. In diesem tieferen Sinn wird das Wort in der Bibel gebraucht, um irgendeine große Umwandlung zu bezeichnen. Der Durchgang durch das Rote Meer wird eine Taufe genannt (1.Korinther 10,2), weil die Israeliten dadurch von aller Bedrohung ägyptischer Knechtschaft befreit wurden, um das Leben als ein freies Volk zu beginnen.

Jesus sprach von seiner Kreuzigung und von seinem Weg durch den Tod zu einem erlösten, verherrlichten Leben als von einer Taufe (Lukas 12,50). Er bezeichnete jede Erfahrung, bei welcher die Jünger seinen Opfergang teilten, als eine Taufe und als ein Trinken seines Kelches (Markus 10,38-39).

Das Neue Testament gibt häufig Hinweise auf die Taufe mit dem Heiligen Geist (z.B. Markus 1,8; Johannes 1,33; Apostelgeschichte 1,4-5; 11,15-16).
Der mit Christus als seinem Heiland vereinigte Gläubige erfährt zugleich durch den Geist jene Erneuerung, die mit dieser Vereinigung einhergeht (wie in Römer 6,3-4; Kolosser 2,11-12; 2.Korinther 5,17; Galater 2,20). Er bekommt das Anrecht auf die Umwandlung, die diese Vereinigung einst vollenden wird (Epheser 1,13-14; Phil. 3,21; 1.Johannes 3,2). Paulus, der von
einer Taufe sprach (Epheser 4,5), lehrte auch: "Wer aber Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein" (Römer 8,9).

Die Bedeutung, die dem gemeinsam empfangenen Brot und Wein gegeben wird, ist in Matth. 26,26-28; Markus 14,22-24 und 1.Korinther 11,24-25 dargelegt. Jesus reichte seinen Jüngern Brot und Wein und veranschaulichte damit seine Lehre: Sein Tod werde ihnen zunächst als ein unfaßbarer Verlust erscheinen. Nur so würde er jedoch mit seiner Kraft, die das ganze Leben verändert, zu ihnen kommen und in ihnen wohnen können.

Wie die folgenden Schriftstellen zeigen, beschränkte sich die Lehre Jesu weder auf den gegebenen Anlaß noch auf die Form symbolhafter Unterweisung: Johannes 6,35.51-57; 7,37-39; 12,23-24; 15,1-6; 20,22. Das Johannesevangelium, das Jesus als den Ursprung des ewigen Lebens darstellt (20,30-31), bringt Worte Jesu über seinen Leib und sein Blut jedoch nicht mehr in Verbindung mit Brot und Wein beim Abendmahl.

Brot und Wein wollen vor allem den gekreuzigten Heiland als die Quelle ewigen Lebens verkünden, während die Taufe vornehmlich auf die Umwandlung hinweist, die das Heil bewirkt.

Durch beide feierliche Handlungen soll auch zum Ausdruck kommen, daß das Heil durch Christus die Menschen in die Gemeinschaft der christlichen Kirche bringt.

2. Die Aufgabe der Sakramente

a) Angesichts dieser gottesdienstlichen Handlungen drängen sich drei Fragen auf:

1. Wodurch wird die Erfahrung des Heils erlangt?

2. Wodurch wird sie aufrechterhalten?

3. Welcher Art ist die Veränderung, die sie bewirkt?

Im Lehrenbuch werden diese Fragen auf folgende Art beantwortet:

1. Das Heil wird ermöglicht, weil der Herr Jesus Christus gekommen ist und das Erlösungsopfer vollbracht hat (Artikel 4 und 6). Der suchende Mensch nimmt dieses in Buße und Glauben an (Artikel 7), und der Heilige Geist bewirkt die Erneuerung (Artikel 7).

2. Die Erfahrung des Heils wird durch beständigen Glaubensgehorsam gegenüber Christus aufrechterhalten (Artikel 9).

3. Das Heil bewirkt eine grundlegende Änderung durch Versöhnung, Wiedergeburt und Heiligung (Artikel 7,8,10).

b) Äußere Zeichen wie Taufe und Abendmahl haben nur einen Sinn, wenn sie mit dem Empfang der inneren, geistlichen Gnade in Verbindung stehen. Ihre Aufgabe ist es, die Aufmerksamkeit auf die Heilswahrheit zu lenken, die sie versinnbildlichen, und die Gläubigen dahin zu bringen, sich in bußfertigem Glauben Christus als Herrn und Heiland zu übergeben.

c) Manche Christen haben den Sakramenten eine weit höhere Bedeutung beigemessen. Für sie sind sie das Mittel, durch welches das innere Gnadenwerk erst geschieht, so als ob eine bestimmte Form des Brotessens und Weintrinkens oder der Wassertaufe in sich selbst eine Wirkungskraft hätte.

Dies ist offensichtlich ein Irrtum, denn es gibt zahlreiche Beispiele dafür, daß Menschen trotz ihrer Teilnahme an beiden Sakramenten die Gnade, die diese eigentlich versinnbildlichen, nicht wirklich empfangen haben.

Dies ist nicht nur bei unbekümmerten, unaufrichtigen oder ungeistlichen Christen der Fall, sondern auch bei solchen, die ernsthaft Gott suchen. Martin Luther und John Wesley haben jahrelang ohne wahre Heilserkenntnis eifrig nach Gott gesucht und für ihn gewirkt. Als getaufte Glieder der Kirche nahmen sie während dieser Zeit an den Sakramenten teil und verwalteten diese auch selbst als ordinierte Geistliche.

Beide empfingen durch das Wort des Evangeliums Licht. Sie erlebten die Versöhnung und die innere Taufe - die erneuernde Kraft des Heiligen Geistes -, als sie die Botschaft, der Gerechte werde durch den Glauben leben, und Gott den segnen, der ihm vertraut, in ihren Herzen erfaßten.

Das Evangelium erwies sich als Gnadenmittel zu ihrem Heil, und zwar so, daß Herz und Sinn erleuchtet wurden, um die Antwort des Glaubens zu geben. So wurde das Evangelium Wegweisung und treibende Kraft, und Gottes Handeln durch den Sohn und den Heiligen Geist ermöglichte und vermittelte das Heil. Beides ist unerläßlich, wenn ein Mensch das Heil erlangen soll.

d) Das Neue Testament hält rituelle Handlungen nur dann für erfüllt, wenn auch ihr geistlicher Sinn erfaßt und verwirklicht wird. Der Beachtung äußerer Formen an sich kommt keine Bedeutung zu (Römer 2,28-29; Phil. 3,3). In der Kirchengeschichte hat es tiefgründige und anhaltende Debatten darüber gegeben, wie Brot und Wein zum Gedenken an das letzte Abendmahl des Herrn ausgeteilt werden sollen. Auch über die Wirkungskraft des Rituals wurde diskutiert. Viele Christen sind der Meinung, nur die übernatürliche Salbung eines ordinierten Geistlichen bevollmächtige ihn, anderen den Geist Gottes zu vermitteln, und nur durch ihn könne diese Gnade weitergegeben werden. Andere widersprechen dieser Auffassung entschieden.

Es soll nicht unerwähnt bleiben, daß damals keiner von denen, die das Brot und den Wein empfingen, die Jesus selbst gesegnet und ausgeteilt hatte, entscheidende innere Veränderung erlebte. Sie versagten im Wachen und im Beten in Gethsemane und flohen beim Verrat. Von dieser Zeit an bis zur Auferstehung Jesu waren sie ohne Glauben und ohne Hoffnung, und selbst Petrus, der gerade das letzte Zusammensein mit Jesus erlebt hatte, verleugnete seinen Herrn bald danach und verfluchte sich selbst.

Die symbolische Handlung Jesu war Unterweisung und hatte prophetische Bedeutung. Die Apostel haben seinen Geist nicht damals und nicht dort empfangen.

Das klärende Wort ist in Johannes 7,39 zu finden. Hier verkündet Jesus eine ähnliche Lehre vor einem größeren Zuhörerkreis (Verse 37-38):

"Das sagte er aber von dem Geist, welchen empfangen sollten, die an ihn glaubten, denn der Geist war noch nicht da, denn Jesus war noch nicht verherrlicht."

Am Pfingsttag erfüllte der zur Herrlichkeit erhöhte Herr die Verheißung, die er gegeben hatte (Apg. 2,33). Der Auferstandene kam mit dem Reichtum seines Lebens über sie, so daß Johannes später sagen konnte:

"... von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade" (Joh. 1,16).

Diese Ausgießung des Heiligen Geistes ließ im Leben der Elf und derer, die bei ihnen waren, all das Wirklichkeit werden, was durch Brot und Wein und die Wassertaufe versinnbildlicht worden war. Sie erfüllte alte von Judenchristen praktizierten gottesdienstlichen Formen mit neuem Sinn - den priesterlichen Dienst des Tempels und des Altars, die heiligen Feste und alle religiösen Riten des jüdischen Lebens (siehe den Brief an die Hebräer). Diese Jünger hielten sich demnach (nicht Heidenchristen, siehe Apostelgeschichte 15 und den Brief an die Galater) auch weiterhin an all diese jüdischen Kulthandlungen bis zum Ende ihres Lebens oder bis zur Zerstörung Jerusalems. Sie taten dies im Lichte des von Christus Gehörten. Die neue Deutung des Alten war nur Ausdruck und Folge des großen Geschehens, daß sich Gott selbst gegeben hat. Sie entsprach dieser Gabe (Epheser 3,19-20). Nicht durch Wasser, sondern durch Blut geschah Reinigung (1.Johannes 1,7; 1.Petrus 3,21). Es gibt einen Hohenpriester, durch den diese Gabe erlangt werden kann (Hebr. 7,24-25), und wenn sie nicht von ihm empfangen wird, wird sie Oberhaupt nicht empfangen.

3. Die Sakramente im Neuen Testament

a) Der Ritus der Taufe wurde von Jesus weder eingeführt noch vollzogen (Johannes 4,2). Gewisse Formen der Taufe mit Wasser, Feuer oder Blut wurden in heidnischen Religionen angewandt.

Bei Johannes dem Täufer hatte die Taufe eine andere Bedeutung als später in der christlichen Kirche. Daher wurde die Taufe des Johannes nicht als gleichwertig mit der christlichen Taufe betrachtet. Die Gläubigen mußten sich daher auch der christlichen Taufe unterziehen (Apg. 19,1-6; 18,24-26).

Wichtig war nicht die Art, in welcher der Ritus vollzogen wurde, sondern lediglich die Bedeutung, die er für die hatte, die ihn empfingen oder ausübten.

Die Taufe des Johannes war eine Taufe zur Buße in Erwartung und Vorbereitung auf den, der kommen sollte, um die Kraft des Reiches Gottes zu offenbaren und andere an ihr teilhaben zu lassen. Auch Johannes genügte das äußere Symbol nicht. Von allen, die zu seiner Taufe kamen, verlange er einen Beweis für die Aufrichtigkeit ihres Bekenntnisses durch "Taufe" ihres Wandels (Lukas 3,10-15) sowie dadurch, daß sie dem nachfolgen würden, der kommen sollte (Lukas 3,16; Johannes 1,29-30; 3,30).

Schon in den Anfängen der Kirche gehörte die Taufe zum Aufnahmezeremoniell in die Gemeinde. Für den Täufling war sie ein Akt des öffentliches Bekenntnisses zu Christus als dem Herrn und Heiland und zugleich eine Verpflichtung, die Bedingungen der Nachfolge Christi zu erfüllen. Dies ist einer der Gründe, warum das lateinische Wort "sacramentum" in den christlichen Wortschatz aufgenommen wurde. Dieses Wort bedeutete im außerreligiösen Sinn "das, wodurch ein Mensch verpflichtet ist oder sich selbst verpflichtet". Es war auch das Wort für den Treueeid, den Soldaten ablegten, oder für das Unterpfand der Anerkennung eines Gerichtsurteils.

Die Kirche sah im Akt der Taufe ein Zeichen der Aufnahme in die christliche Gemeinde. Niemand dachte, daß der Gläubige getauft wurde, um das Heil zu empfangen. Er wurde getauft, weil er bereits zum Glauben gekommen war (Apg. 8,36-37; 10,46-47).

In der Urgemeinde war das Zeugnis der Annahme durch Gott und der inneren Erneuerung manchmal mit einer Handauflegung verbunden (Apg. 8,17; 19,6). Aber auf die Apostel und auf die ersten Heidenchristen kam der Heilige Geist, ohne daß sie sich äußerlichen Handlungen unterzogen hatten (Apg. 2,1-4; 10,44).

Beim Empfang der Heilsgewißheit erfüllten alle die gleiche göttliche Forderung: Sie wandten sich in Buße und Glauben Gott zu. Dabei kam es nicht darauf an, ob sie sich rituellen Handlungen unterzogen hatten oder nicht. Wie Petrus erklärte, ist es die rechte Einstellung des Herzens, die vor Gott ausschlaggebend ist (Apg. 15,8-9). Dieser Annahme durch Gott wird das Urteil gegenübergestellt, das über Simon von Samaria gefällt wurde. Dieser war zwar äußerlich getauft, aber sein Herz war nicht rechtschaffen vor Gott (Apg. 8,9-24).

Die hervorragende Bedeutung der Taufe, von der in Apostelgeschichte 2,38-41 gesprochen wird, lag nicht darin, daß die Dreitausend getauft wurden - ein Geschehen, über das die Betrachter unterschiedliche Meinungen haben konnten. Sie lag vielmehr darin, daß die Taufe "im Namen Jesu Christi" vollzogen und angenommen wurde, desjenigen, den die nationalen Führer in den Bann getan und als verfluchten Gotteslästerer zum Tode verurteilt hatten. Die Dreitausend taten den dramatischen Schritt, Jesus öffentlich als Herrn und Messias anzuerkennen und setzten sich damit der Gefahr jeglicher Strafe aus, die diese Entscheidung zur Folge haben konnte (s. Apg. 4,1.2.18; 5,27.28.40 in ihrem Zusammenhang). Um dieses Zeugnisses und der Behauptung willen, daß Jesus jüdische Kulthandlungen außer Kraft gesetzt hätte, ist Stephanus als Gotteslästerer gesteinigt worden (Apg. 6,12-14; 7,54-58).

Der Brauch der Taufe durch Untertauchen setzte sich in der weltweiten Kirche nicht allgemein durch, vor allem aus praktischen Gründen. Es gibt klimatische Verhältnisse und bestimmte Situationen, die diesen Brauch unmöglich machen. Deshalb wird in vielen Teilen der weltweiten Kirche das Untertauchen durch Besprengen ersetzt, welches eigentlich nur noch ein Symbol für das ursprüngliche Symbol ist.

Eine unerläßliche Bedingung des Heils muß allgemein erfüllbar sein. Wenn ein öffentliches Untertauchen in Wasser zum Heil notwendig wäre, würden viele, die sich in Verhältnissen befinden, wo sie es nicht erfüllen könnten, von der Gnade ausgeschlossen sein. Demgegenüber kann die notwendige Bedingung von Buße und Glauben zu jeder Zeit, von jedem, an jedem Platz erfüllt werden.

b) Ein Hauptmerkmal des Urchristentums war der Brauch, zu einem gemeinsamen Mahl zusammenzukommen. Dies hatte eine dreifache Bedeutung. Die Gläubigen versammelten sich im Namen Jesu, beteten ihn an und dankten ihm. Auf diese Weise erneuerten sie die Verbindung mit ihrem Herrn und bezeugten, daß er jeden Bereich ihres Lebens beherrschen sollte. So bekundeten sie zugleich die Tatsache, daß sie durch ihre Verbindung mit ihm auch in Verbindung miteinander gebracht worden waren. Durch dieses Band der Gemeinschaft von Christen wurden alle Unterschiede der Rasse und der gesellschaftlichen Stellung überwunden, die sie sonst weiterhin voneinander getrennt hätten (Gal. 3,27.28; Eph. 2,19; Kol. 3,10.11). Das gemeinsame Mahl wies sie zugleich auf das himmlische Fest beim endgültigen Sieg des Reiches Gottes hin.

Dieser Brauch gewann noch an Bedeutung und Wert, als Heiden in die Kirche aufgenommen wurden. Nirgendwo sonst in der Welt fand man Juden und Heiden, Herren und Sklaven, Männer und Frauen unter solchen Bedingungen von Gleichheit und Gemeinschaft (Apg. 10,28; 11,2.3).

Sie versammelten sich in Jesu Namen, um ihm die Ehre zu geben. Ebenso wichtig war für sie, sichtbar werden zu lassen, daß auch ihr Verhältnis zueinander maßgeblich von Jesus selbst bestimmt wurde. Von größerer Bedeutung als das Mahl selbst war die Gemeinschaft, die es zum Ausdruck brachte. Daher auch die scharfe Zurechtweisung, die in Antiochien persönlich und die der Gemeinde in Korinth schriftlich erteilt wurde, als bei ihnen der Sinn des gemeinsamen Mahles verlorengegangen war (Gal. 2,11-14; 1. Kor. 11, 17-29). Diese Schriftstellen zeigen, daß man zwar einen traditionellen Brauch formell beibehalten, zugleich aber seinen ursprünglichen Sinn preisgeben kann.

Jede Mahlzeit kommt für die einem Sakrament gleich, die im Gedenken an Jesu an ihr teilnehmen, der sowohl für ihre materiellen, als auch für ihre geistlichen Bedürfnisse sorgt. Das ist für jene besonders bedeutungsvoll, welche die Härten des Hungers und des Lebens im Gefangenenlager durchzustehen hatten.

Es ist sicher, daß die Erfüllung wesentlicher christlicher Verpflichtungen mehr erfordert als nur die Anerkennung eines Symbols. Solche wesentlichen Forderungen wie Umgang mit Gott im Gebet, das ständige Empfangen seiner Gnade, das öffentliche Bekennen Christi, die Verkündigung des Evangeliums und die Notwendigkeit, die Einheit und Gemeinschaft seiner Jünger zu verwirklichen, können nicht nur symbolisch und auch nicht nur durch Handlungen, die auf den sakralen Raum beschränkt sind, erfüllt werden.

4. Das Sakrament als ein Gnadenmittel

Wenn das Wort "Sakrament" gebraucht wird, um ein Mittel zu bezeichnen, durch welches Menschen zu Gott kommen und seine Gnade zu ihnen gelangt, kann auch alles, was an sich nicht böse ist, sakramental gebraucht werden. Alles, wodurch Gott zum Herzen des Menschen spricht und auf das der Mensch geistlich reagieren kann, hat dann für ihn gleichsam sakramentalen Charakter bekommen.

Der größte Vermittler der Gnade für die Menschen ist Jesus Christus selbst. Er ist der einzige Weg, durch den die Menschen zum Vater kommen, und der Weg, auf welchem die Gnade Gottes zu ihnen gelangt, der unerläßliche Weg.

Gott hat auch Menschen dazu gebraucht, daß sie für ihre Mitmenschen Wegweiser der Gnade wurden. Er hat durch die Propheten und Apostel gesprochen und ruft sein ganzes Volk dazu auf, für andere zum Segen zu werden. Jeder Salutist ist zu solchem sakramentalen Dienst verpflichtet, denn unsere Bewegung wurde mit diesem Ziel geschaffen. Der Ruf zur Heiligung ist somit auch ein Ruf zu sakramentalem Leben.

5. Die Sakramente im Verhältnis zur Kirche

Alles bisher Gesagte bezieht sich auf die dogmatische Grundlage, die die Einstellung des Salutisten allen äußerem Formen religiöser Anbetung gegenüber bestimmt. Weitere Gründe dafür, warum die Heilsarmee die Taufe und die Feier des Heiligen Abendmahls selbst nicht praktiziert, findet man in den englischen Broschüren: "The Sacraments - the Salvationist’s Viewpoint" und "The Salvationist and the Sacraments".

Der Verzicht auf die "Sakramente" soll nicht bedeuten, daß es sich hier um eine Regelung handelt, durch die sich die Heilsarmee von anderen Teilen der Kirche Jesu Christi trennen will. Er soll vielmehr gerade einen Beitrag zum Verständnis der Christen untereinander leisten. Um einen Ausgleich solcher Art bemühte man sich auch auf dem Apostelkonzil (Apg. 15).

Die Heilsarmee weist sich selbst und andere auf die Gefahr hin, einem äußeren Ritus so zu vertrauen, als habe er in sich selbst Kraft. Denn Gottes Gnade kann nicht durch eine äußerliche Handlung ohne innere Verbindung mit ihm selbst empfangen werden. Auch kann man sich christlicher Pflichten der Gemeinschaft und des Dienstes nicht durch die Ausübung einer an sich sinnvollen Form entledigen, wenn nicht zugleich das Leben im Alltag dahintersteht.

Die Heilsarmee wendet sich gleichermaßen gegen den verhängnisvollen Irrtum, mit dem Verzicht auf äußere Formen der Sakramente auch das vernachlässigen zu dürfen, was durch diese als geistliche Werte zum Ausdruck kommen soll.

Es wird voll und ganz anerkannt, daß die äußere Handlung durchaus mit einer inneren Beteiligung einhergehen kann und eine solche hervorzurufen vermag. Daher lehnt die Heilsarmee die Sakramente keineswegs ab, wenn sie diesem Ziel dienen.

Die Einhaltung dieser Formen ist sinnvoll, wenn durch sie der geistlichen Wirklichkeit, die sie darstellen, der rechte, das ganze Leben bestimmende Platz eingeräumt wird. Es muß jedoch darauf hingewiesen werden, daß diese geistliche Wirklichkeit auch ohne die Einhaltung sakramentaler Riten erfahren werden kann. Damit wird deutlich, was für den Empfang und die Auswirkung der Gnade allein ausschlaggebend ist (1.Korinther 7,19; Galater 5,6; 6,15.16).

Die Broschüre "Stellungnahme zu den Sakramenten" ist gegen eine Schutzgebühr bei der Handelsabteilung am Nationalen Hauptquartier in Köln zu beziehen:

Die Heilsarmee, Nationales Hauptquartier, Handelsabteilung,
Salierring 23-27, 50677 Köln (Tel. 02 21/2 08 19-0), oder per
eMail .


Montag, 4. April 2011

Nachsinnen Georg Müller

Seitenanfang Das Zeugnis Georg Müllers

Hier ist ein Zeugnis von Georg Müller aus seiner Autobiographie, das gut zur Gesamtaussage von Psalm 119 passt:

Während ich in Nailsworth weilte, gefiel es dem Herrn, ohne einen Menschen dazu zu verwenden - soweit ich weiß - mich eine Wahrheit zu lehren, von der ich immer noch profitiere, obwohl inzwischen mehr als 40 Jahre vergangen sind.
Der Punkt ist der: Ich sah deutlicher als je zuvor, dass es die erste große und vorrangige Beschäftigung, der ich mich täglich widmen soll, ist, meine Seele im Herrn froh sein zu lassen. Die erste Sache, um die es sich zu kümmern galt, war nicht, wie viel ich dem Herrn dienen könnte, wie ich den Herrn verherrlichen könnte; sondern wie ich meine Seele in einen frohen Zustand bringen und meinen inneren Menschen ernähren könnte. Denn ich könnte streben, den Unbekehrten die Wahrheit vorzuhalten, ich könnte streben, den Gläubigen zu dienen, ich könnte streben, den Bedrückten Erleichterung zu verschaffen, ich könnte auf andere Arten streben, mich zu verhalten, wie es einem Kind Gottes in dieser Welt angemessen ist - und dennoch, ohne im Herrn froh zu sein und ohne in meinem inneren Menschen Tag für Tag genährt und gestärkt zu werden, könnte all das nicht in einem richtigen Geist getan werden.
Vor dieser Zeit war es für mindestens 10 Jahre meine regelmäßige Gewohnheit, mich nach dem Anziehen in der Früh dem Gebet zu widmen. Jetzt sah ich, dass das Wichtigste, was ich tun musste, war, mich dem Lesen des Wortes Gottes und dem Nachsinnen darüber zu widmen, damit mein Herz auf diese Weise getröstet, ermutigt, gewarnt, ermahnt, unterwiesen und so durch das Nachsinnen in die Erfahrung der Gemeinschaft mit dem Herrn gebracht würde. Ich begann daher, früh morgens über das neue Testament nachzusinnen, vom Beginn weg.
Das Erste, was ich tat, nachdem ich in ein paar Worten den Segen des Herrn auf sein kostbares Wort erbeten hatte, war, anzufangen, über Gottes Wort nachzusinnen, indem ich jeden Vers erforschte, um Segen daraus zu bekommen; nicht um des öffentlichen Wortdienstes willen, nicht um über das zu predigen, worüber ich nachsann, sondern um Nahrung für meine eigene Seele zu bekommen. Das Ergebnis war fast ausnahmslos, dass meine Seele nach wenigen Minuten zum Bekennen geführt wurde, oder zur Danksagung, oder zur Fürbitte, oder zum Flehen; so dass, obwohl ich mich nicht dem Gebet gewidment hatte, sondern dem Nachsinnen, dennoch augenblicklich mehr oder weniger Gebet daraus wurde.
Wenn ich auf diese Weise eine Weile bekannt, gebetet, gefleht oder Dank gesagt habe, gehe ich weiter zum nächsten Wort oder Vers, indem ich alles, während ich weiter gehe, zum Gebet für mich oder andere mache, je nachdem, wie das Wort hinführt; aber dabei halte ich mir dauernd vor Augen, dass das Ziel meines Nachsinnens die Nahrung für meine eigene Seele ist. Das Ergebnis ist, dass immer ein Gutteil Bekenntnis, Danksagung, Flehen oder Fürbitte mit meinem Nachsinnen vermengt ist, und dass mein innerer Mensch ernährt und gestärkt wird, und dass ich bis zur Frühstückszeit - mit wenigen Ausnahmen - in einem friedvollen wenn nicht frohen Herzenszustand bin. Und so gefällt es dem Herrn auch, mir das mitzuteilen, was sich sehr bald darauf als Nahrung für andere Gläubige herausstellt, obwohl ich mich nicht zum Zweck des öffentlichen Wortdienstes dem Nachsinnen gewidment habe, sondern um meines eigenen inneren Menschen willen.
Der Unterschied zwischen meiner früheren Gewohnheit und meiner jetzigen ist dies. Früher, wenn ich aufstand, begann ich so bald wie möglich zu beten und verbrachte im Allgemeinen die ganze Zeit bis zum Frühstück mit Gebet, außer ich fühlte mich besonders ausgedörrt - in diesem Fall las ich das Wort Gottes, um Nahrung, Erfrischung, oder Belebung und Erneuerung des inneren Menschen zu finden, bevor ich mich dem Gebet widmete. Aber was war das Ergebnis? Ich verbrachte oft eine viertel, eine halbe oder gar eine Stunde auf meinen Knien, bevor mir bewusst wurde, dass ich Trost, Ermutigung, Demütigung der Seele usw. gewonnen habe; und oft begann ich erst wirklich zu beten, nachdem ich viel darunter gelitten habe, dass ich die ersten 10 Minuten, viertel, halbe oder gar ganze Stunde mit meinen Gedanken umhergeschweift bin.
Darunter leide ich jetzt fast nie mehr. Denn nachdem mein Herz von der Wahrheit genährt und in die Erfahrung der Gemeinschaft mit Gott gebracht wurde, rede ich mit meinem Vater und mit meinem Freund (obwohl ich schmutzig bin und dessen unwürdig!) über die Dinge, die er mir in seinem kostbaren Wort vorgesetzt hat.
Es erstaunt mich jetzt oft, dass ich dies nicht früher gesehen habe. In keinem Buch habe ich darüber gelesen. Kein öffentlicher Dienst hat mich jemals darauf hingewiesen. Kein persönlicher Austausch mit einem Bruder hat mich dazu gebracht. Und doch, seit Gott mich diesen Punkt gelehrt hat, ist es für mich sonnenklar, dass das erste, was das Kind Gottes Morgen für Morgen zu tun hat, ist Nahrung für den inneren Menschen zu bekommen.
Wie der äußere Mensch nicht dazu geeignet ist, beliebig lang zu arbeiten, ohne Nahrung aufzunehmen, und ebenso wie dies eines der ersten Dinge ist, die wir in der Früh tun, so sollte es mit dem inneren Menschen sein. Wir sollten ihm Nahrung geben, wie jeder einsehen muss. Was ist nun die Nahrung für den inneren Menschen? Nicht Gebet, sondern das Wort Gottes: und hier wiederum nicht das einfache Lesen des Wortes Gottes, so dass es nur durch unsere Gedanken durchgeht, wie Wasser durch ein Rohr läuft, sondern das Bedenken, was wir lesen, darüber nachsinnen und es an unsere Herzen anwenden.
Ich betone diesen Punkt so stark wegen des ungeheuren geistlichen Gewinnes und der Erquickung, die ich selbst daraus gezogen habe, und herzlich und feierlich ersuche ich alle meine Mit-Gläubigen diese Sache zu erwägen. Durch den Segen Gottes schreibe ich dieser Gewohnheit die Hilfe und Kraft zu, die ich von Gott erhalten habe, um in Frieden durch tiefere Anfechtungen in verschiedenen Weisen zu gehen, als ich jemals zuvor hatte; und nachdem ich dies nun über vierzig Jahre versucht habe, kann ich es mit Überzeugung in der Furcht Gottes empfehlen. Wie anders, wenn die Seele früh morgens erfrischt und froh gemacht wird, als wenn der Dienst, die Anfechtungen und Versuchungen des Tages ohne geistliche Vorbereitung über uns hereinbrechen.