Montag, 31. Januar 2011

das Kreuz

Immer noch Watchman Nee,

Glaubt ihr an den Tod Christi? Natürlich! Dieselbe Heilige Schrift jedoch, die uns versichert, daß er für uns starb, bestätigt uns auch, daß wir mit ihm starben. Wie heißt es in der Schrift? ,,Daß Christus für uns gestorben ist ...“ (Röm. 5:8). Dies ist die erste Aussage. Sie ist klar, nicht wahr? Ist die zweite Aussage nun aber weniger klar? ,,Daß unser alter Mensch samt ihm gekreuzigt worden ist ...“ (Röm. 6:6). ,,Sind wir aber mit Christus gestorben ...“ (Röm. 6:8).

Wann wurden wir mit ihm gekreuzigt? Wann fand die Kreuzigung unseres alten Menschen statt? Morgen? Gestern? Heute? Zur Beantwortung dieser Frage ist es vielleicht eine Hilfe, wenn ich die Feststellung des Paulus einmal umdrehe und sage: ,,Christus wurde samt unserem alten Menschen (d. h. Zur selben Zeit) gekreuzigt“. Einige von euch sind zu zweit angereist. Ihr könntet nun sagen: ,,Ich bin mit meinem Freund hierher gekommen“, doch es wäre genauso wahr, zu sagen: ,,Mein Freund ist mit mir hierher gekommen.“ Wäre einer von euch bereits vor drei Tagen angereist und der andere heute, hättet ihr dies nicht sagen können.

Doch da ihr zusammen kamt, könnt ihr mit Recht beides behaupten, denn beide Aussagen sind wahr. In bezug auf die historische Tatsache nun können wir voller Ehrfurcht wahrheitsgemäß die gleiche Aussage machen: ,,Als Christus gekreuzigt wurde, wurde ich gekreuzigt“ oder: ,,Als ich gekreuzigt wurde, wurde Christus gekreuzigt“, denn diese beiden Tatsachen beziehen sich auf ein einziges historisches Ereignis. Meine Kreuzigung geschah zusammen ,,mit ihm“. Wurde Christus gekreuzigt? Kann es dann sein, daß ich nicht gekreuzigt wurde? Und wenn er vor fast zweitausend Jahren gekreuzigt wurde und ich mit ihm, kann ich dann behaupten, daß meine Kreuzigung erst morgen stattfindet? Kann seine Kreuzigung bereits in der Vergangenheit liegen, während meine erst heute oder in der Zukunft geschieht? Der Herr sei gelobt, daß ich bei seinem Tod am Kreuz mit ihm zusammen starb! Er starb nicht nur an meiner Statt, sondern er nahm auch mich dort mit hinauf an das Kreuz, so daß ich gleichzeitig mit ihm starb. Wenn ich an den Tod des Herrn Jesus glaube, kann ich genauso gewiß auch an meinen eigenen Tod glauben.

Warum glaubt ihr, daß der Herr Jesus starb? Worauf beruht euer Glaube? Ist es euer Gefühl, das euch sagt, daß er für euch starb? Nein, ihr habt dies niemals gefühlt. Ihr glaubt, weil das Wort Gottes diese Tatsache bezeugt. Als der Herr Jesus starb, wurden zwei Schächer gleichzeitig mit ihm gekreuzigt. Ihr zweifelt ebensowenig nicht an der Kreuzigung dieser beiden Schächer, da die Schrift es sehr klar bezeugt.

Ihr glaubt also an den Tod des Herrn Jesus und an den Tod der beiden Schächer. Glaubt ihr auch an euren eigenen Tod? Eure Kreuzigung steht in einer wesentlich engeren Beziehung zu der des Herrn als die Kreuzigung der Schächer. Sie wurden zwar zur gleichen Zeit wie der Herr Jesus gekreuzigt, jedoch jeweils an einem anderen Kreuz. Ihr hingegen wurdet an ein und demselben Kreuz mit ihm gekreuzigt, da ihr in ihm eingeschlossen wart, als er starb. Woher wißt ihr dies? Ihr wißt dies aus dem einen Grund, weil Gott es gesagt hat – und dies genügt. Es hängt nicht von eurem Gefühl ab. Wenn ihr das Gefühl habt, daß Christus gestorben ist, ist er gestorben, und wenn euch das Der erste Schritt: die Tatsachen erkennen Der erste Schritt: die Tatsachen erkennen Gefühl fehlt, daß er gestorben ist, ist er dennoch gestorben. Ob ihr nun fühlt, daß ihr gestorben seid oder nicht – ihr seid dennoch ohne Zweifel gestorben. Dies sind ganz einfach göttliche Tatsachen.

Christi Tod ist eine Tatsache, der Tod der zwei Schächer ist eine Tatsache, und euer Tod ist ebenso eine Tatsache. Laßt mich euch versichern: Ihr seid gestorben! Ihr seid erledigt! Ihr seid beseitigt! Das Selbst, das ihr so sehr haßt, ist mit Christus bereits am Kreuz. Und ,,wer gestorben ist, der ist gerechtfertigt von der Sünde“ (Röm. 6:7). Dies ist das Evangelium für Christen.

Wir können unsere Kreuzigung niemals durch unseren Willen oder eigene Anstrengung bewirken, sondern allein dadurch, daß wir das Werk des Herrn Jesus am Kreuz annehmen. Unsere Augen müssen für das auf Golgatha vollbrachte Werk geöffnet werden. Manche von euch mögen vielleicht vor ihrer Errettung versucht haben, sich selbst zu erretten. Ihr last in der Bibel, betetet, gingt zur Kirche und gabt Almosen. Eines Tages jedoch wurden eure Augen geöffnet und ihr erkanntet, daß das Erlösungswerk bereits am Kreuz für euch vollbracht worden war. Ihr nahmt diese Tatsache an, danktet Gott, und euer Herz füllte sich mit Frieden und Freude. Nun ist die frohe Botschaft an euch, daß die Heiligung auf genau der gleichen Grundlage wie die Errettung zu Beginn eures Christenlebens möglich ist. Euch wird die Befreiung von der Sünde genauso wie die Vergebung der Sünden als eine Gnadengabe Gottes angeboten.

Gottes Vorgehensweise bei der Befreiung ist ganz anders als die der Menschen. Die Menschen versuchen, die Sünde zu überwinden, indem sie sie unterdrücken. Gott hingegen beseitigt den Sünder. Viele Christen sind betrübt darüber, daß sie so schwach sind, und sie denken, alles wäre in Ordnung, wenn sie nur stärker wären. Die Meinung, daß unser Unvermögen, ein heiliges Leben zu leben, auf unsere Ohnmacht zurückzuführen sei und wir daher noch mehr leisten müßten, führt uns natürlich zu dieser falschen Vorstellung über die Art und Weise der Befreiung. Beschäftigen wir uns nur mit der Macht der Sünde und mit unserer Unfähigkeit, sie zu überwinden, dann ist unsere logische Schlußfolgerung, daß wir mehr Kraft brauchen, um über die Sünde zu siegen.

,,Wenn ich nur stärker wäre“, meinen wir, ,,könnte ich meine Wutausbrüche wohl überwinden“, und so flehen wir den Herrn an, uns zu stärken, damit wir uns besser beherrschen können.

Dies ist jedoch ein großer Trugschluß, der mit dem christlichen Glauben nichts zu tun hat. Gottes Weg, uns von der Sünde zu befreien, ist nicht, uns immer stärker, sondern immer schwächer zu machen. Ist das nicht ein ungewöhnlicher Weg zum Sieg? Ja, aber es ist der göttliche Weg. Gott befreit uns von der Herrschaft der Sünde nicht, indem er unseren alten Menschen stärkt, sondern, indem er ihn kreuzigt, nicht, indem er ihm hilft, sondern indem er ihn von der Bildfläche verschwinden läßt.

Ihr habt vielleicht jahrelang erfolglos versucht, Selbstbeherrschung zu erlernen, und möglicherweise seid ihr immer noch damit beschäftigt. Wenn ihr jedoch einmal die Wahrheit erkannt habt, wird euch klar, daß ihr selbst tatsächlich unfähig seid, irgend etwas zu tun, daß aber Gott bereits alles getan hat, indem er euch beseitigte. Solch eine Erkenntnis macht allem menschlichen Kämpfen und Mühen ein Ende.

Sonntag, 30. Januar 2011

immer noch das Kreuz

Hier noch einmal Watchman Nee.

Der göttliche Weg der Befreiung

Es ist Gottes eindeutige Absicht, daß die in diesen Versen ausgedrückten Gedanken uns zur praktischen Befreiung von der Sünde führen. Paulus macht dies sehr klar, indem er das sechste Kapitel seines Briefes mit der folgenden Frage beginnt: ,,Sollen wir in der Sünde verharren?“ Sein ganzes Sein schaudert vor diesem Gedanken buchstäblich zurück: ,,Das sei ferne!“, ruft er aus. Wie könnte ein heiliger Gott mit unheiligen und durch die Sünde gebundenen Kindern zufrieden sein! Daher sagt er: ,,Wie sollten wir ... noch in ihr leben?“ (Röm. 6:1-2). Gott hat zweifellos die beste Vorkehrung getroffen, daß wir von der Herrschaft der Sünde befreit werden können.

Doch genau darin liegt unser Problem. Wir wurden als Sünder geboren. Wie können wir nun unser Erbe der Sünde abstreifen? Wie sieht der Ausweg aus dieser Natur aus, nachdem wir erkannt haben, daß wir in Adam geboren wurden? Laßt mich euch gleich versichern, daß das Blut uns nicht aus Adam herausbringen kann. Es gibt nur einen Weg heraus: Da wir durch Geburt hineinkamen, müssen wir auch durch Tod wieder herausgebracht werden. Um unsere sündhafte Natur zu beseitigen, müssen wir erst unser Leben beenden. Die Bindung an die Sünde geschah durch Geburt, die Befreiung von der Sünde geschieht durch den Tod – und dies ist genau der von Gott bereitete Ausweg. Tod ist das Geheimnis der Befreiung. Römer 6:2 sagt, daß wir der Sünde gestorben sind.

Wie ist es jedoch möglich, daß wir sterben? Manche unter uns haben verzweifelt versucht, dieses sündhafte Leben loszuwerden, mußten aber feststellen, daß es sehr hartnäckig ist. Wie sieht dann also der Ausweg aus? Der Ausweg besteht nicht in dem Versuch, uns selbst zu töten, sondern darin, anzuerkennen, daß Gott uns bereits in Christus getötet hat. Diese Tatsache faßt Paulus in seiner folgenden Aussage zusammen: ,,... daß alle, die wir in Christus Jesus hineingetauft wurden, in seinen Tod hineingetauft sind“ (Röm. 6:3).

Wenn Gott uns aber ,,in Christus Jesus“ beseitigt hat, müssen wir in ihm sein, damit diese Tatsache auf uns angewendet werden kann. Dies wiederum scheint ein genauso unlösbares Problem zu sein. Wie kommen wir in Christus hinein? Auch an dieser Stelle kommt uns Gott zu Hilfe. Tatsächlich haben wir selbst keine Möglichkeit, in ihn hineinzukommen, doch was noch viel wichtiger ist, wir brauchen es auch gar nicht zu versuchen, denn wir sind bereits in ihm. Was wir selbst für uns nicht vollbringen konnten, hat Gott für uns getan: Er hat uns in Christus hineinversetzt. Ich möchte euch an 1.Korinther 1:30 erinnern. Ich glaube, daß dies einer der schönsten Verse im ganzen Neuen Testament ist. ,,Aus ihm (d. h. Aus Gott) aber seid ihr in Christus Jesus.“ Gott sei gelobt! Nicht uns überließ er es, uns einen Weg in ihn hinein auszudenken oder zu bereiten. Nicht wir müssen uns darüber den Kopf zerbrechen, wie wir in ihn hineinkommen, Gott plante alles. Und er plante nicht nur, er führte seinen Plan auch selbst aus. ,,Aus ihm aber seid ihr in Christus Jesus.“ Wir sind bereits in ihm. Daher müssen wir uns nicht mehr bemühen, in ihn hineinzukommen. Gott hat gehandelt, es ist bereits vollbracht.

Wenn das wahr ist, hat es einige Konsequenzen. In dem Beispiel aus Hebräer 7, welches wir weiter oben betrachtet haben, sahen wir, daß in Abraham ganz Israel – und daher auch Levi, der noch nicht geboren war – Melchisedek den Zehnten darbrachte. Die Israeliten brachten Melchisedek nicht einzeln den Zehnten, aber sie waren in Abraham, als dieser den Zehnten darbrachte, so daß sein Darbringen seinen ganzen Samen mit einschloß. Dieses Beispiel ist daher ein wunderbares Bild dafür, daß wir in Christus sind. Als der Herr Jesus am Kreuz starb, starben wir alle – zwar nicht individuell, da wir ja noch nicht geboren waren –, aber, da wir in ihm eingeschlossen waren, starben wir in ihm. ,,... daß einer für alle gestorben ist und deshalb alle gestorben sind“ (2.Kor. 5:14). Als er gekreuzigt wurde, wurden wir alle mit ihm gekreuzigt.

Freitag, 28. Januar 2011

Andachten zum Kreuz

A.Murray
Mit Christus gekreuzigt

«Ich bin mit Christo gekreuzigt. Ich lebe aber; doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir» (Gal 2,19. 20)

Im Streben nach Gemeinschaft mit dem kreuztragenden Christus ist schon mancher Christ dem vergeblichen Versuch erlegen, Ihm aus eigener Kraft nachzufolgen und Seinem Bild ähnlich zu werden. Dies jedoch ist einem Menschen nicht möglich, solange er nicht etwas von dem erkennen gelernt hat, was es heißt: «Ich bin mit Christo gekreuzigt.»

Lasst uns diesen Gedanken näher betrachten: Als Adam starb, starben mit und in ihm alle seine Nachfahren. An seiner Sünde im Paradies und an dem geistlichen Tod, dem er verfiel, war auch ich mitbeteiligt und starb mit ihm. Die Kraft jener Sünde und jenes Todes, an dem alle seine Nachkommen Anteil haben, wirkt in jedem Kind Adams auch heute noch jeden Tag.

Christus kam als zweiter Adam. An Seinem Tod am Kreuz haben alle, die an Ihn glauben, Anteil. Jeder Einzelne darf sagen: «Ich bin mit Christo gekreuzigt.» Als Vertreter Seines Volkes trug Er dieses - und mich - zum Kreuz hinauf. Das Leben, das Er uns verleiht, ist das gekreuzigte Leben, mit welchem Er den Himmel betrat und zum Thron erhoben wurde, wo Er als ein Lamm steht, «wie wenn es erwürgt wäre». Die Kraft Seines Todes und Seines Lebens wirkt in mir. Sobald ich die Wahrheit festhalte, dass ich mit Christus gekreuzigt bin und nicht mehr ich lebe, sondern Christus in mir, empfange ich Kraft zur Überwindung der Sünde. Das Leben, das ich von Ihm empfange, ist ein Leben, das gekreuzigt und von der Macht der Sünde befreit worden ist.

Dies ist eine tiefe und sehr kostbare Wahrheit. Leider ist sie nur wenigen Christen bekannt. Auch kann man sie sich nicht leicht oder in Eile erwerben; es braucht dazu ein tiefes Verlangen, aller Sünde gegenüber tot zu sein, und einen starken, durch den Heiligen Geist gewirkten Glauben, dass die Einheit mit dem gekreuzigten Christus und die Gemeinschaft Seines Kreuzes Tag für Tag unser Leben werden kann. Die Kraft und Herrlichkeit des Lebens Christi im Himmel liegt in der Tatsache begründet, dass es ein gekreuzigtes Leben ist. Und das Leben, das Er dem gläubigen Jünger verleiht, ist das gleiche gekreuzigte Leben mit seinem Sieg über die Sünde und seiner Vollmacht, in Gottes Gegenwart treten zu dürfen.

So lebe nun in der Tat nicht mehr ich, sondern Christus lebt als der Gekreuzigte in mir. Sobald der Glaube dies erkennt und an dieser Tatsache festhält, kann das Leben der Gemeinschaft des Kreuzes auf köstliche Weise erfahren werden und sich entfalten.


Donnerstag, 27. Januar 2011

Andachten zum Kreuz

A.Murray
Das Kreuz Christi

«Ich bin mit Christo gekreuzigt» (Gal 2,19)

Christi höchster Ruhm ist Sein Kreuz. Weil Er sich bis zum Tode am Kreuz erniedrigte, hat Gott Ihn so hoch erhöht. Das Kreuz war die Kraft, die Satan und Sünde überwand.

Auch der Gläubige hat Anteil am Kreuze Christi. Durch den Heiligen Geist lebt der gekreuzigte Christus in ihm; der Geist des Kreuzes belebt und beseelt ihn; er lebt als einer, der mit Christus gestorben ist. In dem Maße, wie Er die Kraft des Kreuzes Christi erkennt, lebt er als einer, der der Welt und der Sünde abgestorben ist; diese Kraft wird zur Wirklichkeit in seinem Leben. Christus lebt in uns immer als der Gekreuzigte.

Zu Seinen Jüngern hatte Jesus gesagt: «Nehmt euer Kreuz auf euch und folgt mir nach!» Hatten sie die Bedeutung dieser Worte damals richtig verstanden? Kreuztragende Menschen waren ihnen zwar nicht unbekannt; sie wussten, was das bedeutete: ein qualvolles Sterben am Kreuz. Christus hat während Seines ganzen Lebens Sein Kreuz getragen - das Todesurteil, dass Er für die Welt sterben sollte. Auch jeder Christ muss sein Kreuz tragen als Anerkennung dessen, dass er des Todes schuldig ist, sich im Glauben mit Christus für gekreuzigt hält und dass der Gekreuzigte in ihm lebt. «Unser alter Mensch ist samt Ihm gekreuzigt» (Röm 6,6). «Welche aber Christo angehören, die kreuzigen ihr Fleisch samt den Lüsten und Begierden» (Gal 5,24). Sobald wir auf dieses Kreuzesleben eingegangen sind, können wir mit Paulus bezeugen: «Es sei aber ferne von mir, mich zu rühmen, denn allein von dem Kreuz unseres Herrn Jesu Christi.»

Das ist eine tiefe geistliche Wahrheit. Denke darüber nach und bitte darum, dass der Heilige Geist dich erleuchten möge. Lass Christi Verhalten am Kreuz - Seine Demut, Seine Preisgabe aller weltlichen Ehre, Seinen Geist der Selbstverleugnung - von dir Besitz ergreifen. Die Kraft Seines Todes wird in dir wirken, du wirst Ihm in Seinem Tod ähnlich werden und Ihn in Seiner Auferstehungskraft kennen lernen. Nimm dir Zeit, liebe Seele, damit Christus durch Seinen Geist sich dir als der Gekreuzigte offenbaren kann.


Mittwoch, 26. Januar 2011

Andachten zum Kreuz

W.Nee
Ich bin mit Christus gekreuzigt. Gal 2,20

Was bedeutet es für mich, dieses »Gekreuzigt«-Sein? Ich glaube, es lässt sich am besten zusammenfassen in den Worten, mit denen die Volksmenge auf die Frage des Pilatus antwortete: »Hinweg mit ihm!« Gott lässt nicht zu, dass dies eine bloße Theorie für uns bleibt. Für mich, muss ich gestehen, war es viele Jahre leider reine Theorie. Zwar predigte ich das Kreuz in jenem Sinn, aber persönlich erfahren hatte ich es nicht - bis ich dann eines Tages schlagartig sah, dass ich selbst es war, Nec To-sheng, der dort mit Christus gestorben war. »Hinweg mit ihm!« hatten sie gesagt und damit unbewusst das Urteil Gottes über mich selbst ausgesprochen. Und dieses Todesurteil über mich war an ihm, an Christus, vollstreckt worden. Diese plötzliche Entdeckung erschütterte mich fast genauso heftig wie früher die erste Erkenntnis meiner Errettung. Sieben ganze Monate fühlte ich mich so gedemütigt, dass ich keine einzige Predigt mehr halten konnte, während vorher das Predigen eine verzehrende Leidenschaft bei mir gewesen war.


Dienstag, 25. Januar 2011

Fleisch oder Geist

Hier ein Artikel, den ich schon mal gepostet hab.

Übrigens, die Posts die ich öfters poste, lese ich auch immer wieder. :-)

Fleisch oder Geist

Hier ein kleiner Auszug von einem Artikel von Michael Stadler.

Fleisch ist nicht unsere alte Natur, denn die ist mit Christus begraben, sondern eine angewöhnte Lebensstrategie, bei der mein Blick – meist unwissentlich - hauptsächlich auf mich selbst und meinen Dienst für Gott gerichtet ist (auch wenn das gut aussieht und erfolgreich sein mag), wobei ich von meinen eigenen Quellen lebe (Erbe, Ausbildung, Intelligenz, Stellung, Aussehen, Fähigkeiten usw.).

Dabei will ich meist Gutes, Sünde vermeiden, mit dem Leben gut umgehen, Probleme lösen, meine Bedürfnisse befriedigen, Gott gefallen, und versuche meine Umgebung und Umstände dahingehend zu kontrollieren. Ich handle letztlich eigenmächtig und poliere mein (falsches) Selbst, mein falsches Ich, auf. Doch das (negative) Fleisch kann nicht über das (fromme) Fleisch gebändigt werden. Viele denken bei der Auflistung der Werke des Fleisches und der Früchte des Geistes in Galater 5, dass es hier um eine Liste von Dingen geht, die man vermeiden, und eine Liste von guten Eigenschaften, die man in sich hervorbringen sollte.

Aber das stimmt nicht. Jede der beiden Listen ist ein Spiegel, der uns dabei hilft, zu sehen, ob wir ein geisterfülltes Leben führen oder nicht, ob wir vom Baum des Lebens gegessen haben oder vom Baum der Erkenntnis (vgl. Lk 6,43-45).

Die Lösung besteht nicht darin, den Blick auf unser Verhalten zu richten, sondern auf unsere Identität (wer wir sind in Christus). Weg von allem Äußerlichen, hin zur inneren Wahrheit! Das ist anfangs schwierig und braucht viel Übung.
Nach dem neutestamentlichen Menschenbild besteht der Mensch aus Leib, Seele und Geist (1 Thess 5,23; Hebr 4,12). Die drei Zeiten unserer Erlösung (Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft; vgl. Röm 5,6-11; Phil 1,6; 1 Petr 1,3ff) entsprechen den drei Aspekten unseres Menschseins.

Unser Geist wurde bereits vollkommen erlöst, geheiligt und gerecht gemacht (Hebr 10,14; Kol 1,22; 2,10a; 2.Kor 5,21; Eph 4,24), unsere unbeständige Seele (Wille, Verstand, Gefühle) erfährt das gerade jetzt einmal mehr, wenn ich es im Glauben ergreife (1 Petr 1,9) und unser Körper
wird erlöst werden am Tag Christi (Röm 8,23f; 13,11; 1 Thess 5,8). Die Sünde wohnt bezeichnenderweise in unserem Körper (Röm 6,12; 7,17.20.23f; 8,3) und beeinflusst stark unsere Seele.
Doch unsere wahre Identität, also das, wer wir sind in Christus, beruht auf unserem Geist, auf Geburt (Joh 3,6), nicht auf dem, was wir tun, denken oder fühlen. Im Geist sind wir bereits ewig und vollendet erlöst (2 Kor 4,18). Das, was uns zutiefst ausmacht, ist unser Geist.
Wir sind ein Geist in einem Körper und haben eine Seele. In Wahrheit sind wir Heilige, Auserwählte und Königskinder. Sünde bedeutet demnach, dass wir unsere Würde vergessen und wieder auf der Müllhalde spielen. Wie ein Schmetterling, der eine Lüge glaubt und wieder wie eine Raupe im Staub kriecht. Indem wir die Wahrheit in unserem Geist glauben, werden die Täuschungen unserer Seele und unseres Körpers entlarvt und Gott benützt unsere Seele und unseren Körper für sich (selbst die Persönlichkeitszüge, die wir an uns nicht mögen). In Christus tun wir das Gute nicht mehr, weil wir müssen, sondern weil wir es wollen, weil uns das Leben und die Liebe Christi, die durch uns fließt, dazu drängt.
Gerade indem wir nicht die Gebote vor Augen haben, sondern Christus, unseren Geliebten, erfüllen wir die Gebote (2 Kor 3,18). Gott gab sein Leben für uns, um sein Leben an uns zu geben, damit er sein Leben durch uns leben kann (Röm 5,10). Damit ist nicht Existieren gemeint (griech. Bios=Leben), sondern tiefe, dynamische, erfüllende Lebendigkeit (griech. Zoe=Leben).

Weg vom Selbst-Bewusstsein, hin zum Christus-in-mir-Bewusstsein! Das ist das Geheimnis: „Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit“ (Kol 1,27)!

Der ganze Artikel

Samstag, 22. Januar 2011

Die Welt überwinden

Noch einmal Watchman Nee.


Auch unser Hoffen auf die Kraft des Herrn hat immer nur unser Versagen zur Folge

Manche bestehen nun darauf, die Schrift habe uns doch gesagt: „Alles vermag ich in dem, der mich stark macht“ (Phil. 4:13). Sie bekennen freimütig: „Ich selbst habe keine Kraft“, und dann erklären sie: „Aber ich bitte den Herrn, dass er mir Kraft gibt und mich mächtig macht. So viele Dinge muss ich tun, so viele Gebote der Schrift muss ich halten, und in allem soll ich dem Beispiel des Herrn folgen.

Aber es fehlt mir die Kraft dazu. Was soll ich also tun? Ich will den Herrn bitten, dass

er mich mächtig macht, denn wenn er mir seine Kraft verleiht, dann vermag ich alles.“ So hoffen und bitten viele Menschen Tag für Tag aufs Neue,

der Herr möge sie doch mächtig machen, damit sie dies alles vollbringen können.


Es ist nicht falsch, darauf zu bestehen, dass uns der Herr seine Kraft verleiht, aber wir brauchen noch etwas anderes. Wenn uns diese Grundlage fehlt, werden wir keine Kraft bekommen, auch wenn wir sie noch so sehr vom Herrn erhoffen.


Wir können täglich mit der Bitte um Kraft vor den Herrn kommen, aber er wird sie nicht immer erhören. Manchmal zwar tut er es, oft aber auch nicht.

Es stimmt durchaus, dass wir alles vermögen, wenn uns der Herr die Kraft dazu gibt; andererseits aber fühlen wir uns außerstande, auch nur die kleinste Sache zu bewältigen, wenn er sie uns nicht gibt.

Das ist der Grund, warum wir immer wieder versagen. Zwar sollen wir um Kraft bitten,

doch wenn wir dies als ein selbständiges, aus seinem Zusammenhang gerissenes Gebot und als eine Methode betrachten, werden wir erleben müssen,

dass nichts dabei herauskommt.

Auch wenn wir die Kraft bekommen, brauchen wir doch nocheine Versorgung anderer Art, das heißt, der Herr muss uns zuvor noch etwas anderes geben.

Erst dann werden wir alles vermögen. Wenn du nur um Kraft bittest, wirst du feststellen, dass du sehr oft eben keine Kraft bekommst und dann auch nichts tun kannst.


Ich glaube, dass jeder Neubekehrte diese beiden Dinge sehr klar vor Augen haben sollte: Er muss sehen, dass es nichts nützt, wenn wir lediglich nachahmen, und es ebenso wenig nützt, wenn wir nur von der Kraft des Herrn abhängig sind.

Wenn wir uns davon abhängig machen, dass wir jeweils bei Bedarf von ihm Kraft bekommen, werden wir nichts erreichen und auch sein Leben nicht zum Ausdruck bringen können.

Wir älteren Brüder können das bezeugen. All die vielen, die immer wieder versuchen, den Herrn nachzuahmen, werden immer wieder versagen.

Und nicht anders geht es denen, die ihn täglich um seine Kraft bitten, denn wenn sie diese Kraft einmal nicht finden, versagen auch sie prompt.


Freitag, 21. Januar 2011

Ist es schwer als Christ zu leben?

Ich möchte hier aus einem kleinen Büchlein von watchman Nee zitieren.


Für viele ist Christsein eine große Anstrengung

Neubekehrte schlagen sich oft mit vielerlei Problemen herum. Wenn man sie lehrt, dass sie ein gutes christliches Leben führen müssen, um ein gutes Zeugnis für den Herrn zu sein, dass sie die Welt nicht lieben und den Versuchungen widerstehen sollen und außerdem zu leiden und das Kreuz zu tragen haben, dass sie den Willen Gottes

suchen sollen und lernen, ihm zu gehorchen usw.,

dann kann es nicht ausbleiben, dass sie ein solches Leben höchst anstrengend fi nden.


Viele Gläubige halten es in der Tat für eine mühselige, ja sogar außerordentlich anstrengende Angelegenheit, ein Christenleben zu führen; müssen sie sich doch täglich abmühen, viel seufzen und sich anstrengen, um dann doch zu versagen, und dem

Herrn dadurch manche Unehre bereiten, obwohl sie eigentlich ein gutes Zeugnis für ihn sein sollten.


Ich sage euch, viele sind in ihrem Christsein müde geworden, und es ist nur natürlich, wenn sich in ihnen schließlich das Gefühl festsetzt, das Christenleben sei wirklich eine Last.

Viele wollen ehrlichen Herzens die Sünde von sich weisen, aber es fehlt ihnen die Kraft dazu und folglich haben sie auch keinen Frieden in sich.

Oder sie wollen geduldig sein und vermögen es durchaus nicht, sondern brausen stets von neuem auf, so dass sie immer mit einem schlechten Gewissen herumlaufen.


Zu lieben fehlt ihnen die Kraft, und hassen hält sie in größtem Unfrieden.

Welch eine Mühsal, Christ zu sein! Es geht ihnen wie einem, der mit zentnerschweren Säcken auf dem Rücken einen Berg erklimmen will und es doch nie schafft.

Eine wahre Sisyphusarbeit! So bekennt manch einer seufzend: „Als ich noch ungläubig

war, trug ich schwer an der Last meiner Sünden. Nachdem ich nun aber gläubig geworden

bin, trage ich fast noch schwerer an der Last meiner Heiligkeit.“


Nur Christus kann Christ sein – nicht ich

Unter solchen Bedingungen wäre es vollkommen unsinnig, die Menschen lehren zu wollen, Christ zu sein. Der Mensch ist für ein solches Leben schlechthin ungeeignet.


Weil uns aber das Wort des Herrn sagt, dass nicht mehr wir es sind, die leben, sondern Christus, der in uns lebt, sind es infolgedessen auch nicht wir, die Christ sein müssen.


Das ist das Geheimnis des Christenlebens.

Nicht ich kann Christ sein, sondern allein der Christus in mir. Wenn du Christ sein müsstest, dann wäre das eine unsägliche Mühe und eine bittere Sache, Geduld und Liebe aufzubringen, Sanftmut und Demut zu üben, Leid zu tragen und das Kreuz auf dich zu nehmen.

Wenn es aber Christus ist – und dazu lebt er in dir –, dann ist Geduld und Liebe üben, ja sogar Leiden und Kreuz tragen, nur Freude.


Sehr gute Predigt von Hartwig Henkel zu diesem Thema


Mittwoch, 19. Januar 2011

Buchempfehlung

Ein sehr empfehlenswehrtes Buch.


5.0 von 5 Sternen lebensverändernd!, 15. Oktober 2002
Rezension bezieht sich auf: Das Leben ist zu kurz, um die Hauptsache zu verpassen . . . (Taschenbuch)
Eines der wenigen christlichen Bücher, von denen ich sagen kann, dass sie mein Leben total verändert haben. Die deutsche Übersetzung des Titels ist zwar ein bisschen krude (das englische Original heißt schlicht „Classic Christianity" und hat dafür einen verlängerten Untertitel), aber George geht es letztlich genau darum: müde Christen wieder an die Essenz christlichen Lebens zu erinnern. Er beklagt (und wohl leider zu Recht), dass vielen die Freude am Leben mit Gott verloren geht, weil sie nur die eine Hälfte der christlichen Botschaft begreifen: Dass Gott Schuld vergibt und alle, die sich auf seine Gnade verlassen, als seine Kinder annimmt, ist ja nur der Anfang. Wer nach dieser Erfahrung weiterhin krampfhaft versucht, Sünde zu vermeiden und als guter Christ zu leben, geht am Eigentlichen vorbei und erlebt nicht, was Leben aus (und mit) Christus letztlich bedeutet.
Mit vielen wirklich guten Beispielen und Illustrationen und klar an der Bibel orientiert, macht George deutlich, dass es nicht nur um „Gerettetsein aus Gnade", sondern eben erst recht um „Leben aus Gnade" geht - und dass Christsein alles andere als fade und frustrierend ist, wenn man das begreift. Letztlich bringt er keine neuen Erkenntnisse oder Lehren (sonst wäre wohl auch eher Skepsis angebracht), aber er packt das, was Paulus vor vielen hundert Jahren schrieb, in neue Worte und macht es damit für uns heute verständlicher. (Ich persönlich stelle immer wieder fest, dass ich die Bibel mit ganz anderen Augen lese, seit mir „Das Leben ist zu kurz..." unter die Finger gekommen ist. Es steht ja alles da bei Paulus - ich habe es nur vorher nie so richtig wahrgenommen.) Unbedingt lesen - und weiterempfehlen!!
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4 von 4 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich:
5.0 von 5 Sternen Das Leben ist zu kurz um schlechten Wein zu trinken....,12. Dezember 2006
Von
Christian Nau (Sindelfingen) - Alle meine Rezensionen ansehen
(REAL NAME)
... und erst recht zu kurz um einschlechtes Bild von Gott zu haben!
Ich habe das englische Original dieses Buches gelesen und bin eher kein blinder Fan von christlicher Literartur. Das Lesen des Buches war eine Aufgabe während eines Sabbatjahres und so zu sagen aufgezwungen.
Nach kurzer Zeit habe ich aber dieses Buch verschlungen, nicht weil es so wahnsinnig toll geschrieben ist, sondern weil Bob Georg es hervorragend gelingt, vieles auf den Punkt zu bringen, mit einfachen Bildern zu umschreiben das man regelmäßig denkt: "ja, stimmt, hätte ich selber drauf kommen können"!
Ein Buch das zusammen mit anderen Erlebnissen während des Lesens mein Bild von Gott stark verändert hat.
Kann es nur jedem empfehlen, der sich auch nur ansatzweise für den christlichen Glauben interessiert.
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3 von 3 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich:
5.0 von 5 Sternen Ein Muss für frustrierte Christen, 7. Januar 2008
Von
Bob George versteht es, theologisch fundiert das Grundproblem vieler entschiedener Christen anzupacken, nämlich, den Frust, das eigene Leben als unbefriedigend und unzureichend zu empfinden. Die Ursache? Man erliegt bewusst oder unbewusst dem Trugschluss, den eigenen Ansprüchen, denen anderer oder gar denen Gottes nicht gerecht zu werden. Bob George deckt die verschiedenen und fatalen Denkfehler auf, die dazu führen. Er zeigt auf, dass die Ursache letztlich in einem verkorksten Gottesbild liegt. D.h., dass man sich nicht wirklich 100%ig und vollkommen bedingungslos von Gott geliebt und angenommen weiß und seine Identität nicht über das definiert, was Christus geleistet hat, sondern das, was man selbst leistet. Wie soll man auch, wenn das Evangelium der befreienden Gnade meist nur halb predigt und lehrt wird - bis zum Kreuz nämlich. Die befreienden Auswirkungen eines Lebens aus Christus heraus und in der Kraft seiner Auferstehung kommen so gut wie gar nicht vor.
Die biblische Lehre dieses Buches kann helfen, dass Christen endlich sagen können: "Schluss mit frustig!" - Diese Buch ist ein Augenöffner. Wer einen ersten Schritt machen möchte, zurück zur ersten Liebe zu finden, der sollte dieses Buch lesen.
Wer regelmäßig predigt, lehrt oder als Seelsorger tätig ist, bekommt zudem exzellentes Material an die Hand, das er dazu nutzen kann, eine wirklich befreiende "Gute Nachricht" weiterzugeben.
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1 von 1 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich:
5.0 von 5 Sternen Basics, 21. September 2009
Absolute Pflichtlektüre für Menschen, die erfassen möchten, was christliches Leben wirklich bedeutet! Bob George legt ganz grundlegend dar, was Jesus für uns getan hat und was dieses Geschenk dann aber auch letztendlich für uns bedeuten kann, wenn wir nicht beim Tod Jesu stehenbleiben! Leben und Freiheit pur! Wow!
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Montag, 17. Januar 2011

Buchvorstellung

Sehr lustiges Buch.


Alle die jetzt was Christliches wollen muß ich leider enttäuschen.

Es ist eine kleine Geschichte um einen tiefbegabten Jungen.

*g*

Sonntag, 16. Januar 2011

gebet

Hier hab ich ein Gebet von Andrew Murray gefunden.


O mein Gott, von Herzen danke ich dir für deine wunderbare Gabe des innewohnenden Geistes, und demütig bitte ich dich: Bestätige es mir aufs neue, dass er in mir ist, und sein herrliches Werk in mir treibt.

Lehre mich hauptsächlich glauben, dass er es ist, der das göttliche Leben in mir zu wecken und zu vermehren vermag, dass er das Pfand und die Versicherung ist, dafür, dass ich wirklich zu einem Gott wohlgefälligen Leben gelangen kann.

Je mehr ich das wünsche, desto besser werde ich verstehen, dass er, der da der Geist desLebens in mir ist, in meinem Geist den Hunger nach dem Wort, als meiner Lebensnahrung wecken muss, dass er diese Speise in mir aufnehmen und mir einverleiben will, so dass sie in der Tat in mir zu Kraft und Leben werden kann.

Vergib mir, o mein Gott, dass ich so oft deine Worte, die doch Geist und Leben sind, mit meinen menschlichen Gedanken, mit meinem fleischlichen Sinne zu verstehen gesucht habe; ich habe es nur gar langsam gelernt, dass das Fleisch nichts nütze ist; aber jetzt ist es mein Wunsch, dies recht zu erkennen. O mein Vater, gib mir den Geist der Weisheit und verleihe mir die mächtigenWirkungen des Geistes, dass ich erkennen möge, wie tief geistlich ein jedes deiner Worte ist, und wie geistliche Sachen nur geistlich gerichtet werden können (1. Kor. 2,13).

Lehre mich doch, bei allem Umgang mit deinem Wort, das Fleisch und seinen Sinn zu verleugnen, dagegen in demütigem Glauben auf die innere Wirkung des heiligen Geistes zu warten, damit er das Wort lebendig mache. Möge darum alle meine Betrachtung deines Wortes, das ich im Gehorsam des Glaubens halten möchte, geschehen im Geist und in der Wahrheit, in Leben und Kraft. Amen.

1. Um ein Buch zu verstehen, muss der Leser der Sprache des Verfassers mächtig sein; in vielen Fällen muss er auch etwas von dem Geiste haben, der den Schreiber beseelte. Um die Heilige Schrift zu verstehen, bedürfen wir der Innewohnung des heiligen Geistes, der sie den heiligen Menschen Gottes eingab.

2. Das ewige Wort und der ewige Geist sind unzertrennlich. Wir sehen es bei dem schöpferischen Wort und dem schöpferischen Geist (1. Mose 1,2.3; Psalm 33,6), ebenso bei der Tat der Erlösung (Joh. 1,1-3.14.33) und bei dem geschriebenen Wort:

Die Worte, die ich rede, sind Geist“, vergl. Auch 1. Thess. 1,5. Dasselbe müssen auch wir erfahren, wenn wir das Wort lesen und betrachten; so gewiss das von Gott eingeflößte Wort von außen an uns herandringt, so gewiss muss es dem von Gott eingeflößten Geist im Innern begegnen.

3. Das Wort ist der Same. Jedes Samenkorn hat einen lebendigen Keim, der aber eines ihm entsprechenden Bodens bedarf, um wachsen zu können. Das Wort hat göttliches Leben in sich; siehe zu, dass du das Wort darum nicht nur mit deinem natürlichen Verstand und Willen aufnimmst, sondern in dem neuen Geist, in dem der Geist Gottes wohnt.

4. Ich sehe immer besser ein, dass die Erfahrung der Kraft des Wortes Gottes von der lebendigen Gemeinschaft mit Jesu abhängt. Warum gibt es im Christenleben so oft Niederlagen statt Sieg? Weil die Wahrheit des Wortes festgehalten wird ohne Kraft des Geistes. Gott helfe uns, diese zwei Punkte zu glauben: Das Wort ist voll des Geistes und der Kraft Gottes und kann mächtiglich wirken; – in unsern Herzen wohnt derselbe Geist, durch den das Wort in lebendiger Kraft aufgenommen werden kann. Unser Leben muss bestehen in der Kraft des Geistes.


Samstag, 15. Januar 2011

Wir brauchen Realität

Aus einem Büchlein von Oswald Smith über Erweckung

«Ein anderes Evangelium ist in unseren Tagen sehr beliebt geworden, es scheint das Sündenbewusstsein und die Busse aus dem Heilsplan Gottes auszuschalten; es verlangt von dem Sünder nur eine intellektuelle Anerkennung der Tatsache seiner Schuld und Sündhaftigkeit und ebenso die intellektuelle Zustimmung zu der Tatsache, dass Christi Versöhnung genügt; hat er beides anerkannt, so wird ihm gesagt, dass er in Frieden gehen könne und sich der Gewissheit freuen dürfe, dass der Herr Jesus alles zwischen seiner Seele und Gott in Ordnung gebracht habe; so ruft man Friede, Friede, wo kein Friede ist. Oberflächliche und falsche Bekehrungen dieser Art mögen der Grund sein, dass so viele, die vorgeben gläubig zu sein, den Herrn verunehren; sie fallen oft sogar in Weltsinn und Sünde zurück. Wir müssen den ganzen Ratschluss Gottes verkündigen, ,durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde'. Wir müssen die Sünde fühlen, ehe wir sie bedauern können. Die Sünder müssen die Traurigkeit kennen, ehe sie getröstet werden können. Wahre Bekehrungen haben wir heute so nötig. Bekehrungen, wie man sie früher kannte, und wie man sie wieder erleben wird, wenn die Gemeinde ihre Gleichgültigkeit abschüttelt und die Kraft Gottes erfasst und die Macht, die früher wirksam war, wieder in Anspruch nimmt. Dann wird es so sein wie früher, dass Sünder heulen, weil der Schrecken des Herrn sie ergriffen hat.» - J. H. Lord

Würden wir daran denken, einen Arzt zu rufen, ehe wir krank sind? Zwingen wir die Menschen, die gesund und stark sind, zum Doktor zu eilen? Wird der Schwimmer, der sich im Wasser wohl fühlt, die Menschen, die am Ufer stehen, anflehen, ihm zu Hilfe zu kommen? Gewiss nicht! Aber wenn Krankheit kommt, so spüren wir sofort unsere Not, und wir rufen den Arzt. Wir wissen, dass wir ein Heilmittel brauchen. Wenn wir merken, dass wir unter die Oberfläche des Wassers sinken, und es wird uns klar, dass wir ertrinken, dann werden wir schnell um Hilfe rufen. Die Todesnot ist furchtbar, durch die wir gehen, wenn wir merken, dass wir sinken und wissen, dass wir untergehen und verloren sind, wenn uns nicht jemand rettet!

So ist es mit der Seele, die verloren ist. Wenn jemand von seinem verlorenen Zustand überführt ist, so wird er in der grossen Angst seines Herzens ausrufen: «Was muss ich tun, dass ich gerettet werde?» Da braucht es kein Drängen und kein Zwingen; Es ist für diesen Menschen eine Frage auf Leben und Tod, und er wird alles tun, um gerettet zu werden.

Ich rede also nicht von einem Evangelisationsfeldzug. Das ist sehr oft Menschenwerk, manchmal sogar ganz aus dem Menschen. Aber diese Erweckung ist etwas anderes; etwas Herrliches! Wahre Bekehrung ist ganz von Gott! Da ist kein Raum für menschliche Ehre. Wie ganz anders ist das oft bei Evangelisationen ! Grosse Erregung, äusserlich viel Freude, Berichte von vielen Bekehrungen, und dann ein winziges Resultat, eine Täuschung. Diese Art und Weise, ohne von Sünde überführt zu sein, wirkt einen Kopfglauben ohne Wiedergeburt, keine Erfahrung des ,von neuem geboren werden' - was für ein Hohn!

Der Mangel an Sündenbewusstsein führt zu unechten Erweckungen und ist die Ursache, dass der Heilige Geist Sein Werk nicht tun kann. Man kann wohl die Hand aufhalten oder eine Entscheidungskarte unterzeichnen, aber es ist etwas ganz anderes, gerettet zu werden. Die Seelen müssen eine klare und trennende Befreiung erfahren, wenn das Werk Bestand haben soll. Es ist schon möglich, dass man in der Erregung eines Feldzuges Hunderte von Bekehrungen verzeichnen kann, aber es ist etwas ganz anderes, wenn man nach fünf Jahren wiederkommt und sie noch vorfindet.

John Bunyan hat dies wohl verstanden, wenn er den Christen zeichnet mit der grossen Last der Sünde auf seinem Rücken und die Angst seiner Seele beschreibt, bis er seine Last am Fusse des Kreuzes los geworden ist.

Gott selbst hat den Wert Seines Wortes bezeichnet. Er nennt es ein «Feuer», einen «Hammer» und ein «Schwert». Das Feuer brennt; ein Schlag mit dem Hammer verletzt; und eine Verwundung mit dem Schwert schmerzt. Wenn Sein Wort in der Kraft der Salbung des Heiligen Geistes verkündigt wird, so wird es genau dieselben Resultate haben. Es wird wie Feuer brennen, es wird wie ein Hammer zerbrechen, und es wird durchdringen wie ein Schwert, und der Schmerz im Geist oder in der Seele wird ebenso tief und wirklich sein wie der körperliche Schmerz. Wenn es aber nicht so ist, so stimmt etwas nicht mit dem Boten oder mit der Botschaft.




Donnerstag, 13. Januar 2011

Forderung oder Verheißung?

Wie geh ich mit herausfordernden Botschaften um?
Hier noch einmal ein Link zu einem Auszug aus einem Buch von Torry.
Wie reagire ich auf solche Texte? nehme ich mir vor besser auf Gott zu hören? fasse ich den Vorsatz mich mehr hinzugeben? Treffe ich irgend welche Glaubensentscheidungen die ich dann doch nicht einhalte? Oder verändere ich ein klein wenig die Forderungen um sie mir erträglich zu machen?
Mann hört in diesem Zusammenhang oft den Begriff "Umkehr"
Wohin kehren wir um?
Von "etwas nicht tun, Zu etwas doch tun" ?
Ich glaube das nicht.
Ich glaube unsere Umkehr bezieht sich auf unseren unabhängigen Lebensstil.
Jeden Augenblich meines Lebens entscheide ich mich immer wieder mich bei meinem Vater zu bergen.
Ich vertraue Ihm.

Wenn ich zu wenig Feuer für Ihn habe,- Ich berge mich in seiner Liebe.
Wenn ich zuwenig Liebe zu Ihm habe,- Ich berge mich in seiner Liebe.
Wenn ich merke, daß meine Motive nicht rein sind,- Ich berge mich in seiner Liebe.
Wen ich sehe, daß ich Furcht habe vor der völligen Hingabe,- Ich berge mich in seiner Liebe.
Wenn ich mich fürchte vor den Schritten die ich tun soll,- Ich berge mich in seiner Liebe.
Wenn ich selber und andere Menschen über mich schlecht denken,- Ich berge mich in seiner Liebe.
Wenn ich selber und andere Menschen über mich gut denken,- Ich berge mich in seiner Liebe.
Wenn die Umstände mir sagen "Jetzt bist Du total verkehrt",- Ich berge mich in seiner Liebe.

Ich kehre um, von einem Lebensstil in dem ich mich auf mich selbst und auf meine Werke verlasse, zu einem Lebensstiel, in dem ich mich auf Jesus verlasse.
Auf das, was er am Kreuz getan hat, und auf das was er jetzt für mich tut.



Mein Kapitän

Im Sonnenlicht, das mich erhebt,

so hell, so warm, so endlos weit

dank´ ich dem Gott, der wirklich lebt,

für Jesus, Sieger allezeit

Das Schicksal liegt in seiner Hand;

mein Herz in froher Andacht schweigt.

Ich fürchte nicht was Los genannt,

das Haupt aus Ehrfurcht tief verneigt.

Im Jenseits, nach der Müh´, dem Weh

leb´ich mit Ihm! welch große Freud´!

Drum ängstigt mich kein Drohen je

in aller Zeit und Ewigkeit.

Das schmale Tor macht mich nicht bang:

Was Jesus tilgte, zählt nicht mehr.

Mein Schicksal liegt in seiner Hand,

mein Seelenkapitän ist er.




Das ist ein völlig anderes Lebensgefühl als folgendes Gedicht.

Infictus

Aus tiefster Nacht, die mich umgibt,

so schwarz, so schwer, so endlos weit,

dank`ich den Göttern, so`s sie gibt

für meine Unbesiegbarkeit

Wenn ich des Schicksals Spielball bin,

so klage ich mit keinem Schrei

Ich nehm´ des zufalls Schläge hin,

das Haupt voll Blut, doch hoch und frei.

im Jenseits, nach der Müh; dem Weh

liegt Ungewisses nur bereit,

doch ängstigt mich kein Drohen je

in aller Zeit und Ewigkeit.

Eng sei die Pforte, heißt´s und lang

der Strafen Zahl- was kümmert´s mich?

Mein Schicksal ligt in meiner Hand

mein Seelenkapitän bin ich`!



Mittwoch, 12. Januar 2011

Ein alter Artikel von mir.

Ich mache hier Werbung für ein sehr gutes Buch.


Befreiung

Hier ein kleiner Ausschnitt aus dem Buch von Torry
Der heilige Geist sein Wesen und Wirken.

Dieses Buch kann man im Herold Verlag kaufen
Wem es interessiert, dem kann ich es auch als pdf schicken.




Wenn es jemals einen Mann gab, der durch sein natürliches Temperament zum Predigen gänzlich ungeeignet war, so war ich es. Ich war ein ungewöhnlich schüchterner Junge, und es kam kaum vor, daß ein Fremder mit mir sprach, ohne daß ich bis zu den Haarwurzeln errötete. Wenn ich mit anderen Familiengliedern auf Besuch ging, konnte ich mich bei Tisch nicht satt essen, da ich unter Fremden immer schüchtern war. Von allen Qualen, die ich in der Schule erduldete, war die größte das Vortragen eines Stückes. Ich konnte es fast nicht ertragen, auf dem Podium zu stehen, wo mich alle Schüler anstarrten. Und selbst wenn ich zu Hause vor Vater und Mutter das Stück vortragen sollte, ehe ich zur Schule ging, so konnte ich es einfach vor meinen eigenen Eltern nicht aufsagen. Stellt euch so einen Mann als Prediger vor. Sogar noch, als ich im Yale-College studierte und in den Ferien nach Hause kam, meine Mutter Besuch hatte und mich ins Zimmer rufen ließ, konnte ich kein Wort sagen. Wenn der Besuch dann weg war, fragte mich meine Mutter:" Archie, warum hast du nichts zu Frau 5. oder Frau D. Gesagt?«ich antwortete dann: »Mutter, ich habe doch etwas gesagt«, worauf sie erwiderte: »Du hast nicht einen Laut von dir Gegeben.«ich dachte, ich hätte gesprochen, aber das Wort blieb mir im Halse stecken. Ich war so schüchtern, daß ich nicht einmal in einer Gebetsstunde den Mund auftat, bis ich dann ins theologische Seminar eintrat. Dann dachte ich, wenn ich Prediger werden wollte, müßte ich wenigstens in meiner eigenen Kirche in der Gebetsstunde sprechen können. Ich entschloß mich, es zu tun. Ich lernte ein Stück auswendig. Aber ich glaube, ich vergaß einen Teil davon, als ich an jenem Abend aufstand, um zu sprechen. Sobald die Versammlung eröffnet wurde, hielt ich mich an dem Sitz vor mir fest, zog mich daran hoch und klammerte mich daran, um nicht umzufallen. Ein Schauer nach dem andern überlief mich, und ich zitierte zitternd so viel von meinem kleinen Vers, wie ich davon behalten hatte, und ließ mich dann auf meinen Sitz fallen. Nach der Versammlung kam ein liebes altes Fräulein zu mir und sagte:»0 Herr Torrey, ich möchte Ihnen danken für das, was Sie heute abend sagten. Es tat mir so gut. Sie sprachen mit so viel Gefühl.«Gefühl? Das einzige Gefühl, das ich hatte, war dies, daß ich mich beinahe zu Tode fürchtete. Stellt euch solch einen Mann als Prediger vor.


Meine ersten Jahre im Amt waren eine Qual. Ich predigte dreimal an einem Tag. Ich lernte meine Predigten auswendig, stand auf und drehte so lange am obersten Knopf meines Jacketts, bis ich die Predigt herausgedreht hatte. Nach der dritten Predigt sank ich mit großer Erleichterung auf den Roßhaarsitz hinter dem Podium zurück, froh, daß das wieder für eine Woche überstanden war. Aber dann kam sofort der schreckliche Gedanke:»nun, morgen mußt du wieder mit der Vorbereitung für nächsten Sonntag anfangen.«welch eine Qual war das Leben!



Doch es kam ein glücklicher Tag, ein Tag, an dem der Gedanke, den ich euch klarzumachen versuche, Besitz von mir ergriff. Nämlich dies: Wenn ich aufstehe, um zu predigen, steht ein anderer bei mir, den die Leute nicht sehen. Er steht neben mir, und alle Verantwortung trägt Er, und ich brauche nur so weit wie möglich zurückzutreten und Ihn predigen zu lassen. Von diesem Tage an war das Predigen die Freude meines Lebens. Ich würde lieber predigen als essen. Manchmal, wenn ich zum Predigen aufstehe, ist mein Herz, ehe ich noch ein Wort sage, so erfüllt von dem Gedanken, daß Er bei mir steht, fähig und bereit, die ganze Versammlung in die Hand zu nehmen und zu tun, was getan werden muß, daß ich es kaum unterlassen kann, laut zu jubeln.


Torry lebte vor ca. 100Jahren Er war gegen das "Zungenreden" war aber( trotz dieser theologischen Schwäche*g*) ein großartiger Mann Gottes.