Romans VII: The Law (Does it work?)
Abgelegt unter: RomansVII — Haso @ 6:41
Wenn Gott dem Menschen solch eine Freiheit schenkt, wie ich sie gestern beschrieben habe - kann das gutgehen? In dieser Frage beobachte ich eine deutliche Meinungsverschiedenheit zwischen Gott und einem Großteil seines Bodenpersonals. Vielen Christen wird es ungemütlich, wenn man Gnade und Freiheit so radikal versteht. Sie sind augenblicklich besorgt, jederman werde diese Gnade als Freibrief missbrauchen. Wenn Gott seine Leute schon freigesprochen hat, bevor sie etwas anstellen - was soll sie dann am Sündigen hindern?
(Wenn man nachfragt, stellt man allerdings fest, dass die Besorgten nicht so sehr um sich selbst besorgt sind. Aber den Rest der Christenheit halten sie schon für ein extrem gefährdetes Völkchen. Wehe, man erlaubt ihm alles mögliche! Schon werden sie alles mögliche tun. Als stünden sie nur in den Startlöchern, um munter drauflos zu sündigen, sobald es nicht mehr strafbar ist.)
Schon zur Zeit des Paulus tauchten, wenn er über Gnade und Freiheit lehrte, regelmäßig bestimmte Fragen auf. “Was nun, sollen wir sündigen, weil wir nicht unter Gesetz, sondern unter Gnade sind?” (Römer 6,14). Wenn Gnade so radikal ist, wie Paulus sie beschrieben hat, gibt es dann noch einen guten Grund, sich der Sünde zu enthalten? Die vorherrschende Besorgnis lautet:
Wenn man die Gläubigen von jeder Christenpflicht befreit, treibt man sie der Sünde in die Arme.
Gott ist gegenteiliger Auffassung. Er lässt kurz und knapp behaupten: “Die Sünde wird nicht über euch herrschen, denn ihr seid nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade” (Römer 6,14). Erst wenn das Verbot aufgehoben ist, haben Christen eine Chance, bestimmte Dinge hinter sich zu lassen, denkt Gott. Erst wenn die Verpflichtung abgeschafft ist, sind die entscheidenden Veränderungen möglich. Gottes Meinung in dieser Sache lautet also:
Nur wenn die Gläubigen von aller Christenpflicht befreit sind, werden sie die Sünde überwinden (können).
Für heute verabschiede ich mich mit zwei Fragen von meinen Lesern:
1. Wer hat Recht - Gott oder seine besorgten Kinder?
2. Woher nimmt Gott seine Zuversicht?
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