Sonntag, 24. Juli 2011

Wissen

Das habe ich im Internet auf dieser Seite gefunden

Immer in Gottes Gegenwart indem sein Wort uns größter Schatz wird

3. Wenn die Vorstufe Wissen zum Hindernis für die Hauptstufen wird

Bezüglich der Frage, warum das Wort Gottes in meinem Leben für so wenig erlebte Realität sorgte, führte mich der Herr in ein Bibelstudium um zwischen Wissen und Erkenntnis unterscheiden zu lernen.

In unserer Zeit wird der Bereich des Wissens auf einen eigenen Thron gestellt: „Wissen ist Macht“ Francis Bacon

Eine Investition in Wissen bringt immer

noch die besten Zinsen!“ - Benjamin Franklin

Spiegel-Leser wissen mehr“

Der Ansammlung von Wissen wird in der Ausbildung ein vorrangiger Stellenwert beigemessen.

In diesem Zusammenhang provoziert das Ergebnis der Gemeindewachstumsstudie von Christian A. Schwarz, der 34.300 Menschen in 1188 Gemeinden in 32 Ländern und 5 Kontinenten aus den verschiedensten Konfessionen befragte und herausfand, dass die Gemeinden mit den best ausgebildeten, akademisch studierten Leitern – also mit dem meisten angesammelten Wissen – genau jene Gemeinden sind, die am wenigsten wachsen.

Die Vermutung liegt nahe, dass mit umfangreichem Wissen die Gefahr größer ist auf der gedanklich-intellektuellen Ebene quasi für ein verstandes-orientiertes „Ersatzerleben“ zu sorgen anstelle echten spirituellen Suchens, Findens und Gottes-Erlebens.

Man kann an ein und dem selben Sonntag in zwei Gemeinden gehen: in der einen bringt ein akademisch herausragend gebildeter Theologe eine Predigt, die einen dialektischen Ohrenschmaus voller beeindruckender Logik und eloquent geführter Argumentation darstellt, die im Alltag dann aber doch nur sehr geringe Auswirkungen und Hilfestellungen aufweist.

Anschließend besucht man eine Gemeinde, in der die Argumentation des Vortragenden zwar an allen Enden und Ecken die Logik oder sogar das sichere biblische Fundament vermissen lassen, aber dennoch zieht es viele Menschen dorthin, weil die Anbetungszeit besonders schön ist oder weil es jeden Sonntag einen Segnungsteil gibt, wo man nach vorne gehen kann, um für sich beten und sich die Hände auflegen zu lassen.

Ist das fehlende Wissen im letzten Fall denn wirklich besser als das akademische Wissen im ersten Fall ?

Dies kann nicht der Fall sein: Wissen kann nicht falsch sein, es kann ihm nur eine falsche Bedeutung zugewiesen werden, die dazu führt, dass es zum Ersatz und Hindernis für das Eigentliche wird.

Um die Rolle des Wissens zu verstehen und wie es zum Hindernis werden kann, müssen wir uns die einzelnen Stufen ansehen, die ein konkretes Wort Gottes im Leben eines Menschen durchlaufen möchte.

Konkret zeigt uns das Wort Gottes drei Stufen, die das Wort Gottes durchlaufen möchte. Von diesen drei Stufen ist Wissen nur die erste Stufe und erst die letzte Stufe ist das wirkliche Erleben einer göttlichen Wahrheit und Segnung.

Mein Eindruck – bei mir selbst und auch bei anderen ist – dass wir uns oft vorwiegend nur auf der Ebene des Wissens bewegen, weshalb es dann auch nicht verwunderlich ist, dass das Erleben der göttlichen Segnungen so gering ausfällt.

Wir müssen erkennen, dass reines Wissen von göttlichen Wahrheiten quasi nur wie eine „Ansichtskarte“ ist, die uns jemand aus einem wunderschönen Urlaubsland schickt.

Wir erhalten die Karte, schauen uns die herrlichen, abgebildeten Fotos, Stimmungen und Freuden des schönen Landes an. In unserer Seele entwickelt sich Freude (genaugenommen: Vorfreude), wohlige Sehnsucht und leise Hoffnung. Unsere innere Stimmung verbessert sich und unser Wünschen bekommt konkretere Inhalte.

Vielleicht fangen wir sogar an für etwas Konkretes zu beten.

Doch wir dürfen nicht vergessen, dass wir immer noch im reinen „Ansichtskarten“-Stadium sind, das nicht zum direkten Erleben befähigt.

Niemand kann von einer erhaltenen Ansichtskarte direkt in das Erleben und Genießen des betreffenden Landes wechseln.

Bisweilen bleiben wir Christen in diesem beständigen „Ansichtskarten“-Stadium.

Jeden Sonntag bekommen wir von einem Prediger (oder einem christlichen Buch, oder durch Gespräche mit anderen Gläubigen in einem Hauskreis) eine neue Ansichtskarte und freuen uns erneut über eine Verheißung Gottes.

Doch Ansichtskarten können keine erlebte Realität verschaffen. Sie sind nur Einladungen sich aufzumachen, das beschriebene Land selbst zu bereisen.

Natürlich verschafft auch der Erhalt der Ansichtskarten etwas Freude und innere Erleichterung und Stimmungsverbesserung.

Doch manchmal sind wir Christen eher „Ansichtskarten“-Sammler und wir versuchen rein durch das Sammeln dieser Ansichtskarten unser Leben in den Griff und in den Segen Gottes zu bekommen.

Umfangreich gebildete Bibellehrer können eine wahre „Schatzkammer“ von diesen Ansichtskarten sein – und ihre Ansichtskarten sind meist auch größer, detaillierter und farbenintensiver als die von anderen.

Dennoch: solange wir uns im reinen Ansichtskarten-Stadium bewegen, erreichen wir so gut wie keine beständige Dimension des Erlebens von Gottes Gegenwart, dem Hören seiner Stimme, dem Erfülltwerden mit seiner Liebe und dem Erhalt seiner übernatürlichen Segnungen.


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