Ein Freund von mir setzte in den 80-er Jahren eine Annonce in eine deutsche Zeitung: Schwer krank – Jesus kann Sie heilen !
Da das Thema biblische Heilung in den 80-Jahren des vorigen Jahrhunderts den meisten Menschen völlig unbekannt war, hielten natürlich die Leser des Inserats meinen Freund für einen Spinner. Und in der Tat meldeten sich nur wenige Menschen – kaum ein Dutzend – bei ihm und auch das nur, weil sie alle so schwer krank waren, dass es medizinisch für sie keine Hilfe mehr bei den Ärzten gab.
Mein Freund verpflichtete diese Menschen, dass sie jeden Tag zu ihm kommen und gemeinsam mit ihm 1 bis 2 Stunden Gottes Wort zum Thema Heilung anhörten; (natürlich kostenlos). Er sagte den Menschen, dass Gottes Wort gemäß Sprüche 4:20-22, 12:18, Psalm 107:20 ... Medizin und Heilung für sie ist.
Und wie man Medizin täglich einnehmen müsste, so müsse man auch Gottes Wort jeden Tag hören. Das Interessante ist, dass von diesen schwer kranken Menschen niemand länger als ein Monat zu meinem Freund kam und alle vollständig von Gott geheilt worden sind.
Einige Verse vor dem in Römer 10:17 genannten Prinzip des Empfangens von Glaubens durch Gottes Wort, finden wir den gesamten Prozess beschrieben: Römer 10:8
Das Wort ist dir nahe, in deinem Mund und in deinem Herzen. Das ist das Wort des Glaubens, das wir predigen,
9 dass, wenn du mit deinem Mund Jesus als Herrn bekennen* und in deinem Herzen glauben wirst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, du errettet** werden wirst.
10 Denn mit dem Herzen wird geglaubt zur Gerechtigkeit, und mit dem Mund wird bekannt zum Heil***.
• das griechische Wort HOMOLOGEO bedeutet „das Selbe sagen wie jemand anderer“ und meint dass wir dasselbe sagen wie Gott in seinem Wort ** das griechische Wort SOZO bedeutet heil werden, ganz gemacht werden, gesund gemacht werden, in das Heil Gottes gebracht werden, umfassende Erlösung geschenkt bekommen
*** das griechische Wort SOTERIA bedeutet real erlebtes Heil, Erlösung, Bewahrung, Befreiung, Sicherheit, Heilung und Gesundheit
Die Passage hier in Römer 10 spricht nicht nur von der anfänglichen Errettung bei der Bekehrung eines Gläubigen – also nicht nur von der Vergebung der Sünde und dem Erhalt ewigen Lebens – sondern meint das gesamte Heil Gottes, da die Wörter hier für Heil und gerettet werden Gottes umfassenden Heilsplan beschreiben.
Wir wissen, dass Gottes Wort sehr exakt ist bei der Wahl der Wörter und ihrer Reihenfolge.
Entsprechend erhalten wir durch die Reihenfolge von Gottes Wort zuerst in unserem Mund und dann in unserem Herzen bereits den Hinweis, dass Gottes Wort zuerst in unseren Mund kommen soll und es über unseren Mund dann auch in unserem Herzen groß und lebendig wird.
Dies ist genau dieselbe Beschreibung des Wunders, das wir zuvor in Römer 10:17 entdeckt haben, dass Gottes Glauben durch das Hören seines Wortes in unsere Herzen kommt und darin wächst.
Vers 9 spricht davon, dass wir vor allem über Jesu herausragende Position und Herrschaft sprechen sollen und von seiner Errettung durch sein Kreuz und seine Auferstehung.
Zudem wiederholt Vers 9 die Reihenfolge, dass die Worte Gottes in unserem Mund sein sollen und dass sie zu Glauben in unserem Herzen führen. Das griechische Wort hier für Bekennen bedeutet, dass man dasselbe sagt wie jemand anderer.
Wir wissen, dass Gottes Wort nicht kraftlose Worthülsen sind, Luk.1:37, sondern Geist und Leben enthält, Joh.6:63 und wir sehen hier, dass wenn wir dasselbe sagen wie Gott und damit zugleich sein Wort ja auch hören, dass genau dadurch sein Glaube auf uns abfärbt und unsere Herzen zu erfüllen beginnt.
Das Ganze ist so einfach und unkompliziert, dass man sich fragt, warum die Gläubigen so wenig in dieser Dimension leben und so wenig Gott erlauben, dass sein Glaube durch sein Wort auf sie abfärbt.
Das Sämanngleichnis (Mt.13, Mk.4, Lk.8) gibt uns nähere Details zu diesem Prozess und hilft uns zu verstehen, warum so wenige Christen diesem Wunder des göttlichen Glaubenstransfers Raum geben.
Jesus selbst ist der Sämann und Ursprung des Saatgutes. Sein Wort ist das Saatgut und der Ackerboden sind die Herzen der Menschen.
Nun ist es ein Prinzip des Säens, dass das Saatgut für einige Zeit im Boden verschwindet und recht unspektakulär und von außen erst mal noch nicht sichtbar seine Wirksamkeit entfaltet.
Es verschwindet im Boden und entwickelt zwar sofort seine Lebendigkeit – aber dies alles geschieht anfänglich unsichtbar und verborgen im Erdreich.
Um zu wachsen und die im Boden enthaltenen Nährstoffe erschließen zu können, braucht ein Same nur eines: Wasser.
Die Bibel ist hier sehr genau und spricht genau davon, WAS dieses Wasser ist, das den Samen von Gottes Wort in den Herzen der Menschen wachsen und den Glauben in ihren Herzen zunehmen lässt:
Jesaja 55:10-11
Denn wie der Regen fällt und vom Himmel der Schnee und nicht dahin zurückkehrt, sondern die Erde tränkt, sie befruchtet und sie sprießen lässt, dass sie dem Sämann Samen gibt und Brot dem Essenden, 11 so wird mein Wort sein, das aus meinem Mund hervorgeht. Es wird nicht leer zu mir zurückkehren, sondern es wird bewirken, was mir gefällt, und ausführen, wozu ich es gesandt habe.
Schon im Alten Testament beschreibt Gott das Wunder völlig gleich wie im Sämanngleichnis oder wie durch Paulus im Römerbrief: Gottes Wort ist nicht nur der Same, sondern zugleich auch das für seine Keimung und für sein Wachstum notwendige Wasser.
Für die praktische Umsetzung bedeutet dies, dass wenn wir eine Verheißung aus Gottes Wort regelmäßig, am besten täglich bewegen, so beginnt das Ganze – wie so oft in Gottes Reich – erst mal wenig beeindruckend. Der Same verschwindet und entfaltet bei weiterem Begießen seine Wirksamkeit erst mal eher unsichtbar.
Aber schon nach wenigen Wochen sprießt der erste grüne Keimling und wir können erleben, wie das von uns gesprochene Wort in uns wirksam wird.
Es ist anfangs nur ein Ahnen, dass etwas Gutes auf uns bei Gott wartet. Wenn wir Gottes Wort aussprechen, ist der Heilige Geist bei uns und entfaltet vor unserem geistigen Auge verschiedene Zusammenhänge und Segensaspekte. Es kommt dann eine erste Vorfreude auf und das mögliche Wirken Gottes wird immer vorstellbarer. Dies ist der Moment, wo der Keimling zum ersten Mal sichtbar wird.
Es wäre noch zu früh zu versuchen mit einem so frisch entstandenen Keimling große Wundertaten zu bewirken. Er wird noch weitere Wochen, oft sogar Monate benötigen, in denen wir ihn regelmäßig pflegen, begießen und wo wir weiterhin Gottes Wort aussprechen und hören.
Nur wenige Menschen setzen das Sämanngleichnis so um, dass sie bereit sind die Monate von der Aussaat bis zur völligen Reife und Frucht zu warten und sie in diesen Monaten der betreffenden Segenswahrheit die nötige Pflege durch das regelmäßige Bewässern – das ist das Aussprechen und Hören von Gottes Wort – gewähren.
Dabei entfaltet das Wort schon nach wenigen Wochen reale erlebbare Segensdimensionen. Es stimmt zwar, dass man meist noch nicht das ganze Wunder z.B. einer kompletten körperlichen Heilung erlebt. Aber schon die ganze Zeit über geschehen göttliche Wunder – wobei das kostbarste Wunder der Erhalt und das Wachstum von göttlichem Glauben in unserem Herzen ist.
Denn wie viel kostbarer ist es durch göttlichen Glauben in einen Lebensstil von göttlicher Heilung (für sich wie auch für andere) hineinzuwachsen, als nur mal schnell zu irgendeiner Gebetsveranstaltung zu fahren und durch den Glauben und die Heilungsgabe eines anderen Menschen geheilt zu werden.
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