Aber Trophimus war doch auch krank? Das zeigt doch, dass Heilung nicht für alle Christen gilt?
Paulus schreibt im zweiten Timotheusbrief, dass er einen Mann namens Trophimus krank zurückgelassen hat. Das zeigt doch eindeutig, dass Gott nicht alle Christen heilt. Wie kann man da behaupten, dass Gott jeden Menschen heilen will?
Schauen wir uns erstmal die Bibelstelle an um die es geht:
Dieser Absatz gibt den Abschluss des zweiten Timotheusbriefes wieder. Hier spricht der Apostel einige Grußworte und gibt einnige wenige allgemeine Informationen, darunter auch die Information dass Trophimus krank zurückgelassen wurde.
Das Problem, dass aber bei vielen Heilungsgegnern besteht ist, dass um diesen Halbsatz herum viele wirklich sehr kreative, spannende und interessante, aber leider unbiblische Geschichten herum erfunden wurden. Es gibt aber einen zentalen Unterschied zwischen biblischer Exegese und Eisegese. Bei Exegese geht es darum, die Bedeutung und den Inhalt einer biblischen Schrift zu herauszulesen, während man bei der Eisegese etwas in einen Text hineininterpretiert (was nicht drinsteht).
Wir lesen hier, dass es in der Bibel einen Menschen Namens Trophimus gab, der in Milet zurückgelassen wurde.
Dort steht aber nicht...
- warum Trophimus krank war
- dass Trophimus nicht gesund wurde
- was er für eine Krankheit hatte
- dass man für Trophimus um Heilung gebetet hat und diese nicht eingetreten ist
- was die Ursache der Krankheit war
- dass er überhaupt gläubiger Christ war
- dass es Gottes Wille war dass Trophimus nicht geheilt wurde
- ja es steht dort nichtmals, dass Trophimus wegen seiner Krankheit zurückgelassen wurde (auch wenn dies in diesem Fall naheliegend ist)
Wir sehen, dass wir uns zwar in Gedanken oft schon wegen eines kleinen Halbsatzes eine Menge Dinge dazudenken. Dies ist aber nicht zulässig. Dass Trophimus krank war, müssen wir so hinnehmen. Wir können daraus jedoch nicht auf die Umstände der Krankheit schließen geschweige denn auf Gottes Willen dazu. Derartige Interpretationen mögen zwar vielleicht interessant sein, sind aber letztlich nichts anderes als reine Spekulationen. Genauso könnte man eine Geschichte um diesen Vers drumrumbauen, die einen Grund für seine Krankheit angibt. Trophimus war garkein Christ und hat Gott nur gelästert weswegen er nicht geheilt wurde, hat sich, nachdem Paulus Korinth verlassen hat aber unter Tränen bekehrt und ist sofort geheilt worden.
(so etwas wäre natürlich genauso sinnlos).
Aber okay... tun wir mal so als hätte Paulus Trophimus wirklich die Hände aufgelegt. Hier stellt sich nun die Frage, ob wir anhand dieser potentiell ausgebliebenen Heilung darauf schließen können, dass Gott nicht grundsätzlich heilen will.
Können wir also von einzelnen Beispiel auf Gottes grundsätzlichen Willen schließen? Wir wollen versuchen das anhand eines anderen, leichter verständlichen Falles zu ergründen. Stell Dir vor, Du begegnest jemandem, der nicht gläubig ist, der Interesse an Jesus hat. Er sagt Dir: "Ich glaube ja, dass Jesus die Sünden vergeben KANN und ich glaube auch, dass er es bei einigen Menschen macht. Aber will er wirklich ALLEN die Sünden vergeben?"
Darauf würdest Du natürlich erwidern, dass Gott JEDEN Menschen liebt und will, dass ALLE Menschen gerettet werden.
Woher Du das weißt? Natürlich aus der Bibel:
Gott liebt die ganze Welt und er will dass wirklich jeder Mensch gerettet wird. Aber wie sieht denn die Realität aus? WIRD jeder gerettet? Natürlich nicht! Es gehen sehr viele Leute verloren. Es gibt viele Beispiele von Menschen, die Jesus ablehnen und nicht an ihn glauben (wollen). Können wir nun daraus, dass es Leute gibt, die verloren gehen, schließen, dass die Rettung ALLER Menschen nicht Gottes Wille ist? Auch diese Frage würde jeder normale Christ natürlich mit "Nein" beantworten - natürlich nicht. Selbst wenn es in der Bibel selber Beispiele von Leuten gibt, die verloren gehen, können wir daraus noch nicht schließen, dass es Gottes Wille ist, dass diese Menschen nicht gerettet werden - und davon gibt es gereade im Neuen Testament sehr viele Beispiele. Gott will dass ALLE Menschen gerettet werden, auch wenn es immer wieder Leute gibt, die trotz Gottes Willen nicht gerettet werden.
Nun übertragen wir das ganze auf das Thema Heilung. Wir haben gesehen. dass wir nicht anhand von einzelnen Beispielen darauf schließen können was Gott will oder was er nicht will. Wenn wir also in der Bibel einige Beispiele von Leuten finden, die NICHT geheilt wurden, können wir daraus noch nicht schließen, dass es Gottes Wille war, dass diese nicht geheilt wurden.
Die beste Möglichkeit Gottes Willen kennenzulernen ist es, sich Jesus anzuschauen. Er war eine komplette Repräsentation des Willens Gottes hier auf der Erde... Und dass Jesus sehr ausgiebig geheilt hat brauchen wir ja hier wohl nicht näher erläutern. Wenn es also nicht Gottes Wille ist jeden Menschen zu heilen, müssten wir in der Bibel doch zumindestens EIN einziges exemplarisches Beispiel finden, wo jemand Jesus um Heilung bittet und dieser den Gesuch mit dem Hinweis ablehnt, dass die Krankheit in diesem Fall Gottes Wille sei und z.B. "pädagogischen" Zwecken diene (also damit die Person Demut oder sonstirgendwas lerne). Aber derlei Beispiele finden wir nirgendwo in der Bibel. Es gibt nur eine einzige Stelle wo Jesus nicht heilen konnte (Markus 6,5-6) - wohlgemerkt Jesus, der Sohn Gottes KONNTE nicht heilen, dort steht nicht, dass er nicht wollte.
Wir sehen, dass die Erwähnung Trophimus' Krankheit keinen Aufschluss darüber gibt, ob Heilung bzw. Krankheit Gottes Wille ist oder nicht. Wir müssen es so hinnehmen dass er - warum auch immer - krank war. Wir dürfen aber nicht den Fehler machen in diesen kurzen Satz zu viel hineinzuinterpretieren. Wir sehen an vielen Bibelstellen, dass es Gottes ausdrücklicher Wille ist, zu heilen - ALLE zu heilen. Dass einzelne Fälle existieren, in denen Leute nicht geheilt werden lässt noch nicht darauf schließen, dass Heilung nicht Gottes Wille ist. Wenn wir wissen wollen wie Gott über Heilung denkt, bringt es nichts, sich in wilden Spekulationen zu ergeben, sondern wir müssen schauen was wirklich im Wort Gottes dazu steht zum Beipsiel indem wir uns unser größtes Vorbild anschauen - Jesus Christus (Johannes 13, 15)!
Schauen wir uns erstmal die Bibelstelle an um die es geht:
Grüße Prisca und Aquila und das Haus des Onesiphorus. Erastus blieb in Korinth, Trophimus aber ließ ich in Milet krank zurück. Beeile dich, vor dem Winter zu kommen! Es grüßen dich Eubulus und Pudens und Linus und Claudia und alle Brüder. Der Herr Jesus Christus sei mit deinem Geist! Die Gnade sei mit euch! Amen.
Dieser Absatz gibt den Abschluss des zweiten Timotheusbriefes wieder. Hier spricht der Apostel einige Grußworte und gibt einnige wenige allgemeine Informationen, darunter auch die Information dass Trophimus krank zurückgelassen wurde.
Exegese oder Eisegese??
Das Problem, dass aber bei vielen Heilungsgegnern besteht ist, dass um diesen Halbsatz herum viele wirklich sehr kreative, spannende und interessante, aber leider unbiblische Geschichten herum erfunden wurden. Es gibt aber einen zentalen Unterschied zwischen biblischer Exegese und Eisegese. Bei Exegese geht es darum, die Bedeutung und den Inhalt einer biblischen Schrift zu herauszulesen, während man bei der Eisegese etwas in einen Text hineininterpretiert (was nicht drinsteht).
Wir lesen hier, dass es in der Bibel einen Menschen Namens Trophimus gab, der in Milet zurückgelassen wurde.
Dort steht aber nicht...
- warum Trophimus krank war
- dass Trophimus nicht gesund wurde
- was er für eine Krankheit hatte
- dass man für Trophimus um Heilung gebetet hat und diese nicht eingetreten ist
- was die Ursache der Krankheit war
- dass er überhaupt gläubiger Christ war
- dass es Gottes Wille war dass Trophimus nicht geheilt wurde
- ja es steht dort nichtmals, dass Trophimus wegen seiner Krankheit zurückgelassen wurde (auch wenn dies in diesem Fall naheliegend ist)
Ist Heilung nicht Gottes Wille? Ist Trophimus ein Beweis dafür, dass Gott heute nicht mehr heilen will?
Wir sehen, dass wir uns zwar in Gedanken oft schon wegen eines kleinen Halbsatzes eine Menge Dinge dazudenken. Dies ist aber nicht zulässig. Dass Trophimus krank war, müssen wir so hinnehmen. Wir können daraus jedoch nicht auf die Umstände der Krankheit schließen geschweige denn auf Gottes Willen dazu. Derartige Interpretationen mögen zwar vielleicht interessant sein, sind aber letztlich nichts anderes als reine Spekulationen. Genauso könnte man eine Geschichte um diesen Vers drumrumbauen, die einen Grund für seine Krankheit angibt. Trophimus war garkein Christ und hat Gott nur gelästert weswegen er nicht geheilt wurde, hat sich, nachdem Paulus Korinth verlassen hat aber unter Tränen bekehrt und ist sofort geheilt worden.
(so etwas wäre natürlich genauso sinnlos).
Einzelfälle und Gottes Wille
Aber okay... tun wir mal so als hätte Paulus Trophimus wirklich die Hände aufgelegt. Hier stellt sich nun die Frage, ob wir anhand dieser potentiell ausgebliebenen Heilung darauf schließen können, dass Gott nicht grundsätzlich heilen will.
Können wir also von einzelnen Beispiel auf Gottes grundsätzlichen Willen schließen? Wir wollen versuchen das anhand eines anderen, leichter verständlichen Falles zu ergründen. Stell Dir vor, Du begegnest jemandem, der nicht gläubig ist, der Interesse an Jesus hat. Er sagt Dir: "Ich glaube ja, dass Jesus die Sünden vergeben KANN und ich glaube auch, dass er es bei einigen Menschen macht. Aber will er wirklich ALLEN die Sünden vergeben?"
Darauf würdest Du natürlich erwidern, dass Gott JEDEN Menschen liebt und will, dass ALLE Menschen gerettet werden.
Woher Du das weißt? Natürlich aus der Bibel:
Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat.
Gott liebt die ganze Welt und er will dass wirklich jeder Mensch gerettet wird. Aber wie sieht denn die Realität aus? WIRD jeder gerettet? Natürlich nicht! Es gehen sehr viele Leute verloren. Es gibt viele Beispiele von Menschen, die Jesus ablehnen und nicht an ihn glauben (wollen). Können wir nun daraus, dass es Leute gibt, die verloren gehen, schließen, dass die Rettung ALLER Menschen nicht Gottes Wille ist? Auch diese Frage würde jeder normale Christ natürlich mit "Nein" beantworten - natürlich nicht. Selbst wenn es in der Bibel selber Beispiele von Leuten gibt, die verloren gehen, können wir daraus noch nicht schließen, dass es Gottes Wille ist, dass diese Menschen nicht gerettet werden - und davon gibt es gereade im Neuen Testament sehr viele Beispiele. Gott will dass ALLE Menschen gerettet werden, auch wenn es immer wieder Leute gibt, die trotz Gottes Willen nicht gerettet werden.
Nun übertragen wir das ganze auf das Thema Heilung. Wir haben gesehen. dass wir nicht anhand von einzelnen Beispielen darauf schließen können was Gott will oder was er nicht will. Wenn wir also in der Bibel einige Beispiele von Leuten finden, die NICHT geheilt wurden, können wir daraus noch nicht schließen, dass es Gottes Wille war, dass diese nicht geheilt wurden.
Die beste Möglichkeit Gottes Willen kennenzulernen ist es, sich Jesus anzuschauen. Er war eine komplette Repräsentation des Willens Gottes hier auf der Erde... Und dass Jesus sehr ausgiebig geheilt hat brauchen wir ja hier wohl nicht näher erläutern. Wenn es also nicht Gottes Wille ist jeden Menschen zu heilen, müssten wir in der Bibel doch zumindestens EIN einziges exemplarisches Beispiel finden, wo jemand Jesus um Heilung bittet und dieser den Gesuch mit dem Hinweis ablehnt, dass die Krankheit in diesem Fall Gottes Wille sei und z.B. "pädagogischen" Zwecken diene (also damit die Person Demut oder sonstirgendwas lerne). Aber derlei Beispiele finden wir nirgendwo in der Bibel. Es gibt nur eine einzige Stelle wo Jesus nicht heilen konnte (Markus 6,5-6) - wohlgemerkt Jesus, der Sohn Gottes KONNTE nicht heilen, dort steht nicht, dass er nicht wollte.
Fazit
Wir sehen, dass die Erwähnung Trophimus' Krankheit keinen Aufschluss darüber gibt, ob Heilung bzw. Krankheit Gottes Wille ist oder nicht. Wir müssen es so hinnehmen dass er - warum auch immer - krank war. Wir dürfen aber nicht den Fehler machen in diesen kurzen Satz zu viel hineinzuinterpretieren. Wir sehen an vielen Bibelstellen, dass es Gottes ausdrücklicher Wille ist, zu heilen - ALLE zu heilen. Dass einzelne Fälle existieren, in denen Leute nicht geheilt werden lässt noch nicht darauf schließen, dass Heilung nicht Gottes Wille ist. Wenn wir wissen wollen wie Gott über Heilung denkt, bringt es nichts, sich in wilden Spekulationen zu ergeben, sondern wir müssen schauen was wirklich im Wort Gottes dazu steht zum Beipsiel indem wir uns unser größtes Vorbild anschauen - Jesus Christus (Johannes 13, 15)!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen