Samstag, 13. Oktober 2012

Zum Schmunzeln

Andacht von Andrew Murray

1. Johannesbrief

A.Murray
Liebe und Glaube

«Und das ist Sein Gebot, dass wir glauben an den Namen Seines Sohnes Jesu Christi und lieben uns untereinander, wie Er uns ein Gebot gegeben hat» (1Jo 3,23)

Bei einer Konferenz in Südafrika war die Schlussversammlung für den Sonntagabend vorgesehen. In der vorbereitenden Besprechung am Nachmittag wählten wir als Thema für den Abend die fünf Lektionen, die im Gleichnis vom Weinstock und den Reben in Joh. 15 enthalten sind. Die Lektion über die brüderliche Liebe fiel einem gewissen Pfarrer zu. Dieser erhob dagegen Einspruch und sagte: «Über dieses Thema kann ich nicht sprechen; ich habe noch nie darüber gepredigt.» Als Erklärung fügte er bei: «Ihr wisst, dass ich in Holland studiert habe; damals war das Thema der Liebe Sache der Liberalen. Diese glaubten weder an Gottes strenge Gerechtigkeit noch an die Erlösung durch Christus; Gott war Liebe, das genügte. Der Vorschlag der Orthodoxen, ihre Gegner aus der Kirche zu verbannen, stieß darum auf Widerstand; alle sollten in Liebe getragen werden. So wurde die Predigt des Glaubens zur Stärke der Orthodoxen, die Predigt der Liebe aber überließ man den Liberalen.»

Die christliche Gemeinde muss lernen, die Verkündigung der Liebe Gottes nicht auf die Erlösung zu beschränken, sondern weiter zu gehen und die Gläubigen aufzufordern, der in ihrem Herzen wohnenden Liebe Christi durch Liebe zu den Brüdern sichtbar Ausdruck zu verleihen. Unser Herr nannte es ein neues Gebot, ein Kennzeichen der Jüngerschaft für die Welt.

Die Verkündigung dieser Liebe ist sehr notwendig. Manchmal lässt Gott zwischen Christen Zerwürfnisse zu, damit die furchtbare Sündenmacht ihrer Herzen offenbar werde und sie vor deren Anblick zurückschrecken. Ein Leiter und seine Gemeinde sollten die Wichtigkeit des Gebotes Christi: «Liebet einander!» unbedingt ernst nehmen. Wenn wir einander lieben, wie Christus uns liebt, so werden wahrhaft geheiligte Leben die Folge davon sein. Möchte uns das Lesen dieser Betrachtungen das Verständnis für die beiden Offenbarungswege der Liebe schenken: die wunderbare Liebe Gottes in Christus zu uns und die durch den Heiligen Geist in unsere Herzen ausgegossene Liebe zu Ihm und zu unseren Brüdern

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