Dienstag, 8. Februar 2011

Nochmal über Gebet

Hier ein Auszug aus einem Artikel von Haso.

Viele Worte im Gebet können manchmal Ausdruck für wenig Glauben sein. Man redet ellenlang drum herum, anstatt präzise auf den Punkt zu kommen.

Das heißt nun allerdings nicht, dass unsere Gebete immer kurz sind. Es gibt mehr zu entdecken im Gebet als die Fürbitte.

Jesus sagt in Matthäus 6, 7: „Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört um ihrer vielen Worte willen.“ „Seid lieber kurz und präzise,“ meint Jesus, „denn ein endloser Redeschwall ist etwas für die Heiden.“

Aber vorher sagt Jesus: „Du aber, wenn du betest, geh in dein Kämmerlein und schließ deine Türe zu und bete zu deinem Vater im Verborgenen; und dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird es dir vergelten öffentlich.“ (Vers 6)

Das Beten hat zwei Phasen

Die erste ist die, in der du zum Vater gehst. Dafür brauchst du Zeit. Das dauert. Da musst du Gemeinschaft mit ihm haben. Da musst du sein Herz suchen, immer mehr mit ihm zusammenwachsen.

Und dann, das ist Phase zwei, gehst du raus, und der Vater steht hinter dir, und dann gibst du die kurzen, präzisen Anweisungen – und dann passiert was.

So hat es auch Jesus gemacht. Wir sehen das, als er in die Situation mit dem dämonisierten Jungen hinein kam, dem seine Jünger nicht hatten helfen können. Er führt ein kurzes Diagnosegespräch mit dem Vater, der Dämon fängt an zu wüten und Jesus sagt: „Schluss! Ruhe! Raus aus dem Jungen und nie wieder hinein!“
Der Dämon sträubt sich noch, wie ein Spieler, der gerade die rote Karte gesehen hat, aber dann geht er und das Kind ist fit und gesund.

Das ganze hatte eine Vorgeschichte. Die Nacht davor hatte Jesus auf einem Berg verbracht. Auf diesem Berg hat er gebetet, Zeit verbracht mit seinem Vater im Himmel. Das, was in dieser Nacht auf dem Berg passiert ist zeigt, wie Jesus gebetet hat, wenn er lange Gemeinschaft mit dem Vater hatte.


Er hat keine Gebetsliste mit auf den Berg geschleppt, um Punkt für Punkt durchzubeten, viele Worte darüber zu machen...


Stattdessen hat er intensiv den Heiligen Geist aufgenommen, sich in der Herrlichkeit Gottes ausfüllen lassen mit aller notwendigen Kraft und Freude. Jesus verstand es so meisterhaft, die Nähe des Vaters zu suchen, dass sein Gesicht anfing zu leuchten und seine Kleider weiß wurden.

Das kann die Folge sein, wenn man die Herrlichkeit Gottes in sich aufnimmt.
Jesus hat auch das Wort des Vaters empfangen, in diesem Fall hat der Vater durch Mose und Elia sein Wort ausgesprochen. Wir haben ja Mose und Elia in unserer Bibel, und noch vieles darüber hinaus. Jesus hat das auch oft getan, die Weisung des Vaters aus der Schrift zu holen und zu empfangen. So kann man den Willen des Vaters kennen lernen.
Das dritte: Der Vater sprach aus der Wolke: „Das ist mein lieber Sohn.“ Jesus hat sich neu lieben lassen von seinem Vater, hat sich das neu zusprechen lassen, dass er der liebe Sohn des Vaters war. Das hat ihm gut getan. Der Vater hat auch gesagt: „Den sollt ihr hören“, womit er noch einmal die Autorität bestätigt hat. Er hat bestätigt: „Du bist in meinem Namen auf der Erde und ich stehe zu dir und die Leute sollen dich hören. Wer sich gegen dich stellt, stellt sich gegen mich.“

Das hat Jesus in der Zeit des Gebetes getan und empfangen. Beten ist so schön, wenn man so betet. Das ist nicht langweilig, trocken, da schaut man nicht auf die Uhr, ob die Stunden wohl bald vorbei sein werden.


Wenn man Gottes Wort in sich aufnimmt, entdeckt, was er alles an guten Dingen uns zugedacht hat, wenn man in seiner Herrlichkeit verweilt und sie in sich aufnimmt, wenn man empfängt, dass der Vater einen lieb hat, dass er Autorität gegeben hat.

Dann kann man hinunter gehen ins Tal wie Jesus und so mit Bewusstsein der Autorität erfüllt sein, dass man einfach anordnet: „Schluss hier, du Dämon. Raus aus dem Jungen.“

Die Jünger kamen ja später und fragten, warum es bei ihnen nicht geklappt hatte. Sie wussten ja, dass die Autorität ihnen schon früher verliehen worden war. Jesus hatte sie ihnen gegeben: Autorität über alle Dämonen.
Jesus sagt ihnen, dass ihr Bewusstsein der Autorität in der Situation nicht stark genug war. Die Vorbereitung war mangelhaft. „Diese Art fährt nur aus durch Beten.“
Damit meinte er nicht, dass die Jünger hätten stundenlang mit diesem Jungen beten sollen. Er meint, dass ihnen die Stunden der Gemeinschaft mit dem Vater fehlten. Sie hätten sich neu die Autorität bestätigen lassen, sich lieben lassen, erfüllen lassen sollen. Wenn sie wie Jesus die Nacht in der Gegenwart Gottes verbracht hätten, wäre diese Autorität für sie genauso abrufbar gewesen.

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