Samstag, 22. Januar 2011

Die Welt überwinden

Noch einmal Watchman Nee.


Auch unser Hoffen auf die Kraft des Herrn hat immer nur unser Versagen zur Folge

Manche bestehen nun darauf, die Schrift habe uns doch gesagt: „Alles vermag ich in dem, der mich stark macht“ (Phil. 4:13). Sie bekennen freimütig: „Ich selbst habe keine Kraft“, und dann erklären sie: „Aber ich bitte den Herrn, dass er mir Kraft gibt und mich mächtig macht. So viele Dinge muss ich tun, so viele Gebote der Schrift muss ich halten, und in allem soll ich dem Beispiel des Herrn folgen.

Aber es fehlt mir die Kraft dazu. Was soll ich also tun? Ich will den Herrn bitten, dass

er mich mächtig macht, denn wenn er mir seine Kraft verleiht, dann vermag ich alles.“ So hoffen und bitten viele Menschen Tag für Tag aufs Neue,

der Herr möge sie doch mächtig machen, damit sie dies alles vollbringen können.


Es ist nicht falsch, darauf zu bestehen, dass uns der Herr seine Kraft verleiht, aber wir brauchen noch etwas anderes. Wenn uns diese Grundlage fehlt, werden wir keine Kraft bekommen, auch wenn wir sie noch so sehr vom Herrn erhoffen.


Wir können täglich mit der Bitte um Kraft vor den Herrn kommen, aber er wird sie nicht immer erhören. Manchmal zwar tut er es, oft aber auch nicht.

Es stimmt durchaus, dass wir alles vermögen, wenn uns der Herr die Kraft dazu gibt; andererseits aber fühlen wir uns außerstande, auch nur die kleinste Sache zu bewältigen, wenn er sie uns nicht gibt.

Das ist der Grund, warum wir immer wieder versagen. Zwar sollen wir um Kraft bitten,

doch wenn wir dies als ein selbständiges, aus seinem Zusammenhang gerissenes Gebot und als eine Methode betrachten, werden wir erleben müssen,

dass nichts dabei herauskommt.

Auch wenn wir die Kraft bekommen, brauchen wir doch nocheine Versorgung anderer Art, das heißt, der Herr muss uns zuvor noch etwas anderes geben.

Erst dann werden wir alles vermögen. Wenn du nur um Kraft bittest, wirst du feststellen, dass du sehr oft eben keine Kraft bekommst und dann auch nichts tun kannst.


Ich glaube, dass jeder Neubekehrte diese beiden Dinge sehr klar vor Augen haben sollte: Er muss sehen, dass es nichts nützt, wenn wir lediglich nachahmen, und es ebenso wenig nützt, wenn wir nur von der Kraft des Herrn abhängig sind.

Wenn wir uns davon abhängig machen, dass wir jeweils bei Bedarf von ihm Kraft bekommen, werden wir nichts erreichen und auch sein Leben nicht zum Ausdruck bringen können.

Wir älteren Brüder können das bezeugen. All die vielen, die immer wieder versuchen, den Herrn nachzuahmen, werden immer wieder versagen.

Und nicht anders geht es denen, die ihn täglich um seine Kraft bitten, denn wenn sie diese Kraft einmal nicht finden, versagen auch sie prompt.


Keine Kommentare: