Montag, 15. Dezember 2008

Lehre über Sprachengebet

Ich habe hier einen Artikel von Storch gefunden

Ist eine echte Hilfe, wenn man sich mit dem Sprachenreden auseinandersetzt.


Also auch ihr, da ihr eifrig nach Geistesgaben trachtet, suchet, zur Erbauung der Gemeinde daran Überfluß zu haben! Darum: wer in Zungen redet, der bete, daß er es auch auslegen kann. Denn wenn ich in Zungen bete, so betet zwar mein Geist, aber mein Verstand ist ohne Frucht. Wie soll es nun sein? Ich will im Geiste beten, ich will aber auch mit dem Verstande beten; ich will im Geiste lobsingen, ich will aber auch mit dem Verstande lobsingen. (1.Korinther 14,12-15)

Ein Zeichen der Christen zur eigenen Auferbauung
Das Beten in Sprachen ist eine übernatürliche Gabe des Heiligen Geistes. Man redet in einer
Sprache, die man nie erlernt hat und die es auch normalerweise nicht auf der Welt gibt. Gewöhnlich versteht weder man selbst noch irgendjemand sonst ausser Gott, was gesagt wird. Es bleibt ein Geheimnis. Wozu ist das Beten in Sprachen dann gut, wenn es niemand versteht?

1. Das Beten in Sprachen ist ein Zeichen der Christen.
Jesus hat der Gemeinde einige Zeichen gegeben, die sie von der Welt abheben und an denen ihr
übernatürlicher Ursprung in Gott erkennbar ist: Diese Zeichen aber werden die, welche glauben, begleiten: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben, mit neuen Zungen reden, Schlangen aufheben, und wenn sie etwas Tödliches trinken, wird es ihnen nichts schaden; Kranken werden sie die Hände auflegen, und sie werden sich wohl befinden. Markus 16,17-18

Zunächst ist das Sprachenbeten also ein Zeichen unter anderen. Zeichen meint Hinweis, wie auf einem Verkehrsschild. Das Beten in neuen Sprachen ist also wie ein Pfeil, der auf uns zeigt und auf dem „Christ“ steht.

Genau das ist auch passiert, als Pfingsten die Jünger und ihre Freunde zusammensassen und der Heilige Geist ausgegossen wurde. Die Versammelten wurden alle vom heiligen Geist erfüllt und fingen an in andern Zungen zu reden, wie der Geist es ihnen auszusprechen gab. (Apostelgeschichte 2,4).

Als Folge der übernatürlichen Zeichen und der mutigen Pfingstpredigt des Petrus wurden an diesem Tag etwa 3000 Menschen der Gemeinde hinzugetan (Apostelgschichte 2,41). Das Zeichen der Zungen ist offensichtlich verstanden worden!

Auch später noch hatte das Beten in neuen Sprachen die Bedeutung des Zeichens. Als die ersten
Gemeinden noch zerstritten waren über die Frage, ob nur Juden Christen werden könnten, oder ob der Heilsweg Jesu auch den Heiden offenstünde, war es das Sprachengebet, das half, die Frage zu entscheiden: Als Petrus in Gottes Auftrag dem Kornelius und seinen Leuten das Evangelium verkündigte, fiel der Geist auf sie und sie begannen in neuen Sprachen zu reden (Apostelgeschichte 10,45-46).
Das war für die Apostel der unumstössliche Beweis, dass Gott keinen Unterschied der Person macht und dass Menschen aller Vorprägungen und Herkunft Christen werden können (Apostelgeschichte 10,47).

So wundert es uns eigentlich nicht, dass auch Paulus im 1.Korintherbrief diese Lehre aufgreift und sagt, dass die Sprachen als ein Zeichen dienen, und zwar nicht für die Gläubigen, sondern für die Ungläubigen (14,22).
Das sagt auch schon etwas aus über den Platz, den Sprachengebet idealerweise in Gottesdiensten einnehmen sollte. Das alte Argument, Geistesgaben würden Ungläubige abschrecken und die Gemeinde wie „geistig umnachtet“ dastehen lassen, zieht nicht.

2. Das Beten in Sprachen dient zur eigenen Auferbauung.

Innerhalb der Geistesgaben nimmt das Sprachenbeten eine Sonderrolle ein. Normalerweise
sind die geistlichen Gaben zum Aufbau der Gemeinde gegeben (1.Korinther 14,12), aber das Beten in Sprachen stellt da eine Ausnahme dar, denn es handelt sich hierbei um eine Geistesgabe, mit der man sich selbst erbaut:
Wer in Zungen redet, erbaut sich selbst; wer aber weissagt, erbaut die Gemeinde. (1.Korinther 14,4).

Wahrscheinlich liegt hier auch das Geheimnisvolle des Sprachengebetes. Wer in Zungen redet, der redet nicht für Menschen, sondern für Gott; denn niemand vernimmt es, im Geiste aber redet er Geheimnisse. (1.Korinther 14,2).

Wenn wir in einer Sprache beten, reden wir nicht nur mit Gott, sondern auch exklusiv für ihn. Niemand versteht, was wir sagen, nicht einmal wir selbst. Der Heilige Geist aber baut uns auf, während wir in Sprachen beten. Das Wort, das hier im Griechischen verwendet, wird meint eigentlich einen Hausbau und ist das gleiche Wort, das anderer Stelle für den Bau der Gemeinde verwendet wird. Ebenso wie Gott die Gemeinde durch Geistesgaben baut, baut er also den Sprachenbeter auf.
Sprachenbeten ist also eine Kraftquelle, aus der wir schöpfen können, die uns geistlich stärker macht.
Ich selber habe es oft erlebt, wie Sprachenbeten den geistlichen Akku wieder auffüllt, erfrischt und mit neuer geistlichen Kraft ausstattet.
Weil das Sprachenbeten den Beter selber auffrischt und erbaut, kann man davon ausgehen, dass es eine Gabe ist, die allen offensteht, die darum bitten.
Paulus schreibt Ich möchte aber, daß ihr alle in Sprachen redet (1.Korinther 14,51), was darauf
schliessen lässt, dass alle zumindest theoretisch die Möglichkeit haben.
Dafür spricht auch das Pfingsterlebnis, wo nicht einige, sondern alle vom Heiligen Geist erfüllt anfingen, in anderen Sprachen zu reden (Apostelgeschichte 2,4).

Achtung

Trotzdem kann es sein, dass ein Christ geistgetauft ist und auch schon andere Gaben ausübt und nicht in Sprachen betet.
Die Rechnung: "wer geistgetauft ist, kann in Sprachen beten, also kann jemand, der nicht in Sprachen betet, auch nicht geistgetauft sein" stimmt einfach nicht


Die Geister der Propheten – wir reden
Macnhe Stellen sich das Sprachenbeten so vor, dass der Heilige Geist sie hinterrücks zu
Boden wirft, sie die Kontrolle verlieren und auf einmal in einer Sprache reden, die sie nicht kennen.
Klar, dass viele Angst vor den geistlichen Gaben haben, wenn sie mit solchen Bildern im Herzen
leben! Aber so ist es nicht. Es ist unsere Gabe, und wir selbst bestimmen, was wir mit ihr machen. Genauso wie der Heilige Geist niemand überwältigt und auf eine Bühne schleift, wo er sich predigend wiederfindet, zwingt er irgendwen zum Sprachenbeten. Die Geister der Propheten sind den Propheten untertan. 1.Korinther 14,32.

Ebenso ist es auch mit allen anderen Geistesgaben. Es mag sein, dass Gott bittet, beauftragt,
sendet und sogar drängt. Aber letzten Endes sind wir es, die reden, gehen und beten.

Es sind unsere Sprechwerkzeuge, die wir zum Beten in Sprachen benutzen, und nur wir verfügen
darüber. Sprachenbeten ist immer aktiv und geschieht bei vollem Bewusstsein. Wenn Du einmal geübt bist in dieser Gabe, kannst Du von deutsch auf „sprachisch“ wechseln wie von deutsch auf englisch.

Gründe, warum jemand nicht in Sprachen betet, und Tipps für Einsteiger

-Weil sie nicht geistgetauft ist. Das lässt sich leicht beheben. Bitte Gott um seinen Geist, und er
wird ihn Dir geben (Lukas 11,10-13). Wenn es alleine nicht klappt, such Dir jemanden, von dem
Du weißt, dass er/sie geistgetauft ist und lass für Dich beten. Weiteres steht in unserem Handout
„Die Geistestaufe“.

- Weil sie noch nie etwas von der Gabe gehört hat und deshalb auch nie auf die Idee kommt, es
einfach mal zu testen.

- Man kommt sich doof vor, in einer Sprache zu „brabbeln“, die man nicht versteht. Und wer weiss, ob das echt ist. Ich vermute, das ist das Haupthindernis. Also ehrlich: ja, es klingt am Anfang seltsam, und ja, man ist sich oft unsicher, ob es von Gott ist oder nicht. Das ist normal und gibt sich mit der Zeit.

Selbst wenn es nicht „die echte Gabe“ wäre, was wäre daran so schlimm? Wenn Du Dir ganz
unsicher bist, sprich doch mal einem Christen, der die Gabe schon lange hat, etwas vor und frag
ihn, ob das wohl echt ist.
Normalerweise merkt man aber irgendwann von selbst, was von Gott ist und was nicht. Schau Dir mal an, wie ein Kind sprechen lernt. Da kommen am Anfang viele Wörter vor, die man in keinem Lexikon der Welt finden würde. Aber mit der Zeit kriegt es den Bogen raus und die
Phantasievokabeln werden weniger. Ebenso lernen wir mit der Zeit die Worte, die Gott uns gibt,
von den eigenen zu unterscheiden.

- Du findest keinen Anfang.
Dann ein Tipp: lass Dich einfach fallen, am besten irgendwo im Lobpreis und achte gar nicht auf
das, was Du sagst. Bete einfach alles, was Dir in den Sinn kommt, auch und gerade komische
Silben. Du kannst auch dabei Walkman hören, dann hörst Du erst mal nicht, was Du sagst.

- Es kann auch helfen, mit anderen zusammen anzufangen. Also einfach in gemütlicher Umgebung mit mehreren routinierten Sprachebetern zusammen anzufangen.

- Spiel mit der Gabe herum. Bete laut, leise, in Gedanken, konzenriert, zerstreut. Versuch mal, Dich mit anderen auf sprachisch zu unterhalten. Klappt natürlich nicht, macht aber Spass und schult die Gabe.

Noch ein klein wenig Theologie
Dieser Abschnitt ist für das Verständnis des Sprachengebetes nicht wichtig. Er vertieft nur ein
paar biblische Gedanken zum Thema und regt vielleicht noch etwas zum Nachdenken an.

1. Eine Sprache, die man nicht lernen muss Uns kommt es sonderbar vor, dass es möglich ist, eine Sprache zu sprechen, ohne Vokabeln und Grammatik zu büffeln. Eigentlich ist es aber etwas, das in der Bibel häufiger vorkommt, sogar schon im Alten Testament:

Und Gott der HERR bildete aus Erde alle Tiere des Feldes und alle Vögel des Himmels und brachte sie zu dem Menschen, daß er sähe, wie er sie nennen würde, und damit jedes lebendige Wesen den Namen trage, den der Mensch ihm gäbe. (1.Mose 2,19)
Gott schuf Adam bereits mit der Fähigkeit, zu benennen und zu sprechen. Adam musste nicht
sprechen lernen. Nirgendwo steht, dass Gott ein Wörterbuch oder Ähnliches schuf, damit Adam
sprechen lernt. Er konnte es eben.

Und der HERR sprach: Siehe, es ist nur ein einziges Volk, und sie sprechen alle nur eine Sprache,
und dies ist der Anfang ihres Unternehmens! Nun wird es ihnen nicht unmöglich sein, alles
auszuführen, was sie sich vorgenommen haben. Wohlan, laßt uns hinabfahren und daselbst ihre
Sprache verwirren, daß keiner des andern Sprache verstehe! (1.Mose 11,6-7)
In der Sprachverwirrung in Babylon hat Gott das, was er im Garten Eden im Kleinen getan hat, im grossen Stil wiederholt und viele Sprachen in einem Moment geschaffen. Wieder hat niemand die Sprachen lernen müssen.

Es ist aber kein Widerspruch, wenn wir auf der einen Seite davon reden, dass man die Sprache nicht lernen muss und auf der anderen Seite von üben sprechen. Selbst Dinge, die man eigentlich kann, muss man noch durch Übung zur Reife bringen. Zum Beispiel denken. Oder hören.

2. Eine Sprache, in der man nicht sündigen kann
Das, was mich mit am meisten am Sprachenbeten begeistert ist, dass die Sprache gewissermassen rein ist. Auf deutsch habe ich schon geflucht, gelogen usw. In meiner Gebetssprache nicht.

Jakobus schreibt:
aus ein und demselben Munde geht Loben und Fluchen hervor. Es soll, meine Brüder, nicht also sein! Sprudelt auch eine Quelle aus demselben Loch zugleich Süßes und Bitteres hervor? Kann auch, meine Brüder, ein Feigenbaum Oliven tragen, oder der Weinstock Feigen? So kann auch eine salzige Quelle kein süßes Wasser geben. (Jakobus 3,10-12)

Gleiches gilt natürlich auch für die Sprache, die aus dem Mund kommt. Stell Dir vor: eine Sprache mit der man nicht lästern kann und nicht fluchen, mit der man gar nicht sündigen kann, selbst wenn man wollte.
Niemand, der im Geiste Gottes redet, sagt: «Verflucht sei Jesus!» es kann aber auch niemand sagen: «Herr Jesus!» als nur im heiligen Geist. 1.Korinther 12,3
Impressum etc.
© bitte kopieren und weitergeben. copyright wird generell nicht erhoben.
verantwortlich für den Inhalt: storch. Für Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.
 Bibelzitate nach der 1951er Schlachterübersetzung

Keine Kommentare: