Noch einmal aus dem Buch
Den Karren vor das Pferd gespannt
Wie setzen wir nun diese Kraft in uns frei, die uns in die Lage versetzt, die Handlungen des Leibes zu töten? Wie schon gesagt, Röm. 8,26 gibt uns die Antwort:
Ebenso aber nimmt auch der Geist sich unserer Schwachheit an; denn wir wissen nicht, was wir bitten sollen, wie es sich gebührt, aber der Geist selbst verwendet sich [für uns] in unaussprechlichen Seufzern.
Der Schlüssel, der die Kraft des Heiligen Geistes auf der persönlichen Ebene in unserem Leben freisetzt, durch den die Handlungen des Fleisches getötet werden, ist die übernatürlichen Arten von Sprachen. Der Heilige Geist sagt: „Entschuldige, aber ich würde dir gerne helfen. Wenn du mich mit unaussprechlichen Seufzern für dich bitten lässt, werde ich die Macht der Barrikaden brechen, die im Weg sind und die das Beste, was Gott für dich hat, aufhalten.“ Die Leute der „Ultra-Holiness“-Gemeinde, die ich als junger Mann besuchte, hatten diesen Schlüssel nicht verstanden.
Sie hatten die Lehre von den „drei Werken der Gnade“ – zuerst errettet, dann gereinigt (das bedeutet, abgesondert vom Schmutz der Welt), dann erfüllt mit dem Heiligen Geist. Sie sagten mir: „Du musst von Neuem geboren werden.“ „Danke, das bin ich bereits.“
„Jetzt musst du gereinigt werden.“
„Gereinigt wovon?“, fragte ich.
„Vom Rauchen, Trinken, Kautabak kauen – all diesen Dingen.“
„Dann kann ich den Heiligen Geist empfangen?“, fragte ich.
„Ganz recht.“
„Ihr meint, ich kann nicht zuerst errettet, dann mit dem Heiligen Geist erfüllt und als drittes gereinigt werden?“ „Auf keinen Fall! Glaubst du vielleicht, Gott tauft einen nicht gesäuberten Christen, der nach Tabak und Alkohol stinkt?“
„Oh,“, sagte ich, „ich glaube nicht.“
Aber diese Leute hatten den Karren vor das Pferd gespannt! Die Bibel sagt, dass du durch den Geist die Handlungen des Leibes tötest.
Die „Holiness“-Leute sagten mir: „Du musst gut genug werden, um den Heiligen Geist zu empfangen.“ Ich antwortete: „Ja, aber ich brauche den Heiligen Geist, um gut genug werden zu können!“ Darauf antworteten sie: „Dann kannst du Ihn eben nicht haben!“
Aber entgegen der Meinung dieser Leute habe ich den Heiligen Geist dennoch empfangen! Eines Abends ging ich im Gottesdienst nach vorn zum Altar, als der Heilige Geist auf mich kam. Aus Unwissenheit wehrte ich mich gegen den Drang, die übernatürlichen Worte auszusprechen, die Er in mir erzeugte.
Aber später, als ich Gott zu Hause anbetete, kam der Heilige Geist wieder auf mich. Dieses Mal hob ich meine Hände und fing an, mich Ihm zu überlassen. Ich fiel unter der Kraft Gottes zu Boden und stand in neuen Sprachen sprechend wieder auf – und seitdem bete ich immer wieder in Sprachen!
Aber ich konnte den Leuten aus der Gemeinde nicht einmal sagen, dass ich den Heiligen Geist empfangen hatte, denn ich rauchte immer noch meine Pfeife und sah mir Star Trek im Fernsehen an! Dann sagte der Heilige Geist zu mir: „Lass Mich dir helfen, Mein Sohn. Ich bin die Kraft, die dir gesandt wurde, um dir aus deinen Schwachheiten herauszuhelfen.“
Ich fuhr fort, in Sprachen zu beten. Am Sonntag morgen auf dem Weg zum Gottesdienst rauchte ich immer meine Pfeife. Auf dem Weg nach Hause war ich so überführt von dem, was ich im Gottesdienst gehört hatte, dass ich meine Pfeife aus dem Autofenster schmiss.
Aber am Montagmorgen auf dem Weg zur Arbeit kaufte ich mir eine neue. Mittwochabends auf dem Weg zum Gottesdienst rauchte ich dann wieder meine Pfeife. Auf dem Weg zurück nach Hause warf ich sie wieder weg. Der Prozess der Reinigung machte gute Fortschritte; ich hatte diesen inneren Kampf durch das Beten in Sprachen angezettelt!
Aber ich kam dahinter, dass sich dieses Töten durch die Kraft des Heiligen Geistes auf die Wurzel des Problems konzentriert. Die Folge ist, dass die schlechte Frucht einfach abfällt. Ich kann nicht einmal genau sagen, wann die Pfeife und der Tabak von meinem „Baum“ abfielen. Ich weiß nur, als mein menschlicher Geist durch den Heiligen Geist genügend aufgebaut war, wurde die Wurzel vernichtet, daraufhin vertrocknete die schlechte Frucht und fiel für immer von diesem Ast. Es stellte alles, was ich bis dahin erlebt hatte, in den Schatten!
Das Gleichnis von Schwester Diät
Vielleicht verstehst du den Unterschied zwischen Willenskraft und Tötung durch den Geist ein wenig besser durch mein kleines Gleichnis von Schwester Diät. Für Schwester Diät fängt in jedem Januar das gleiche an: „Ich werde dreißig Pfund von diesem unansehnlichen Körperumfang verlieren. Nie mehr McDonalds. Keine Torten und keine Kuchen mehr. Ich werde mich nur noch von Salat ernähren und mit einem ausgedehnten Sportprogramm anfangen!“ Schwester Diät bringt ihre Gefühle auf Hochtouren und schaltet ihre Willenskraft ein. Dann, am ersten Januar, beginnt sie mit ihrer Diät. Sie beißt sich zwei Monate durch bis ihre Willenskraft zum Bersten angespannt ist. Im dritten Monat heißt es dann: „Oh Gott! Schon wieder Salat!“
Eines Tages erhält der Pastor einen Anruf von der ortsansässigen Konditorei. „Pastor, wir haben hier eine Frau, die behauptet eines ihrer Gemeindemitglieder zu sein. Sie hat unsere Konditorei gestürmt. Sie sagt, dass sie Schwester Diät heißt. Kennen Sie sie?
„Ja, ich kenne sie.“
„Nun ja, sie stammelt wirres Zeug – irgend so etwas wie, ihr Wille sei gebrochen.“ „Was ist denn passiert.“
„Ich weiß auch nicht. Haben sie je einen dieser Bugs Bunny-Zeichentrickfilme gesehen, wo der tasmanische Teufel durchrast wie ein Tornado und Bäume und alles andere, was sich ihm im in den Weg stellt, verschlingt? Nun, Schwester Diät hat sich gerade einen Weg durch die Tür und die Theke gebissen und die Hälfte der Torten in der Auslage verspeist. Dann hat sie sich durch die Stahltür des Gefrierschranks gebissen – und dort ist sie jetzt immer noch! Wir haben ihr zwei Zwangsjacken angezogen. Können sie herkommen und sie abholen?“ Also kommt der Pastor, um Schwester Diät abzuolen. Während er sie aus der Konditorei schleppt, murmelt sie unaufhörlich etwas Zusammenhangloses wie: „Mein Wille ist gebrochen. Mein Wille ist gebrochen.“ Das Gleichnis von Schwester Diät ist ein wenig extrem, aber du verstehst, was ich sagen will. Deine Willenskraft kann dich im Kampf gegen die Handlungen des Fleisches nur bis zu einem gewissen Punkt bringen. Der wirklich einzige Weg, wie man diese fleischlichen Werke ein für alle Mal tötet, ist durch den Geist.
Willenskraft kann eine Ehe nicht ändern
Ich möchte dir ein weiteres Beispiel geben, wie das Fleisch wieder an Boden gewinnen kann, wenn Veränderung allein durch Willenskraft geschafft werden soll. Wenn ein Mann und eine Frau Eheprobleme haben, dann kann eine Eheberatung eine wirkliche Hilfe sein. Der Berater erklärt dem Mann und der Frau, wie sie ihre jeweilige Rolle in der Ehe richtig erfüllen sollten. Er sagt ihnen: „Wenn Sie all das tun, dann wird sich ihre Ehe verändern.“ Es ist leicht, Leuten zu sagen, was sie tun müssen, damit sich ihre Ehe ändert. Aber wenn der Berater den Mann und die Frau nicht lehrt, wie sie an die Wurzel des Problems herankommen können – wie sie dem Heiligen Geist erlauben können, sie von den Schwächen zu reinigen, die die Probleme ursprünglich verursacht haben – dann hat er diesem Ehepaar nichts anderes gegeben, als ein paar unnütze, leere Vorträge.
Der Mann und die Frau verlassen das Büro des Beraters, ganz angestachelt in ihren Gefühlen. Sie sind entschlossen, ihre Ehe zu verändern. Als erstes kauft sich die Frau das empfohlene Buch Tu dir den Gefallen und liebe deinen Ehepartner und liest es.
Der Mann kommt von einem anstrengenden Arbeitstag nach Hause. Die Frau ist spärlich bekleidet, Kerzen flackern auf dem Tisch und der Duft von glasiertem Fasanbraten erfüllt den Raum.
Er fragt: „Wo sind die Kinder?“
„Mach dir darüber keine Gedanken, Schatz.“, sagt sie.
Er denkt, Meine Güte, ich hab’ eine neue Frau!
Später lässt die Frau das Buch Tu dir den Gefallen und liebe deinen Ehepartner passenderweise offen auf dem Tisch liegen. Der Mann findet es und liest es. Danach kommt er mit einer roten Rose nach Hause und begrüßt sie mit: „Hallo, meine Liebste.“ Er gewöhnt sich an, all die zärtlichen, lieben, kleinen Dinge zu tun, die so viel bedeuten.
Am Samstagmorgen wird die Frau von einem Kuss geweckt. Der Mann lässt das Frühstückstablett auf ihren Schoß gleiten. Neben dem Essen liegt eine rote Rose auf dem Tablett. „Ich habe einen neuen Mann!“, ruft sie aus.
Mann und Frau sind für eine Weile im siebten Himmel. Aber nach etwa drei Monaten lässt die Willenskraft immer mehr nach, ein liebender Ehepartner zu sein.
Es ist Samstagmorgen und die Frau wird durch einen Kuss geweckt und wieder wird ein Frühstückstablett serviert, bestückt mit einer roten Rose neben dem Essen. Sie sagt mürrisch: „Gibt es in diesem Blumenladen denn nichts anderes als rote Rosen?“
Der Mann schnauzt zurück: „Ich schubse dich gleich aus dem Bett, Frau!“ Und damit ist der Kampf der Geschlechter wieder in vollem Gange!
Egal ob es Rauchen, Zu-viel-Essen, Mit-dem-Ehepartner-Streiten, oder jede andere Handlung des Fleisches ist, das Prinzip ist immer das Gleiche: mit dem Vertauen allein auf Willenskraft, um deine fleischlichen Schwächen zu ändern, kommst du nur bis zu einem gewissen Punkt. Allein durch den Geist tötest du die Handlungen des Leibes.
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