Freitag, 1. Januar 2010

Sitze Wandle Stehe

Ich habe eine neue Watchman Nee-Seite endeckt.
Ich werde ein par Seiten aus dem Buch Sitze wandle stehe posten.
Ich mache auch immer ein paar Bemerkungen dazu. Die kennzeichne ich grün.

1.1 Die Reichweite seines vollendeten Werkes


Jede neue geistliche Erfahrung nimmt ihren Anfang mit der gläubigen Annahme dessen, was Gott getan hat, — mit einem neuen «Sich-Setzen» —, und vom Anfang bis zum Schluss geschieht der erfolgreiche Fortschritt des Christenlebens nach dem gleiche Grundsatz.


Wie kann ich die Kraft des Heiligen Geistes für den Dienst erlangen? Muss ich mich darum bemühen, muss ich Gott darum bestürmen? Muss ich meine Seele durch Fasten und Kasteiung plagen um sie zu verdienen? Niemals! Die Schrift lehrt uns anders.


Wie erhielt ich die Vergebung meiner Sünden? Eph. 1,6-8 sagt uns: «... nach dem Reichtum seiner Gnade, die er uns reichlich hat zuteil werden lassen.»

Wir taten nichts, um die Vergebung zu verdienen. Wir haben unsere Erlösung durch sein Blut auf Grund dessen, was er getan hat.

Worin besteht denn nun die biblische Voraussetzung für die Ausgießung des Heiligen Geistes? In der Erhöhung des Herrn Jesus. Weil er für mich am Kreuz gestorben ist, empfange ich Vergebung der Sünden. Weil er auf den Thron erhöht worden ist, empfange ich die Kraft des Heiligen Geistes (Apg. 2,33). Darum ist auch diese Gabe nicht abhängig von dem was ich bin oder tue. Ich habe die Vergebung nicht verdient. Das gilt auch für die Gabe des Geistes.


Was mir auch immer zuteil wird, erhalte ich nicht durch Wandeln, sondern durch Sitzen; nicht indem ich arbeite, sondern dadurch, dass ich im Herrn ruhe. Sowenig wir auf die Heilserfahrung zu warten haben, ebenso wenig brauchen wir auf die Ausgießung des Geistes zu warten. Ich darf euch versichern, dass ihr diese Gabe nicht von Gott zu erflehen braucht oder euch darum abquälen müsst oder gar «Warteversammlungen» abzuhalten habt. Ihr seid nicht auf Grund dessen, was ihr getan habt, mit dem Heiligen Geist der Verheißung versiegelt worden, sondern auf Grund der Erlösung Christi, wie die Schrift sagt:

«In ihm seid auch ihr ... nachdem ihr zum Glauben gekommen seid, mit dem verheißenen Heiligen Geist versiegelt worden.»


Das gehört genauso zur «Heilsbotschaft, von eurer Errettung», wie die Vergebung der Sünden (Eph. 1,13).

Ihr könnt auch ein anderes Thema nehmen, das speziell im Epheserbrief behandelt wird. Wie werden wir Glieder Christi? Warum eignen wir uns, Glieder dieses Leibes zu sein, den Paulus beschreibt als «die Fülle dessen, der alles in allen erfüllt»?


Ich bin nicht durch eigene Anstrengung in diesen Leib eingefügt. Da ist «ein Leib und ein Geist, wie ihr ja auch bei eurer Berufung aufgrund einer Hoffnung berufen worden seid» (Eph. 4,4).

Der Epheserbrief sagt uns, wie es ist. Es beginnt mit Jesus Christus und mit der Tatsache, dass Gott uns in ihm vor Grundlegung der Welt erwählt hat (Eph. 1,4). Wenn uns der Heilige Geist Christus vor Augen führt und wir an ihn glauben, dann beginnt für uns, ohne dass wir noch etwas dazutun müssen, ein Leben der Gemeinschaft mit ihm. Wenn uns aber all das allein durch Glauben zuteil wird, wie verhält es sich dann mit der so dringenden praktischen Angelegenheit unserer Heiligung? Wie können wir frei werden von der Macht der Sünde? Wie wird unser alter Mensch, der uns während Jahren verfolgte und Schwierigkeiten machte, gekreuzigt und abgelegt? Das Geheimnis liegt wiederum nicht im «Wandeln», sondern im «Sitzen», nicht darin, dass wir irgendetwas tun, sondern darin, dass wir in dem ruhen, was getan ist. «... wir sind der Sünde gestorben. Wir sind getauft in seinen Tod, wir sind mit ihm begraben, Gott hat uns mit Christus lebendig gemacht» (Röm. 6,2-4, Eph. 2,5).

Alles dies ist in der Vergangenheitsform ausgedrückt, weil der Herr Jesus vor nahezu 2.000 Jahren außerhalb von Jerusalem gekreuzigt wurde, und ich mit ihm! Das ist die große geschichtliche Tatsache! Durch sie ist seine Erfahrung mein geistliches Erlebnis geworden, und deshalb kann Gott von mir sprechen als von einem, der «in ihm» bereits alles hat. Alles was ich jetzt habe, habe ich «in Christus». Die Schrift spricht von diesen Dingen nie als ob sie zukünftig wären, und auch nicht, dass wir in unserer Zeit darum zu bitten hätten. Es sind geschichtliche Tatsachen aus dem Leben Christi, in denen jeder, der glaubt, eingeschlossen ist.


«Mit Christus» — gekreuzigt, auferstanden, aufgefahren und in die Himmelswelt versetzt. Das sind für den menschlichen Verstand nicht minder verwirrende Gedanken als es die Worte Jesu für Nikodemus waren (Joh. 3,3). Es ging um die Frage der Wiedergeburt. Hier aber ist etwas noch weit weniger Vorstellbares, das nicht erst wie die Wiedergeburt in uns gewirkt werden, sondern als uns gehörend erkannt und angenommen werden muss, weil es uns längst in einem andern erwirkt wurde. Wie ist das möglich? Es lässt sich nicht erklären. Wir haben es von Gott anzunehmen als etwas, das er getan hat. Wir wurden nicht mit Christus geboren, aber wir wurden mit ihm gekreuzigt (Gal. 2,19). Somit begann unsere Gemeinschaft mit ihm in seinem Tod. Gott hat uns dort in ihm eingeschlossen. Wir waren «mit ihm», weil wir «In ihm» waren.

Wie aber kann ich denn wissen, dass ich «in Christus» bin? Ganz einfach weil das Wort Gottes sagt, dass dem so ist und dass es Gottes Werk war.

«Ihm habt ihr es also zu verdanken, dass ihr in Christus Jesus seid» (1. Kor. 1,30).

«Der uns aber samt euch auf Christus fest gegründet hat … ist Gott» (2. Kor. 1,21).


Er hat es in seiner höchsten Weisheit vollendet, damit wir es erkennen, glauben, annehmen und uns darin freuen. Wenn ich eine Banknote zwischen die Seiten einer Zeitschrift lege und diese dann verbrenne, so werden beide zu Asche. Sie erleiden das gleiche Schicksal. Genauso hat uns Gott in Christus eingeschlossen. Alles was ihm begegnete und mit ihm geschah, ist in ihm auch uns begegnet und mit uns geschehen.

«Wir erkennen ja dies, dass unser alter Mensch deshalb mitgekreuzigt worden ist, damit der von der Sünde beherrschte Leib vernichtet werde, auf dass wir hinfort nicht mehr der Sünde als Sklaven dienen» (Röm. 6,6).


Da ist keine Ermahnung, darum zu ringen. Das ist Geschichte: unsere Geschichte, geschrieben in Christus, ehe wir geboren waren. Glaubt ihr das? Das ist Wahrheit! Dass wir mit Christus gekreuzigt sind, ist eine herrliche geschichtliche Tatsache. Unsere Erlösung von der Sünde beruht nicht darauf, was wir tun können, ja auch nicht darauf, was Gott für uns tun wird. Sie beruht einzig darauf, was er in Christus bereits für uns getan hat. Wenn uns diese Tatsache aufgeht und wir uns darauf stützen (Röm. 6,11), haben wir das Geheimnis eines heiligen Lebens entdeckt.


Ich persönlich glaube, daß viele Christen diesen Punkt nicht verstanden haben.


1 Kommentar:

Bento hat gesagt…

Frohes neues JA, lieber Helmut! :-)

oh, das ist ja eine richtige Schatzkiste diese Seite - vielen Dank für den Tipp!

LG + Segen für dich und deine Familie