Gottes Wort gegen seinen und unseren Feind lautet: «Stehe». «Ziehet die volle Waffenrüstung Gottes an, damit ihr gegen die listigen Anläufe des Teufels zu bestehen vermögt». (Eph.6,11)
Das griechische Wort für stehen mit der Präposition «gegen» in Vers 11 bedeutet «das Feld behaupten». In diesem Befehl Gottes ist eine köstliche Wahrheit verborgen. Das ist kein Befehl, in fremdes Territorium einzudringen. In der modernen Kriegsführung wäre dies der Befehl zum Einmarsch. So ziehen Armeen in fremde Länder ein, um sie zu besetzen und zu unterwerfen. Das ist nicht, was Gott von uns will. Wir haben zu stehen, nicht zu marschieren.
Das Wort «stehe» bedeutet, dass der umstrittene Boden in Wirklichkeit Gott gehört — und damit auch uns. Wir brauchen nicht erst zu kämpfen, um darauf Fuß zu fassen.
Fast alle im Epheserbrief erwähnten Waffen sind reine Verteidigungswaffen. Selbst das Schwert kann sowohl für die Verteidigung als auch für den Angriff verwendet werden. Der
Unterschied zwischen Verteidigungs- und Angriffskrieg liegt darin, dass uns im ersten das Feld gehört, wir brauchen es nur zu halten, während wir es im letzteren erobern müssen.
Das ist genau der
Unterschied zwischen der Kriegsführung des Herrn und der unsrigen. Sein Kampf war Angriff, der unsere ist im wesentlichen Verteidigung. Der Herr kämpfte mit Satan, um ihn zu besiegen.
Durch das Kreuz trug er den Kampf bis an die Schwelle der Hölle, um Gefangene wegzuführen (Eph. 4,8-9). Wir dagegen kämpfen nur noch gegen den Satan, um den Sieg, den der Herr errungen hat, festzuhalten und zu vertiefen. Durch die Auferstehung hat Gott seinen Sohn als Sieger über das ganze Reich der Finsternis ausgerufen, und Christus hat den gewonnenen Boden uns übergeben.
Wir brauchen nicht darum zu kämpfen. Wir haben ihn nur noch gegen jeden Angreifer zu behaupten.
Wenn du kämpfst, um den Sieg zu erringen, hast du die Schlacht von Anfang an verloren. Angenommen der Feind versuche, dich zu Hause oder im Geschäft zu überfallen. Die Schwierigkeiten mehren sich ständig und wollen dich überwältigen. Missverständnisse entstehen, und du kommst in eine Situation, mit der du weder fertig wirst, noch ihr entrinnen kannst. Du betest und fastest, du kämpfst und widerstehst während Tagen, aber es ändert sich nichts. Warum nur?
Du versuchst den Sieg zu erringen und hast damit das Gebiet, das schon dir gehört, dem Feind überlassen. Der Sieg liegt noch irgendwo in weiter Ferne vor dir und du erreichst ihn nicht. Ich befand mich einmal selbst in der genau gleichen Situation. Da erinnerte mich Gott an das Wort in 2. Thess. 2,8 über den Menschen der Sünde, den der Herr Jesus
«durch den Hauch seines Mundes wegraffen wird.»
Nun wurde mir plötzlich bewusst, dass ja schon ein Hauch meines Herrn genügt, um den Feind zu erledigen, während ich einen Orkan in Bewegung zu bringen suchte! Wurde denn der Satan nicht ein für alle Mal besiegt? Dann ist ja auch dieser Sieg bereits errungen. Nur wer sitzt, kann auch stehen. Unsere Kraft zu stehen und zu wandeln liegt darin, dass wir uns zuerst mit Christus gesetzt haben. Aus dieser Position erhält der Christ im Wandel und im Kampf seine Kraft. Wer nicht vor Gott sitzt, kann nicht hoffen, vor dem Feind bestehen zu können.
Es ist Satan nicht unbedingt darum zu tun, uns zur Sünde zu verleiten. Er wird versuchen, uns aus der Siegesstellung herauszulocken, in die der Herr uns gestellt hat. Durch unseren Verstand oder unsere Gefühle greift er unser Ruhen in Christus und unseren Wandel im Geiste an. Aber für jede Stelle seines Angriffs stehen Verteidigungswaffen zur Verfügung — der Helm, der Panzer, der Gürtel, die Schuhe, — und über allem steht der Grossschild des Glaubens, um die feurigen Pfeile des Feindes auszulöschen. Der Glaube sagt: «Christus ist erhöht. Durch seine Gnade sind wir erlöst!
Wir haben Zugang zu ihm; Christus wohnt durch seinen Geist in uns!» (Vergl. Eph. 1,20; 2,8; 3,12.17).
Weil der Sieg sein ist, gehört er auch uns. Wenn wir nur nicht versuchten, den Sieg selber zu erringen, sondern einfach an ihm festhielten, so würden wir erleben, wie der Feind fliehen muss! Wir brauchen den Herrn nicht darum zu bitten, uns zur Überwindung des Feindes tüchtig zu machen, oder uns das Vertrauen in ihn zu schenken, wir brauchen ihm nur zu danken, dass er dies bereits getan hat — ER IST SIEGER. Es ist alles eine Sache des Glaubens an ihn.
Wenn wir wirklich dem Herrn glauben, bringen wir nicht viele Bitten vor ihn, sondern wir loben ihn viel mehr. Je einfacher und klarer unser Glaube an ihn ist, umso weniger werden wir in solchen Situationen beten; wir werden ihn viel mehr preisen und ihm danken.
Ich kann daher nur wiederholen, dass wir in Christus schon Sieger sind. Ist es angesichts dieser Tatsache nicht offensichtlich, dass, wenn wir lediglich um den Sieg bitten — es sei denn, dass das Gebet mit Lobpreis durchsetzt ist — wir die Niederlage direkt besiegeln, da wir damit die einzige, siegversprechende Ausgangslage verlassen?
Erlebt ihr vielleicht auch Niederlagen? Lebt ihr in der Hoffnung, eines Tages doch stark genug zu sein, den Sieg zu erringen? Dann kann ich für euch nur bitten, wie Paulus für die Epheser, dass Gott euch die Augen aufs neue öffnen möge, euch mit ihm sitzend zu sehen, den Gott selbst sitzen ließ, und zwar «hocherhaben über jede Herrschaft und Gewalt, über jede Macht und Hoheit, überhaupt über jeden Namen, der nicht nur in dieser, sondern auch in der zukünftigen Weltzeit genannt wird» (Eph. 1,20- 21).
Wenngleich die Schwierigkeiten um dich weiter bestehen und der Löwe so laut brüllt wie zuvor, so brauchst du doch nicht länger auf den Sieg zu hoffen. In Jesus Christus bist du Sieger.
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