Dienstag, 15. November 2011

Wurzel und Frucht

Aus dem Buch von Dave Roberson

Kümmere dich um die Wurzel – nicht um die schlechte Frucht

Gott benutzte ein Haus in der Nachbarschaft, um mir zu diesem Thema etwas zu verdeutlichen. Jedermann hasst dieses Haus. Wenn man durch diese Siedlung eleganter Häuser fährt und um die Ecke biegt, dann sieht man plötzlich dieses verwahrloste Haus.

Müll liegt bis zum Knie überall im Garten. Ein neuer Anstrich täte dringend Not. Die Fliegengittertür hängt windschief in den Angeln. Der Rasen ist nicht gemäht. Alte Autos stehen ohne Räder herum. Und all das in einer wirklich netten Gegend!

Jeder, der in der Nähe wohnt, ist sauer auf den Mann, der da wohnt, aber niemand konnte ihn bewegen, etwas gegen dieses Erscheinungsbild zu tun. „Ich habe hier zuerst gewohnt, bevor irgendeines der anderen Häuser hier überhaupt gebaut wurde,“, sagt er und lehnt jede Veränderung ab.

Als ich eines Tages vorbeifuhr und das Haus sah, dachte ich, Oh mein Gott, was für ein Durcheinander! Da ergriff der Heilige Geist die Gelegenheit, mich etwas zu lehren. Er sprach zu meinem Geist: „Weißt du, dass der äußere Zustand dieses Hauses ein genaues Spiegelbild für den inneren Zustand des Mannes ist, der dort wohnt?“ Meine Güte! Mit dieser neuen Offenbarung im Kopf wollte ich sofort den Rasen mähen, als ich nach Hause kam! Aber der Heilige Geist machte mich auf einen Fehler aufmerksam, den die meisten Christen machen: Sie versuchen immer, die schlechte Frucht vom Baum ihres Lebens zu pflücken, ohne sich um die Wurzel zu kümmern, die die schlechte Frucht überhaupt erst produziert!

Zum Beispiel werden Leute oft von ihren Gefühlen dazu gebracht, auf einen Altarruf zu reagieren. „Komm nach vorne und lass all deine schlechte Frucht am Altar,“ sagt der Prediger. Also knien sie sich vor den Altar nieder und denken, Okay, ich werde meine Frau nicht mehr schlagen. Ich werde keinen Alkohol mehr trinken.

So pflücken sie ihre schlechte Frucht, lassen sie am Altar zurück und gehen nach Hause. Es ist schon gut, dass sie Gott versprochen haben, solche Sünden nicht mehr zu begehen. Trotzdem gibt es da ein großes Problem. Wenn sie sich nicht um die Wurzel des Problems kümmern – diese geistlichen Barrikaden, die im Dunkeln verborgen sind – dann wird diese schlechte Frucht einfach wieder nachwachsen.

Willenskraft gegenüber Tötung durch den Geist

Du kannst jedoch die Wurzel der fleischlichen Werke in deinem Leben nicht selbst entdecken. Der Heilige Geist ist der Einzige, der die innersten Kammern deines Herzens nach der Wurzel durchforschen kann. Dann erbaut Er deinen wiedergeborenen, menschlichen Geist bis zu dem Punkt, wo er aufsteht und die Handlungen des Fleisches täglich aufs Neue tötet. Deshalb findet die Taufe im Heiligen Geist auch im Geist des Menschen statt – denn nur von dort kommt alle bleibende Veränderung.

Während meiner bisher mehr als 25 Jahre im Dienst habe ich herausgefunden, dass Menschen sich nicht selbst ändern können. Ein Beispiel ist die Zeit in meinem Leben, als ich dem Herrn mein Leben neu geweiht hatte, in der schon erwähnten Ultra-Holiness Gemeinde. Dort predigten die Leute die ganze Zeit, wie ich sein und was ich tun sollte. Sie sagten, ich müsse aufhören zu sündigen und gaben mir eine Liste mit allem, was erlaubt und allem was verboten war.

Aber erst, als ich herausfand, wie ich die Kraft des Heiligen Geistes aus meinem Inneren freisetzen konnte, war ich fähig die fleischlichen Handlungen des alten Menschen zu töten. Dann endlich, endlich konnte Jesus, der Mann des Mitleids, in meinem Leben sichtbar werden.

Der natürliche Verstand kennt nur eine Veränderung durch Anbetung des Willens. Weißt du, was Anbetung des Willens ist? Das ist, wenn du dich durch Willenskraft mit aller Kraft bemühst, das Problem durch Disziplin in den Griff zu bekommen. „Ich werde nicht mehr sündigen. Ich werde nicht mehr sündigen,“, sagst du mit zusammengebissenen Zähnen. Aber so sehr du es auch versuchst, manche fleischliche Gewohnheit ist durch deine eigene Willensstärke einfach nicht zu brechen.

Dem gegenüber ist Tötung durch den Geist der Prozess, bei dem der Heilige Geist in dir aufsteht, um die Macht, die dein Fleisch über dich hat, zu zerstören. Anstatt, dass die Sünde über dich herrscht, herrschst du über sie!



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