Dienstag, 15. Dezember 2009

Altes Ich Neues Ich

Noch einmal ein Ausschnitt aus der Predigt.

Vor ein paar Jahren besuchte mich ein Pastor, der ziemlich abgekämpft wirkte. Er sagte auch: "Zwanzig Jahre lang habe ich mich bemüht, ein siegreiches christliches Leben zu führen. Ich weiß, was mein Problem ist. In Kolosser 3, Vers 3 steht:
Denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit Christus in Gott.' All diese Jahre, Neil, habe ich gekämpft, weil ich nicht gestorben bin, wie dieser Vers es sagt. Wie sterbe ich eigentlich?"

"Sterben ist nicht das Problem", meinte ich. "Lies doch den Vers noch mal, nur ein
bisschen langsamer." „Denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit Christus in Gott.
' Das weiß ich, Neil, das ist es ja gerade: Ich bin nicht gestorben." "Lies es noch mal", drängte ich ihn, "und noch ein bisschen langsamer. "
„Denn ihr seid gestorben" - plötzlich ging ihm ein Licht auf. "He, das ist ja Vergangenheit, nicht?"

„Ganz genau. Also geht es nicht ums Sterben; du bist ja schon tot. Du bist bei deiner Bekehrung gestorben. Kein Wunder, daß du dich als Christ so gequält hast. Du hast dich um etwas bemüht, das bereits getan worden ist, und das ist unmöglich. Für Gott ist dein altes Ich schon abgeschlossen. Du brauchst das nur zu wissen, anzunehmen und zu glauben. Denn du kannst nicht noch werden, was du bereits bist." – Werde was du bist!

Dank des unglaublichen Erlösungswerks Christi in deinem Leben ist dein altes Ich durch ein neues Ich ersetzt worden, das von einer neuen, nie dagewesenen Natur bestimmt ist.
„Wenn also ein Mensch zu Christus gehört, ist er schon »neue Schöpfung«. Was er früher war, ist vorbei; etwas ganz Neues hat begonnen“. (2. Kor. 5,17).
Dein altes Ich wurde in Jesu Tod vernichtet und das neue Ich in der Auferstehung Christi ins Leben gerufen (1. Kor. 15,20-22). Das neue Leben, das unser neues Ich bestimmt, ist ja das Leben von Jesus Christus in uns (Gal. 2,20; KoI. 3,4).

Als ich bei der Marine war, nannten wir den Kapitän unseres Schiffes den "Alten". Unser "Alter" war hart und barsch, und keiner konnte ihn leiden. Er ging mit seinen Oberen einen trinken, während er die jungen Offiziere heruntermachte und uns Matrosen fürchterlich schikanierte. Er war kein gutes Vorbild für einen Marineoffizier.
Als dann unser "Alter" auf ein anderes Schiff versetzt wurde, jubelten wir alle. Für unser Schiff war das ein großer Tag. Dann bekamen wir einen neuen Kapitän - einen neuen "Alten". Der ehemalige Alte hatte uns nichts mehr zu sagen, er war völlig weg von der Bildfläche.

Ich war aber von jenem Alten geprägt und geschult worden. Was glaubt ihr, wie ich jetzt auf den neuen Alten reagierte? Zuerst genau so, wie ich es bei dem alten Käptn gewohnt war. Ich tänzelte um ihn herum und erwartete jeden Moment, daß er mir den Kopf abriß. So hatte ich es zwei Jahre lang bei meinem ersten Kapitän gemacht.

Als ich aber den neuen Käptn besser kennen lernte, merkte ich, daß er nicht so ein schroffer Geselle war wie der frühere Alte. Er wollte die Besatzung überhaupt nicht schikanieren, nein, er war ein prima Kerl und kümmerte sich um uns. Nur war ich eben zwei Jahre auf einen völlig anderen Führungsstil getrimmt worden.
Zwar brauchte ich jetzt nicht mehr genau wie früher auf die Kapitänsabzeichen zu reagieren, doch dauerte es einige Monate, bis ich mich auf den neuen Käptn eingestellt hatte.

Als ihr in Ihren Übertretungen und Sünden tot wart, habt ihr auch unter einem grausamen, egoistischen Kapitän gedient. Der Admiral dieser Flotte ist Satan selbst, der Fürst der Finsternis. Aber aus Gottes Gnade sind wir "errettet von der Macht der Finsternis und ... versetzt in das Reich seines lieben Sohnes" (Kol. 1,13).

Du hast jetzt einen neuen Kapitän:
das neue Ich, das von der göttlichen Natur Jesu Christi erfüllt ist, und Jesus als Admiral. Als heiliges Kind Gottes unterstehst du nicht länger der Autorität Satans und unterliegst nicht der Herrschaft der Sünde und des Todes. Das alte Ich ist tot. Warum also reagieren wir immer noch so, als ob das Alte die Macht über unser Verhalten hätte? Das kommt daher, daß unseres früheres Ich unser gesamtes Tun, unsere Gefühle, unsere Denkweise, die Erinnerungen und Gewohnheiten der Vergangenheit bestimmt und geprägt hat. Dies alles wurde in einem Teil unseres Gehirns gespeichert, den man "Fleisch" nennt.
Das Fleisch ist die Neigung in jedem Menschen, unabhängig von Gott zu fungieren und seine Interessen auf sich selbst zu richten. Wer nicht durch Jesu Blut gerettet ist, lebt völlig im Fleisch (Röm. 8,7-8)
7 Denn fleischlich gesinnt sein ist Feindschaft gegen Gott, weil das Fleisch dem Gesetz Gottes nicht untertan ist; denn es vermag's auch nicht.8 Die aber fleischlich sind, können Gott nicht gefallen.

Mit deiner Wiedergeburt hast du Anteil bekommen an Jesu göttlicher Natur. Es entstand ein neues Ich und dein altes Ich ist gestorben. Doch das Fleisch ist geblieben. In das noch junge Leben als Christ hast du ein schon vollkommen entwickeltes Denkmuster und einen ganz bestimmten Lebensstil mitgebracht, der nicht Gott, sondern dich selbst zum Mittelpunkt hatte. All die Jahre, in denen du so von Gott getrennt gelebt hast, haben bestimmte Eindrücke in deinem Gehirn hinterlassen: Denkmuster, Erinnerungen, Verhaltensmuster, die Gott fremd sind.
Obwohl nun der alte Käptn weg ist, bleibt dein Fleisch mit seiner vorprogrammierten Neigung zur Sünde in Oppositionshaltung zu Gott und kann daher der Sünde – dem von Gott unabhängigen Leben - noch Raum geben.

Auf Ihren neuen Kapitän reagieren
Ein Christ muß nun eine deutlich andere Beziehung zum Fleisch entwickeln. Die Bibel macht einen Unterschied zwischen "im Fleisch sein" und "nach dem Fleisch wandeln". Als Gotteskind ist man nicht mehr im Fleisch. Dieser Ausdruck beschreibt nämlich Menschen, die noch geistlich tot und unabhängig von Gott leben (Röm. 8,8). Alles, was sie tun, egal ob moralisch gut oder schlecht, geschieht "im Fleisch".
Als Christ bist du nicht im Fleisch – du bist in Christus. Du bist Gott gegenüber nicht mehr unabhängig, sondern erklärst dich abhängig von seiner Liebe durch den Glauben an Jesus Christus. Auch wenn du nicht im Fleisch bist, kannst du trotzdem beschließen, nach dem Fleisch zu wandeln (Röm.


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