Donnerstag, 9. Juli 2009

Nicht ich, sondern Christus

Ich möchte hier einen Ausschnitt aus einem kleinem Büchlein von Watchman Nee einfügen.
Das ganze Buch hat ausgedruckt 15 Schreibmaschienenseiten,
Wer will, dem kann ich es als Pdf zuschicken.
Ihr könnt mir ein Mail an meine Adresse schicken. helmut.gratzl@web.de

Wer tut es – Christus oder ich?

Dass wir nicht mehr selbst leben müssen, ist eingenauso wunderbares Evangelium wie jenes, dass wir nicht mehr sterben müssen. Von einem Menschen zu verlangen, dass er sich abmüht und darum ringt, Christ zu sein, ist in der Tat zu viel verlangt; und selbst wenn er es versucht, kann es ihm doch nicht gelingen. Manche brausen schnell auf, es fehlt ihnen jegliche Geduld; andere wiederum sind hochmütig.

Wenn ein Hochmütiger sich Tag für Tag vor dem Angesicht Gottes zur Demut zwingen müsste, so wäre dies für ihn mehr als anstrengend. Am Ende wäre er vor lauter Demut ganz erschöpft. Einen solchen total überforderten und folglich erschöpften Menschen finden wir z. B. in Römer 7:18 und 24:

Wollen ist bei mir vorhanden, nicht aber das Vollbringen des Guten.

Ich elender Mensch! Wer wird mich befreien von dem Leib dieses Todes?“

Täglich willst du das Gute tun, und täglich tust du es nicht, und zum Schluss bist du völlig zugrunde gerichtet.

Eines Tages hörst du aber, dass dein Bemühen, das Gute zu tun, niemals in der Absicht des Herrn gelegen hat, dass er es überhaupt nicht fordert, ja dass er nicht einmal deinen guten Willen brauchen kann.

Das ist wirklich ein Evangelium, die gute Nachricht.

Was der Herr will, ist nur dies eine: Er will in dir leben. Es geht ihm niemals darum, ob Gutes getan wird, sondern immer nur darum, wer es tut.

Der Mensch ist nicht fähig, Gottes Verlangen zu erfüllen. Wenn wir selbst vor Gott leben wollen, werden wir nur leiden, denn der Mensch ist unfähig, dem Verlangen Gottes nachzukommen.

Wenn der Mensch selbst lebt, kann er nur sagen: „Herr, ich wusste, dass du ein harter Mann bist; du erntest, wo du nicht gesät, und sammelst, wo du nicht ausgestreut hast“ (Mt. 25:24).

Was heißt also Christsein? Es heißt nicht, dass Gott einen sündigen und fleischlichen Menschen in den Himmel versetzt, damit dieser ihm dort Sklavendienste verrichtet.


Nein! Glücklicherweise kommt ein fleischlicher Mensch sowieso nicht in den Himmel, und wenn doch, so würde er bald auf und davon sein, weil er es dort gar nicht aushalten könnte.

Wie sollte er auch fähig sein, dem Verlangen Gottes zu entsprechen.

Seine Gemütsverfassung stimmt ja in keiner Weise mit derjenigen Gottes überein.

Seine Ansichten, seine Art zu denken, sein ganzes Sein, alles ist grundverschieden von Gott!

Was bliebe ihm denn da anderes übrig, als sich schnellstens aus dem Staube zu machen?

Wenn irgendeiner von uns jetzt aus eigener Kraft vor ihm bestehen müsste, würde er sich sicherlich schleunigst davonstehlen, weil er dem Verlangen Gottes überhaupt nicht gerecht werden kann.

Von Gott aus war es niemals so gemeint, dass wir selbst vor ihm bestehen sollten. Wir müssen ganz klar sehen:

Der Weg Gottes und somit auch das Geheimnis des geistlichen Lebens besteht nicht darin, dass wir Jesus Tag für Tag nachahmen, auch nicht darin, dass wir täglich vor ihm auf den Knien liegen und ihn bitten, uns Kraft zu geben, damit wir so handeln, wie Christus gehandelt hat.

Der Herr verabreicht uns nicht eine Kraftspritze nach der anderen, damit wir ihm auf diese Weise schließlich ähnlich werden. Seine Lösung für uns heißt vielmehr: „Ich lebe, aber nicht mehr ich, sondern Christus lebt in mir.“

Das ist grundsätzlich unsere Basis: Nicht ich, sondern Christus in mir. Seht ihr den Unterschied?

Es handelt sich weder um ein Nachahmen seines Lebens, noch brauchst du Kraft, um ihn ausleben zu können.

Du bist es nicht, den Gott vor sich leben ließ und der es wagen dürfte, vor sein Angesicht zu treten.

Es ist Christus in dir.

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