ich dachte immer, Menschen mit einem harten Herzen würden Gott hassen oder zumindest gegen ihn rebellieren. Das dachte ich zumindest bis zu dem Tag, an dem der Herr mir erklärte, dass ich ein hartes Herz hatte.
Während ich zu einem Treffen flog, las ich in Markus 6,45-52 die Geschichte, wie Jesus auf dem Wasser zu seinen Jüngern geht. Sie waren in einem wütenden Sturm. Nach neun Stunden hatten sie den See Genezareth erst zur Hälfte überquert – normalerweise dauert das zwei Stunden. Die Jünger steckten in enormen Schwierigkeiten und kämpften um ihr Leben. Doch dann kommt Jesus auf dem Wasser daher, in völliger Kontrolle über genau das Element, das sie zu töten versucht.
Ich war so beeindruckt, dass ich meine Bibel beiseite legte und aus dem Fenster starrte. Unter dem Flugzeug lag eine dichte Wolkendecke. Ich stellte mir vor, Jesus auf diesen Wolken gehen zu sehen, und dass das im Natürlichen für Jesus genauso unmöglich war, wie damals auf dem Wasser zu gehen. Als ich so darüber nachdachte, erschauerte ich vor Ehrfurcht.
Ich nahm wieder meine Bibel zur Hand, las weiter bis Markus 6,51 und stellte fest, dass die Jünger eine ähnliche Reaktion zeigten. Am Ende dieses Verses heißt es:
„Und sie entsetzten sich sehr über die Maßen; ...“
Genauso ging es mir. Ich dachte, dass eigentlich jeder, der ernsthaft über die Größe dieses Wunders nachdachte, genauso empfinden sollte, ja, dass jeder angesichts der Wunderkraft Gottes schockiert und entsetzt sein sollte. Dann las ich den folgenden Vers:
„... denn sie waren durch die Brote nicht verständig geworden, sondern ihr Herz war verhärtet“ (Markus 6,52).
Das war wie ein Schlag ins Gesicht für mich. Zum ersten Mal wurde mir bewusst: Auf ein Wunder überrascht, schockiert oder gar entsetzt zu reagieren, war ein Anzeichen für ein hartes Herz. Wow! Man kann es auch anders ausdrücken: Ist unser Bezug zum Natürlichen stärker als der zum Übernatürlichen, dann ist das ein Anzeichen für ein hartes Herz.
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